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Springer, Anton; Osborn, Max [Hrsg.]
Handbuch der Kunstgeschichte (Band 5): Das 19. Jahrhundert — Leipzig, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.30792#0217
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3. Der Realismus in Frankreich.

183


199. Napoleons Rückzug 1814, von E. Meissonier.

Roybet hat sich auch als Porträtist hervorgetan und trifft sich darin mit vielen der Ge-
nannten. Cabanel, Baudry, Delaunay waren Bildnismaler von Ruf. Aber der sruchtbarste und

beliebteste Spezialist auf die-
sem Gebiete war LsonBon-
nat (geb. 1833, Abb. 196),
der nach realistischen Schilde-
rungen aus der religiösen Ge-
schichte und freundlichen ita-
lienischen Idyllen das ganze
berühmte Frankreich jener
Epoche in seinem Porträtwerk
Revue passieren ließ: Thiers
und Dumas, Taine und Re-
nan, Viktor Hugo und Pasteur,
Grävy und Puvis de Cha-
Vannes und unzählige andere.
Bonnat war kein hinreißen-
der Charakteristiker, aber ein
zuverlässiger und solider Ma-
ler, der in seinen nach alt-
meisterlichen Rezepten gefer-
tigten Bildnissen — immer
ein Heller, von scharfem Licht
beleuchteter Kopf ohne viel
Beiwerk gegen dunkeln Hinter-
grund — selten persönlich
interessierende Kunstwerke,
doch immer ehrliche Ar-
beiten und treue Dokumente


200. General Prim, von H. Regnault. Paris, Louvre.
 
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