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K.ir.'l

BBONZBNE SPANGEN MIT OOLDPERLEN.

073

Nr. 1413 ist. wahrscheinlich auch ein weihliches Idol, denn es
sind zwei Brüste angegeben. Die Augen sind besonders gross; Nase
uml Brauen sind auf die- roheste Art dargestellt. Der Mund ist. wie
auf den eulenköpfigen Vasen und Bildern oder wie auf den rohen, auf
den ägäischen Inseln gefundenen Idolen, nicht angegeben. Drei Eori-

Nr. 1415. Primitive bronzene Spange mit einer lleibo goldener Perlohe
Nahe dar Oberflaehe gefunden.

Wirkl, Grösse. —

zontallinien am Halse scheinen Halsbänder anzudeuten. Die Anne sind
durch kleine Auswüchse rechts und links dargesellt. Senkrechte ein-
geritzte Striche am Hintertheile des Kopfes (Nr. 1414) bezeichnen das
weibliehe Haar.

Die bronzene Spange Nr. 1415, ebenso das Bruchstück einer andern
Spange, Nr. 141(i, fand ein Schäfer, als er rund um eine Baracke aus
Holz und Stroh, die er für mich am westlichen Fusse von Hissarlik

Nr. Ulli. Bruchstück einer bronzenen Spange. An demselben haften zwei Reihen goldener
Perlohen. — Wirkl. Grösse. — Nahe der Oberflaohe gefunden.

erbaut hatte, eine nur wenige Zoll tiefe Furche grub. Ich schreibe diese
Gegenstände der lydischen Stadt nur deshalb zu. weil die Einwohner
der folgenden Stadt, des aiolischen Ilion, zu eivilisirt waren, als dass sie
so rohe nageiförmige Spangen mit flachen Köpfen hätten gehrauchen
können, und ich sehe nicht ein, wie diese Sachen so dicht an der Ober-
fläche liegen konnten, wenn sie einer der prähistorischen Städte ange-
hörten. Dass sie als Spangen dienten, geht deutlich aus den goldenen

Nr. MIT. Stark vergoldet™ Messer au» Bronze. — Wirkl. Grosse. — Tiefe 61/, Fnss.

Perlen hervor, von denen 25 Stück an der grossen Spange und 22 Stück
an dem Bruchstücke sitzen. Professor W. Ohandler Roberts, der diese
Gegenstände untersuchte, ist der Meinung, dass die goldenen Perlen
mittels eines Fadens an den Spangen aufgehängt gewesen und durch die
kittende Wirkung des Oxyds und des Kupfercarbonats fest an denselben
haften geblieben sein müssen. Professor Virchow spricht gegen mich
die Veniiuthung ans. dass Nr. 1415 eine Haarnadel sein möchte. Hoch

SCHLIKMANN, IÜOS. 43

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