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1HK IIKKOKN'-TITMULT DBB TUOAS.
so erreicht er auf der niedrigem Höhe, unmittelbar
Cap Sigeion, den Tumulus, den die Ueberlieferung während de V""'
geschichtlichen Alterthums als das Grab des Aehilleus in ÄJisprud,88,02611
Von hier aus auf dem Wege, der an den Höhen von Sigeion l^i'""'
nach Yeni Kioi führt, in südlicher Richtung weiter schreitend trifft i"S
Reisende in einer Entfernung von nur etwa. 350 m südöstlich'vi i
genannten Hügel auf einen andern, der für identisch mit dem C i!"
des Patroklos angesehen wird. Aber diese Bezeichnung iUHss M"'
modern sein, denn sie widerspricht durchaus der bestimmten Vi,-']"
Homer's, der dein Aehilleus die Worte in den Mund legt: „Lagst8*
die Gebeine (des Patroklos) in eine doppelte Schicht von Fett einhalT
und sie in eine goldene Urne legen, bis auch ich im Hades gebore"
hin. Machet jetzt den Hügel nicht gross, sondern nur von geziemend
Grösse. Später aber sollt ihr Aehaier, die ihr mich auf den vi i
ruderigen Schiffen überleben werdet, denselben breit und hoch machen "i
Seine Genossen gehorchten: sie sammelten die Gebeine des Patroklos
hüllten dieselben in eine doppelte Fettschicht und legten sie in eine
goldene Urne, welche sie in das Zelt brachten und mit einem weichen
leinenen Tuche bedeckten. Hierauf steckten sie den runden Platz forden
Hügel ab, legten die Fundamente rund um den Holzstoss und häuften
die Erde auf. Als der Grabhügel fertig war, zogen sie von damren."
In dem allen steht kein Wort davon, dass die goldene Urne, welche
die (lebeine des Patroklos enthielt, in dem Hügel beigesetzt wurde oder
jemals dort beigesetzt werden sollte. Nichts weiter wird gesagt, als
dass bei dam Tode des Aehilleus dessen Gebeine mit denen des Patro-
klos in der goldenen Urne vereinigt und dass alsdann der Hügel ver-
grössert werden sollte. Von einer Beisetzung der Urne in demselben
ist jedoch mit keinem Worte die Rede. Wäre sie dort beigesetzt worden
oder wäre diese Beisetzung beabsichtigt gewesen, so würde uns Homer
eine so wichtige Thatsache triebt verschwiegen haben. Der Hügel des
Patroklos war also ein blosses Kenotaph. Ich wünschte, ich könnte als
weiteres Beweismittel die schöne Stelle in der Odyssee3 anführen, wo
es heisst, dass die Gebeine des Aehilleus und Patroklos zusammen in
einer goldenen Amphora in einem Grabhügel an der Küste des Helle—
pont liegen, und weiter die Stelle in der llias4, nach der die Gebeine
Hektov's. nachdem sie in ein goldenes Gefäss gelegt worden waren, in
einer Grube beigesetzt und mit einem Steinhügel bedeckt wurden.
Leider sind aber diese beiden Bücher der Odyssee und Ilias allgemein
als spätere Zusätze erkannt. Demnach besteht alles, was wir von
Dichter über die Beschaffenheit eines der Tumuli in der Ebene von Troja
wissen, darin, dass es eiir Kenotaph war, und diese Homerische Angabe
1 IL, XX11I, 243—2-18 :
xai x& jxb 6J.puas'fj <p«ftt] xod ifataxt 8-rmrä
ttelojiev, zk o xev aÜTo? 'lyin "ViSi xeuOeo-
Tutißov 8'oü litxXa tcoXXov (yaTio-iüaSaiStaya,
&M iict&ixia toiov. feeita Se xett töv 'Ax.caol
eipüv H' ln|)1)Xöv T£ TtGr||i.£,JCU, Ol X£V iy.v.0
SeÜTepot h vr^eoot tcoXuxXtJEcti Ai^t)oOe.
