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Leute , ehe und wahrend fle von da vertrieben wurden,
mehr verloren haben, als man hier gerne gesteht. —
Doch haben wir auch neulich bei unserm Dorf Musst im
Lurembu: gischen, bis wohin sich die Franzosen wagten,
? Offizier und l2 Gemeine derselben gefangen geuvmen.
Namur, den 2 Aug. Bei Namur wird vrn St.
Croir an bis zur Vorstadt Bellegrad ein Lager errichtet,
und ein zweites bei Flawines eine halbe Stunde von da.
Diese Lager enthalten 2 Bataillone Ungarischer Grena-
diers von Morzin und Barthodiesky, 4 Bat. Deutscher
Infanterie von Matthefen, Hohenlohe, Stuart, und
Ulrich Kinsky; 2 Kompagnien Jäger von Dandini; eine
Division Husaren von Blankenstein, und 4 Divisionen
Dragoner von Koburg. Die dabei angesiellten Gene-
rale sind Clairfait, Alvinzy, Stargy, Jordis und
Smakers.
8ranzöstscher Bericht. Ein Bericht des Befehlshabers
der NordArmes Artur Dillon, vom 2 Aug. wurde am
4 Aug. der Nat.Vers vorgelesen, und enthalt Folgendes:
,,Die Desertion geht unter den Oestreichern noch immer
fort. Alle ihre Soldaten sind misvergnügt, daß sie ent-
fernt von ihrem Vaterlands für die Sache ausgewander-
tsr- Franzosen fechten müssen. In Mons und Tournay,
diesen beeden nahen Oestreichischen Festungen, herrscht ge-
genwärtig eine heftige Gahrung. Kein Soldat darf in
dis Stadt hweinqehen: die Magazine sind auSgeieert.
Aus den grossen Verschanzungen, die sie bei kleinen Po«
sten machen, konnte ich selbst das wenige Zutrauen der
Oestreicher auf sich mit eigenen Augen sehen."
„Um 2 kleine mit zo Manu besezts Posten zu fchüzen, Ha-
ien sie eine halbe Stunde lang einen Verhau gemacht.
Dis hinderte jedoch unfern ObrrstLieutenant Richardot nicht,
beide Polten zusammen zu hauen. Das Verlangen zu
fechten, die Liebe zur Ordnung und Gehorsam verstärkt
sich in jedem Ta'e mehr bei der Armee. Erhielt ich nur
mehrere Truppen, wenigstens noch 4000 Mann, und
mehrere Flinten, so würde ich vieles gegen die Feinde
«üsrickren können."
„Diese fuhren den Krieg auf eine Art, die ihnen wem
§e Herzen erwerben wird. Sie haben zu Bavay und zu
Orchies Abscheulichkeiten begangen " Arthur D-llcn.
Bei diesem Brief lag das gerichtliche Protokoll der
eben gedachten Abscheulichkeiten, worunter z. B. die Er-
mordung einer schwängern Frau . weicher ein Msian den
Säbel durch den Bauch geflossen rc. Die Narional-
Versammlunq beschloß, daß sowohl der Bericht als das
beiliegende Verzsichniß gedrukt und in das aanz? Reich
vercheilt werden soll. Nach dieser Angab' si-d 402
Obstreicher, als sie Bavai emnahmen, umgckommen.

Zn Paris ist die Gährung ausserordentlich gros. Von
den z HauptPanhien ist diejenige, die den König abge-
stzt haben will, tue zahlreichste, und man fürchtet mit jk"
dem Tage, daß sie ihren Zwei durässezen möchte'. -
Die Nat. Vers, hat den Vortrag der Abrheilung von
M aueonseil adgewiesen und alle Bürger der Stadt Paris
zum Gest; und zur Ordnung ermahnt. Die Abtheilung der
Bibliothek hat gegen den Maire Perlon protestier, und be-
zeugt, daß dieser fälschlich vorgegben habe, auch die Bürger
dieser Abtheilung veriangen die Absezuag des Königes.
Stuttgart. Bei den Gebrüdern Mäurler ist zu ha,
den: Leden des Grafen von Medem nebst seinem sehr
schönen Briefwechsel, mit Martini, Vittinghofen, Lieben,
hauptsächlich mir der Fran Kammerherrnr von der Necke,
seiner Schwester, berausgegeben von Bleffig Nebst Grab,
rede, 2 Tyle. 2 fl. 24 kr. — Briefe über d«s sehr strenge
Kloster La Trappe, zo kr. — Skizzen über Rußland; Res
l-g on, Feste, Begräbniß, Hierarchie rc. 20 kr. — Karl
Kornfeld ur>d Louise von Kleebrvnn, ein Beitrag zu: Geschichte
des weibl chen Herzens, 16 — Einleitung in das Her-
zoglich Wirrembergtsche LandNecht, weiß Pap. i fl., ordin.
Pap 48 kr. — Arnds wahres Christentum mit Paradies-
Gärtleiu. r fl. 4 kr.
Stuttgart. Von der ehmaligen Mv'oillarVerlasseus
schäft des im Zahr 1729 ohne Kinder verstorbenen Herzog-
lichen TrbMarschalls Friderich Thumd von Neuburg zu
Hammettveil ist dexjenige Antheil welcher der Ehegattin
des in KurBainschen Diensten gestandene« KammerHerrn
Lbriften und Forstmeisters der beeden Aemter Freiholz und
Freudenberg, Caspar Ignatius Lhumb von Neuburg, einer
gekvrnen Czabelrzky erblich angefallen, wegen verschiedener
darauf gemachten Ansprüche zu Köngen innebehalten, in der
Folge aber öffentlich versteigert und von dem Erlös daraus,
einige jener Forderungen bezalr, der Rest aber in pfleg,
schaftUche Verwaltung gegeben worden, während welcher die-
ser auf 756 fl. zc> kr. angewacksen ist. Da man nun sol-
ches Verwögen an dessen rechtmässigen Eiaenthümer ansfok-
gen zu iass n, cder sonst in Ansehung desselben, nach Be«
schaffenheil der Umstande das erforderliche zu verfügen ge-
denket; so werden alle diejenige, welche entweder sich als
Erden gedachter Obristin und Forstmeisterin von Thumb le,
girimiren, oder wnst an derselben Perlaffenschaft eine rechts-
gegründete Forderung »rachen zu können glauben, hiemsi pe,
remtorisch gnfgefordsrt, sich innerhalb der nächsten ü Mo-
nate des dem Herzog! chen OberAmr Köngen zu melden,
und ihre Ansprüche in rechtlicher Ordnung darzuthun, in,
dem widrigenfalls nack Perfiuss jener sechsmonaillchen Jert-
frist auf d'eselbe keine weitere Rüksichr genommen werde»
wird. Den 23 Jul- 1792.
HerMl'ch Wirtemdergischer Geheimer Rath,
Regrelung-Pläsidnsi und Negieru«gsRäkhe.
von der Lühe. — Neuß.
Stuttgart. In des Saltlermeister Fröhlich BelstN«
sung visicrn der Hauptwacke wird Freitag den 17 Aug ist
von der Verlass-msch-nr des versterbens» Kammerdren rs
Braud, nachfvisendes gegen baare Bezahlung, verkauft und
 
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