Schwäbischer Merkur (1792)

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Schwäbischer Merkur.

Reo. 80. — Mitwöch, den 4 Iulii 1792.

§ r an ? v e L ch.
Paris, den 28Jun. Die Ruhe ist hier vollkommen
hergestellr. — Die Einwohner von Rouen, r.o,ooo
Manner-, haben auf ihrem RarhHause eine Bittschrift
unterzeichnet und hieher geschlkt. Sie verlangen, daß
die unverschämten Urheber des Aufstandes vom 2OJun.
strenge bestraft werden, daß dem König sein Recht De-
krete zu sanknon'ren oder nicht zu sankrioniren eben so
unverlezt erhalten werde, als derNarionalVersammlung
Dekrete zu geben. — Dagegen fordern viele Einwoh-
ner der Städte Macon, Brest, Grenoble rc., daß der
König durch die NativnalVersammlung des Throns ver-
lustig erklärt werde, uao daß das Recht eines Königes
den Dekreten dec Nar. Vers, die Bestätigung zu versa-
gen, nicht auf pressante GelegenhritSDekrete angewen-
det werde.
^Gegenwärtige Stärke der ArregsMacht.) Luk-
ner, Befehlshaber der Nördlichen Armee, hat jezt
38,624 Mann LinienTruppen unter seinem Komman-
do, die theils kampiren, rheils in Festungen, -die sei-
ner Aufsicht anvertraut sind, vertheilt liegen. (Und
waren alle Korps kompler, so würde er 44,334Mann
haben.) Ueberviß hat er noch 21,200 Mann Razio-
nalGarde.
LaFayette, Befehlshaber der CentralArrnee, hat
theils unter Zelten, theils in Festungen seines Ober-
Kommando 38,354 Mann LinienTruppen (und wür-
de, wenn alle kompler wären, 45,354 Mann ha-
ben.) An RationalGardcn hat er 22,000 Mann.
Morliere, Befehlshaber der Rheinischen Armee,
hat unter Zelten und in Festen 32,77z Mann Linien-
Truppen und 16000 NavonalGarden.
M 0 nresqui 0u, Befehlshaber der südlichen, Italien
gegen über stehenden, Armee, har unter Aclren und in
Festen 35621 Mann LinienTruppen und 25000 Mann
NmionalGarden.
Diese 4 gegen den Feind gestellte Armeen enthalten
nun an LinienTruppen 90,599 Mann unrer Zelten und
54,l?3 Mann in Festungen. Und würden nicht zur

Completmmg ihnen koch 21,885 Mann fehlen , so wäre
ihre Stärke Zusammen 166,657 Mann. Äusser diese»
liegen noch 21,375 Mann LinienTruppen im Inner»
des Reichs, die immer bereit sind dahin zu nmrschirer^
wo mau sie biaucht.
Polen.
Warschau, den 16 Jun. Der Polnische GrosFelds
Herr Graf Branikp befindet sich noch jezt bei dee
zten Kolonne Russischer Truppen, die zu pawolocz
(im Kiowischen) steht. Niemierzpc ist mit dem
TruppenKorps, welches er kommandirte, Zu eben der-
selben Kolonne gestossen. Unser General Ponias
towsky kampirt noch bei Lubar, um die Bewegun-
gen der Feinde zu beobachten, und um das Reserve-
Korps übzuwarten, welches aus dem Innern ihm zu
Hülfe eilt. Die Russen stehen noch bei winnikar
einige Deserteurs find von denselben zu uns gekom-
men. Einige Edelleute aus der Landschaft Huma»
(in Podvlien) sind von den Russen gezwungen wor-
den, die Konföderation gegen ihr Vaterland ZU uns
terzeichtten. Nun aber find sie in Lubar angekoMs
men, um da in ihrem und ihrer Milbrüder Namen^
gegen Alles, was in Human vorgieng, zu Protest!-
ren. — In Warschau und an allen Orten des Reichs
wachst Patriotismus und Liebe für unsre Konstitutiv»
immer mehr. Bauren und Juden verbinden sich zur
Vertheisigung derselben eben so eifrig als EdelleutK
und Bürger. Patriotische Geschenke kommen täglich
häufiger ein.
Spanien.
Der neue Minister Aranda beharrt auf der Neu-
tralität im jezigen Krieg?, und schikt alle feit der
Französischen Revolution nach Spanien eingewanders
te Aristokraten -mW Demokraten aus dem Lande.
RrregsSchauplaz an Frankreichs Gränzen.
G'vet, den 2Zsten Jun. Die Oestreicher in der
Provinz Luxemburg patrouikliren bis unter rrnsrt
Mauren.
Leiden, den 26 Jun. Unsere heutige Zeitung enthalt