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ist unbekannt, ob es alte allemannische Herzoge gewesen, oder ob nicht jene Uta,
die Tochter Gottfrieds des Grafen von Calw und der Luitgardis, einer Tochter des
Zäringers, Bertolds des Zweiten, von der Mutter, oder, was noch wahrscheinlicher
ist, von ihrem zweiten Gemahl diese Würde getragen, dies kann wohl nicht mehr
ausgemittelt werden. Die alte Schauenburg war nämlich den Grafen von Eberstein
zugefallen, dann an die Grafen von Calw durch Heirath übergegangen , bis sich
gleichzeitig mit jener Herzogin Uta wieder ein Friedrich von Schauenburg findet,
der in ihrem Dienste {ministerialis} den Stiftungsbrief des Klosters dem Kaiser
Heinrich dem Sechsten in Ehenheim zur Bekräftigung vorlegte.
So liegt verworren die alte Geschichte dieses Hauses vor uns, und wir können
keinen Zusammenhang finden zwischen Konrad von Schauenburg (io5o), Cunz,
Burggraf zu Schauenburg (1080), und Marquard, genannt Calw von Schauenburg
(1100). Dann finden sich an dem Ende des dreizehnten Jahrhunderts die Herren
Konrad, Reinhard und Paulus von Schauenburg; beide Letztere auf dem Regens-
burger Kampfspiele (1284)’ Darauf folgen Konrad, Friedrich, Dietrich und Otto,
alle Ritter von Schauenburg in dem vierzehnten Jahrhundert. Zugleich findet sich
in dieser Zeit in dem Seitenthale von Oberkirch ein besonderes Geschlecht, die
Schauenburg-Wintersbach, welche erst in dem sechzehnten Jahrhundert ausge-
storben sind.
Zwei Brüder dieses Zweiges, Konrad und Hans, hatten sich mit dem Grafen
Ulrich von Würtemberg und dem Markgrafen Friedrich dem Zweiten von Baden,
gegen den Bischof von Strafsburg, Bertold von Bucheck, verbunden, der mit
schweren Schatzungen das Bisthum plagte, weil er um unerhörte Geldsummen
den Bischofsstuhl erkauft hatte. Zuerst sollte das Städtchen Oberkirch angegriffen
werden, welches der König Ludwig den Markgrafen zu Lehen versprochen hatte.
In dunkler Nacht durchwateten die Ritter den Stadtgraben um auf Leitern die
Mauern zu ersteigen. Allein es brach die schwache Stiege und die Gewaffneten
stürzten in den Graben zurück. Durch diesen Lärm ermuntert, riefen die Wächter
die Bürger unter die Waffen und der Anschlag war vereitelt. Der Bischof aber
zürnte heftig ob der That, belagerte, obwohl vergebens, die Stammburg, 1332, und
vertrieb alle Herren von Schauenburg, die er an seinem Hofe hatte 5 auch nahm
er ihnen alle bischöflichen Lehen, wodurch, wie die handschriftliche Chronik
meldet, viele Schauenburger in Armuth gekommen sind.
Seit dieser Zeit hat sich nämlich das Geschlecht in vielen Zweigen auf beiden
Seiten des Rheines ausgebreitet, und bis an dem südlichen Wasgau hatten Schauen-
ist unbekannt, ob es alte allemannische Herzoge gewesen, oder ob nicht jene Uta,
die Tochter Gottfrieds des Grafen von Calw und der Luitgardis, einer Tochter des
Zäringers, Bertolds des Zweiten, von der Mutter, oder, was noch wahrscheinlicher
ist, von ihrem zweiten Gemahl diese Würde getragen, dies kann wohl nicht mehr
ausgemittelt werden. Die alte Schauenburg war nämlich den Grafen von Eberstein
zugefallen, dann an die Grafen von Calw durch Heirath übergegangen , bis sich
gleichzeitig mit jener Herzogin Uta wieder ein Friedrich von Schauenburg findet,
der in ihrem Dienste {ministerialis} den Stiftungsbrief des Klosters dem Kaiser
Heinrich dem Sechsten in Ehenheim zur Bekräftigung vorlegte.
So liegt verworren die alte Geschichte dieses Hauses vor uns, und wir können
keinen Zusammenhang finden zwischen Konrad von Schauenburg (io5o), Cunz,
Burggraf zu Schauenburg (1080), und Marquard, genannt Calw von Schauenburg
(1100). Dann finden sich an dem Ende des dreizehnten Jahrhunderts die Herren
Konrad, Reinhard und Paulus von Schauenburg; beide Letztere auf dem Regens-
burger Kampfspiele (1284)’ Darauf folgen Konrad, Friedrich, Dietrich und Otto,
alle Ritter von Schauenburg in dem vierzehnten Jahrhundert. Zugleich findet sich
in dieser Zeit in dem Seitenthale von Oberkirch ein besonderes Geschlecht, die
Schauenburg-Wintersbach, welche erst in dem sechzehnten Jahrhundert ausge-
storben sind.
Zwei Brüder dieses Zweiges, Konrad und Hans, hatten sich mit dem Grafen
Ulrich von Würtemberg und dem Markgrafen Friedrich dem Zweiten von Baden,
gegen den Bischof von Strafsburg, Bertold von Bucheck, verbunden, der mit
schweren Schatzungen das Bisthum plagte, weil er um unerhörte Geldsummen
den Bischofsstuhl erkauft hatte. Zuerst sollte das Städtchen Oberkirch angegriffen
werden, welches der König Ludwig den Markgrafen zu Lehen versprochen hatte.
In dunkler Nacht durchwateten die Ritter den Stadtgraben um auf Leitern die
Mauern zu ersteigen. Allein es brach die schwache Stiege und die Gewaffneten
stürzten in den Graben zurück. Durch diesen Lärm ermuntert, riefen die Wächter
die Bürger unter die Waffen und der Anschlag war vereitelt. Der Bischof aber
zürnte heftig ob der That, belagerte, obwohl vergebens, die Stammburg, 1332, und
vertrieb alle Herren von Schauenburg, die er an seinem Hofe hatte 5 auch nahm
er ihnen alle bischöflichen Lehen, wodurch, wie die handschriftliche Chronik
meldet, viele Schauenburger in Armuth gekommen sind.
Seit dieser Zeit hat sich nämlich das Geschlecht in vielen Zweigen auf beiden
Seiten des Rheines ausgebreitet, und bis an dem südlichen Wasgau hatten Schauen-