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Verbote wirksamer zu machen, so würdet Ihr die öftere
Wiederholung derselben nicht nöthig gehabt haben. Und
wann geschahen sie, diese Verbote? erst dann, nachdem
die Franken-Nation alle Deutschen Machte mit Strenge
dazu aufforderte. — Eure PolizeiOrdnung gegen die Un-
gezogenheiten, der flüchtigen Franzosen, die sie an Euren
Weibern und Kindern ausgeübt, ist diese nicht ein Be-
weis von ihrem Aufenthalt in Eurer Stadt? "
„Uni> jene Zeitungen, die unter Eurer Aufsicht ans
Licht kamen, die ohne Eure Genehmigung nicht entste-
hen konnten, dis dem Geiste der Deutschen über die
GrundSaze der' Französischen Revolution die schiefste
Wendungen gaben l Ich frage Euch! ist dieses ein Be-
weis Eurer Anhänglichkeit an unsre Konstitution?"
„Ohne Zweifel erkennt Ihr heute Euren Jrrthum:
und ich will glauben, daß, zurükgekehrt zu der Gerech-
tigkeit,. dis stets Euren Augen leuchten sollte, Ihr eine
Revolution anuchmen werdet, die den Nationen ihre
Rechte wieder g-cbt, welche die Uebertreter den anver-
trauten Gewalten vernichtet, die nur Rache an der
Verratherei ausübt, und die endlich die Lasten eines
Lrükenden Kriegs nur denen austegt, welche Ursache da-
von waren,, oder die ihn nicht verhinderten, da sie ihn
verhindern konnten, und welche zuliessen, daß man die
öffentliche Meinung vergiftete, und oen Glanz.der ewi-
gea Wahrheiten Zu verdunklen suchte."
,,Doch lmerachtet der erwiesenen Vergehungen des
Magistrats der Stadt Frankfurt, sollt Ihr nicht um-
sonst bei mir eingekommen siyn». Der Frauken Nation
erläßt Euch hiemir durch mich 522,000 ff. an Eurer
Brandschazung> Ich, size sie nun auf 1,522,222Gul-
den herunter, und enheile deßhalb meine Befehle dem
General Neuwinger. Ich fordre Euch auf, mit der
Bezahlung nicht-zu zögern. — Der Franken Bürger,
General der Republikanischen Armee, Custine. —Mehr
Amen: Daniel Stamm (cms Strasburg, alsCusime's
Sekretär.)^'
Die Bürgerschaft von Frankfurt ist inzwischen nicht
der Meinung , die Vorsteher der Stadt und die Edel-
leute und Klöster w: allein die CvrnnbrMva zalen zu lassen.
Sie ist bereit, wenn die Bezahlung-geschstsin mach nach
Maas des Vermögens eines jeden Emwoyners daran
einen Theil bcizurragen. >— U ! 'gevs dürfen wir rüh-
mendaß dis Franzosen auch hier vorkrcfliche Manns-
zucht halten, daß sie der Handlung, und allen Gewerben,
nicht das mindeste Hinderniß in. den Weg legen. Sie
find alle einguart'rt.. Schon ist das Geld bc stammen..
Das BethmännischL Haus. Mein hat 122,222. ff. dazu
vorgeschosseM

(Die Zeitungen aus Frankfurt
ausgeblieben.)

vom 2Z und -2ö Ott. sind

Zranzssische Berichte.
Strasburg, den 22 Okt. Gestern wurde eine grosse
Menge Pontons aus hiesigem ZeugHause aus Wagen in
das ÖberElsaö geführt, um irgendwo eine Schiff-
Bruce über den Rhein zu schlagen.
Italienische Berichte.
s Sardinischer AsfBericht über den Einzug dev
Franzosen in Nizza.) Turin, den 12 Okt. Wah-
rend dem die Französische Armee Savoyen bcsezte, nä-
herte sich am 28 Sept, ein anderer 'Theil jener Armee
der Stadt und dem Hafen Nizza mit Hälfe einer Flotte
von 6 KriegsSch-iffen, eben so vielen Fregatten und
FrachtSchifftn. Der Angriff sollte den folgenden Tag
geschehen. Der GeneralKommeudant, weil er weder
eine SeeMacht der Französischen Flotte entgegen stellen
konnte, noch Truppen genug hatte, der grossen LandAr-
mee die Spize zu bieten, hielt nach dem Gutachten an-
derer hohen Offiziere den Rükzug nicht nur für klug,
sondern für nothwendig, um nicht die Königliche Trup-
pen einer unvermeidlichen Niederlage, und die mitBom-
bardirung bedrohte Stadt einer gänzlichen Verheerung
auszufezerw Er gieng dalstr mit allen Truppen und
dem ArtillerieZug in den obern Theil der Grafschaft nach
Sostello und Saorgio und lies von dort einige Batail-
lons nebst dem RciterKorps nach Cuneo gehen. Die
Französin haben auch viele Truppen zu Monaco und
Mentoneausgeschikt, um den Urchigen den Rükzug ab-
zuschneiden : Aber diese haben das Vorhaben der Fran-
zösin vorhergesihen und sind ihnen zuvorgekommerw

sDer Pabst will dem Sardinischen Hofe deiftehcn.)
Rom, den t2 Okw Glstch nach der Ankunft eines Ku-
riers aus Turin, der die Nachricht von dem Einfall der
Franzosen ind'eStactten. desSouverains vonSardinien
überbrachte- wurde in Gegc, wart des Pabsts eine Ver-
sammlung von 7 Kardinalen gebaitrN. Darum ward
das Ansi-ch-m des Turiner Hofes-, nur die in iolchen
Umständen gewöhu.l.che Hülselristuva za Abtreibung ei-
nes fremden feindlichen Eustanv iu Italien, abgchan-
delt, und die Hülfele'si.nNg e vmütb^g beschloss rw
Am- 22 Okt. ist der Nur. ür - vcu Trier nut feinem
SraatSMmister Baron von Lumiu-que in. Bonn aage-
kommen.
Die Zeitung ans Cleve erklärt die Nachricht, daß La
Fayette sehr grosse GelvS»:mmen. aus .wl>-uch mit
sich genommen habe, ast na- ny >g und versichert, dass
er. nur 422. Louisdors bet sich habe^
 
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