Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dürer, Albrecht; Rupprich, Hans [Hrsg.]
Schriftlicher Nachlaß (Band 1): Autobiographische Schriften ; Briefwechsel ; Dichtungen ; Beischriften, Notizen und Gutachten ; Zeugnisse zum persönlichen Leben — Berlin, 1956

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29731#0062
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
8, 9. BRIEF

80

Vill guter nacht vnd dag awch. Geben zw Fenedig Jtem jr dürft meinem weib vnd müter nix leihen,
ann Vnser Frawen dag jm September. sy haben jtz geltz genug.

80. ann] aus am verbessert. Albrecht Dürer.

ANMERKUNGEN

1 con diavolo tanto per la ciancia, che te ne pare: in
des Teufels Namen! soviel für das Geschwätz, als euch
beliebt. Ich wette darauf, daß Ihr etc. Thausing S. 192.
Weitere Deutungsversuche bei Reicke I, S. 417. Sie
scheitern alle an dem Umstand, daß uns die Briefe
Pirckheimers an Dürer nicht erhalten sind.

2 Ital. danneggiare; quälen.

3 Artikel, Diskussionspunkte.

4 Ital. voglio; will.

5 Ital. capo; Kopf.

6 Ital. impazzare, verrückt werden, auch trans. verrückt
machen; oder impacciare, vollstopfen, vollpropfen.

7 anempfehlen.

8 viele.

9 Bissele, Bißchen.

10 Friedrich IV. von Brandenburg zu Ansbach-Bayreuth
(gest. 1536), regierte seit i486 in Ansbach, seit 1495
auch in Bayreuth; 1515 entmündigt.

11 Ital. sospiri; Atempause.

12 langweilen.

13 Wie die Rede eines kindischen alten Mannes. Vgl.
Schmeller2 I, Sp. 631.

14 Vgl. A. zu Brief Nr. 2. Wegen der Teppiche vgl.
Brief Nr. 7.

10 Bernhard Hirschvogel: Angehöriger der 1589 aus-
gestorbenen Nürnberger Patrizierfamilie. Bernhard, der
eine hervorragende Stellung in der deutschen Kolonie
in Venedig einnahm, hatte das Schreiben des Nürn-
berger Rates vom 6. vi. 1506 an den Dogen Leonardo
Loredano übermittelt, worin der Rat um Mitteilung
der venezianischen Vormundschaftsordnung bat. Vgl.
Lochner, Die Personen-Namen, S. 27 f.

16 Die Kranichfedern. Vgl. Brief Nr. 7.

17 Kunz Camerer war Hauptmann über einen Teil des
nürnbergischen Fußvolkes im Bayrischen Erbfolgekrieg
1504. Betrieb das Geschäft des Messingschlagens als Be-
sitzer eines Hammers zu Laufamholz bei Nürnberg.

18 Ital. runca; Sensenspieß.

19 Zähnen.

20 Sammeln viele Truppen.

21 Vgl. A. zu Brief Nr. 1. Er hatte sich am 2. Sep-
tember 1506 mit Cordula, der Tochter Jakob Wielands,
Witwe des Goldschmiedes Conz Cristans, verheiratet.

22 Niklas Porscht. Vgl. A. zu Brief Nr. 2.

23 Lorenz Beheim. Vgl. A. zu Brief Nr. 6.

24 Die Freundinnen.

25 Vgl. A. zu Brief Nr. 7.

26 Vermutlich die Nürnberger „Herrenstube“ auf der
Frohnwage, die Trink- und Versammlungsstube, zu
welcher Pirckheimer gehörte. Anscheinend war dort
über Dürer ein unflätiger Witz gefallen. Vgl. K. Lange,
Festschrift für J. Overbeck (Leipzig 1893), S. 138 ff.
Oder Pirckheimers Studierstube. Vgl. H. Grimm, Über
Künstler und Kunstwerke I (1865), S. 136 ff.

27 Zum Ausräuchern des üblen Geruches.

28 Ital. perciö il puzzo; daher der Gestank.

29 Das Rosenkranzfest.

30 beruhigt.

31 rieche.

32 Pirckheimer war am 5. xn. 1470 geboren.

33 Gotts-, Botz-Leichnam! ital. corpo di Dio. Ursprüng-
lich Schwur, später Beteuerung. Hier adverbiale Ver-
wendung, wie sie auch bei Hans Sachs häufig vorkommt.
Vgl. Schmeller2 I, Sp. 1425; H. Sachs hrsg. v. A. v. Keller
u. E. Goetze 17 (1888), Register.

34 Der Doge Leonardo Loredano (1501 — 15 2.1).

35 Antonius Surianus (1504—1508), zugleich Patron
der Kirche S. Bartolomeo, für die das Rosenkranzbild
bestimmt war.

36 Ein Uhr nachts.

37 Eucharius Carl.

38 Dürers Schwiegervater Hans Frey.

39 Dietrichin; vielleicht die Frau des Ratskanzlisten
Johann Dietrich.

40 Sind schnell leere Bogen voll.

41 Ihr werdet dadurch bestimmt geschickter werden mit
Fürsten zu reden.

Nr. 9

DÜRER AN WILLIBALD PIRCKHEIMER IN NÜRNBERG

Venedig, 23. September 1506.

Hat einen Brief Pirckheimers empfangen; neckt ihn wegen des von Fürsten und Herren gespendeten Lobes.
Das Rosenkranzbild und ein anderes Gemälde sind fertig; das erstere findet allgemeine Würdigung. Schickt
das gewünschte öl; das „geprent glas“ hat er bereits früher gesandt; quadratische Teppiche konnte er keine
erreichen, nur schmale und lange sind zu haben. Wird mit den übernommenen Porträts in vier Wochen
fertig sein; hat der baldigen Heimkehr wegen Aufträge für 2000 Dukaten ausgeschlagen. Bernhard Holz-
bock hat ihm viel Rühmliches von Pirckheimer erzählt. Späße.

56
 
Annotationen