2 IL, XXIII, 252—257: ,
xXafem-es 8' eretpoto eV°S ttorfa a£" wu5',
aXXeyov h XP^'T' <H&n* *a\6f.X*» '
h xXiai-rict 6s Wvtc; tou *rtl XÄ in
xopvwaavTo Sl afj.uia, eejieiXio « *?°c „
i^\ tcu?yjv ■ elGosp 81 v>t*\* ™ T««v *
XEuaVTEs Se vö OTJia.ec TtaXiv xtov. J!)s.
»XXIV, 76-84. 'XMV '■"
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so erreicht er auf der niedrigem Höhe, unmittelbar
Cap Sigeion, den Tumulus, den die Ueberlieferung während de V""'
geschichtlichen Alterthums als das Grab des Aehilleus in ÄJisprud,88,02611
Von hier aus auf dem Wege, der an den Höhen von Sigeion l^i'""'
nach Yeni Kioi führt, in südlicher Richtung weiter schreitend trifft i"S
Reisende in einer Entfernung von nur etwa. 350 m südöstlich'vi i
genannten Hügel auf einen andern, der für identisch mit dem C i!"
des Patroklos angesehen wird. Aber diese Bezeichnung iUHss M"'
modern sein, denn sie widerspricht durchaus der bestimmten Vi,-']"
Homer's, der dein Aehilleus die Worte in den Mund legt: „Lagst8*
die Gebeine (des Patroklos) in eine doppelte Schicht von Fett einhalT
und sie in eine goldene Urne legen, bis auch ich im Hades gebore"
hin. Machet jetzt den Hügel nicht gross, sondern nur von geziemend
Grösse. Später aber sollt ihr Aehaier, die ihr mich auf den vi i
ruderigen Schiffen überleben werdet, denselben breit und hoch machen "i
Seine Genossen gehorchten: sie sammelten die Gebeine des Patroklos
hüllten dieselben in eine doppelte Fettschicht und legten sie in eine
goldene Urne, welche sie in das Zelt brachten und mit einem weichen
leinenen Tuche bedeckten. Hierauf steckten sie den runden Platz forden
Hügel ab, legten die Fundamente rund um den Holzstoss und häuften
die Erde auf. Als der Grabhügel fertig war, zogen sie von damren."
In dem allen steht kein Wort davon, dass die goldene Urne, welche
die (lebeine des Patroklos enthielt, in dem Hügel beigesetzt wurde oder
jemals dort beigesetzt werden sollte. Nichts weiter wird gesagt, als
dass bei dam Tode des Aehilleus dessen Gebeine mit denen des Patro-
klos in der goldenen Urne vereinigt und dass alsdann der Hügel ver-
grössert werden sollte. Von einer Beisetzung der Urne in demselben
ist jedoch mit keinem Worte die Rede. Wäre sie dort beigesetzt worden
oder wäre diese Beisetzung beabsichtigt gewesen, so würde uns Homer
eine so wichtige Thatsache triebt verschwiegen haben. Der Hügel des
Patroklos war also ein blosses Kenotaph. Ich wünschte, ich könnte als
weiteres Beweismittel die schöne Stelle in der Odyssee3 anführen, wo
es heisst, dass die Gebeine des Aehilleus und Patroklos zusammen in
einer goldenen Amphora in einem Grabhügel an der Küste des Helle—
pont liegen, und weiter die Stelle in der llias4, nach der die Gebeine
Hektov's. nachdem sie in ein goldenes Gefäss gelegt worden waren, in
einer Grube beigesetzt und mit einem Steinhügel bedeckt wurden.
Leider sind aber diese beiden Bücher der Odyssee und Ilias allgemein
als spätere Zusätze erkannt. Demnach besteht alles, was wir von
Dichter über die Beschaffenheit eines der Tumuli in der Ebene von Troja
wissen, darin, dass es eiir Kenotaph war, und diese Homerische Angabe
1 IL, XX11I, 243—2-18 :
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2 IL, XXIII, 252—257: ,
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