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Ober-Sankt Veit, Pfarrkirche. Bau von 1745. Hochaltar: Marter des
Heiligen Vitus vom Augustiner Barfüßer Fr. Augustinus a. d. Luca 1745.
Seitenaltäre: Madonna auf Wolken mit Signatur und Datierung „Gaetano
de Rosa F. 1744“, ren. 1845, Josef auf Wolken schwebend von demselben
Maler und Heilige Anna, Marien lesen lehrend von Franz Anton Tschunko.
(Ö. K.-T. II, S. 194 und Schnerich S. 203.)
Ottakring, Kapelle im Meierhof des Schottenstiftes, Sandleiteng. 1. Bild aus
der Werkstatt des Kremser Schmidt: Gruppe unter dem Kreuz. (Ö. K.-T. II, S. 221.)
Paulanerkirche, „Zu den heiligen Schutzengeln“. Beginn des Baues
an Stelle einer kleineren, älteren Kirche 1726. Aus der älteren Kirche dürfte
stammen ein Stiftungsbild von 1706, Himmelfahrt eines Heiligen mit langer
Inschrift rechts und großem Wappen links unten. Auf dem Hochaltar ein
großes Schutzengelbild (oben die drei göttlichen Tugenden) von einem Nach-
zügler der Nazarener, Ritter v. Lampl, 1846 gemalt, wie mir Flerr geist-
licher Rat Pfarrer E. Etz freundlichst nach dem'Gedenkbuch der Pfarre mit-
teilt. Selbstverständlich ist mit „Lampl“ ein Lampi gemeint. Die Lampi
wurden in Wien fast regelmäßig „Lampl“ genannt. Von den zwei sehr be-
kannten Malern dieses Namens, vom älteren und jüngeren Johann L., kann
das Bild aus verschiedenen Gründen nicht sein. Auch ist es nicht von
Franz Lampi, dem Bruder des jüngeren Johann, der 1846 in Warschau lebte,
sondern von Johann Franz (?) Ritt. v. Lampi, dem Sohn des jüngeren
Johann, also dem Enkel des berühmten alten Lampi. Dieser Johann Franz
sei (nach C. v. Wurzbachs biogr. Lexikon S. 62) in der Malerei „nicht über
das Gewöhnliche hinausgekommen“. Er „fand in den Jahren sonst voller
Manneskraft ein klägliches Ende“. In den Ausstellungen der Akademie von
1840, 1845, 1847 und 1850 war er durch Bildnisse, Studienköpfe und anderes
vertreten. Nach den Studien Al. Hajdeckis will es scheinen, daß der Maler-
enkel eigentlich Joh. Bapt. Matthias (geb. 1807, gest. 1855) geheißen hätte.
(Vgl. Hajdecki in Helbings Monatsberichten für Kunstwissenschaft und Kunst-
handel II, S. 405 und denselben Autor in N. Ehrlichs „Internationale Sammler-
zeitung“ vom 1. Februar 1914 [VI, Nr. 3J.) H. Rollett machte im zehnten
Hefte „Neue Beiträge zur Chronik der Stadt Baden bei Wien“ auf ein un-
bedeutendes Werk des Enkels Lampi in einer Badener Kapelle aufmerksam.
Ein besseres Werk, das Brustbild Boldrinis, gehört dem Badener Stadtarchiv.
Hervorzuhebeh das größere und weit bedeutendere Gemälde von J. M. Rott-
mayr: Der Lanzenstich, das zu den guten Leistungen des vielbeschäftigten
Künstlers zählt. (Beschreibung im Jahrbuch der k. k. Zentralkommission
N. F. Bd. IV, Sp. 145.) Böckh lobt es besonders und nennt noch folgende
Bilder: den Kaspar Bonus und den Nikolaus de Longobardis, beide sind
Figuren aus dem Paulaner Orden. Diese beiden Gemälde seien von dem
(1821) „noch lebenden Künstler Heß“. Bei Schnerich erwähnt: Wunder des
heiligen Franz de Paula von J. J. Bendl. Wie mir S. H. Herr geistl. Rat
und Pfarrer Eng. Etz freundlichst mitteilt, war das erwähnte Bild mit Franz
de Paula früher auf dem Hochaltar. Im Pfarrhof werden der Sicherheit wegen
mehrere kleine Gemälde aufbewahrt, die zur Kirche gehören, und zwar eine
kleine Vermählung Mariens offenbar von Janneck (auf Kupfer), eine Grab-
legung nach einem Bassano (vielleicht niederländische Kopie) und die
Halbfigur des Heiligen Franz de Paula von unbekannter Hand.
Ober-Sankt Veit, Pfarrkirche. Bau von 1745. Hochaltar: Marter des
Heiligen Vitus vom Augustiner Barfüßer Fr. Augustinus a. d. Luca 1745.
Seitenaltäre: Madonna auf Wolken mit Signatur und Datierung „Gaetano
de Rosa F. 1744“, ren. 1845, Josef auf Wolken schwebend von demselben
Maler und Heilige Anna, Marien lesen lehrend von Franz Anton Tschunko.
(Ö. K.-T. II, S. 194 und Schnerich S. 203.)
Ottakring, Kapelle im Meierhof des Schottenstiftes, Sandleiteng. 1. Bild aus
der Werkstatt des Kremser Schmidt: Gruppe unter dem Kreuz. (Ö. K.-T. II, S. 221.)
Paulanerkirche, „Zu den heiligen Schutzengeln“. Beginn des Baues
an Stelle einer kleineren, älteren Kirche 1726. Aus der älteren Kirche dürfte
stammen ein Stiftungsbild von 1706, Himmelfahrt eines Heiligen mit langer
Inschrift rechts und großem Wappen links unten. Auf dem Hochaltar ein
großes Schutzengelbild (oben die drei göttlichen Tugenden) von einem Nach-
zügler der Nazarener, Ritter v. Lampl, 1846 gemalt, wie mir Flerr geist-
licher Rat Pfarrer E. Etz freundlichst nach dem'Gedenkbuch der Pfarre mit-
teilt. Selbstverständlich ist mit „Lampl“ ein Lampi gemeint. Die Lampi
wurden in Wien fast regelmäßig „Lampl“ genannt. Von den zwei sehr be-
kannten Malern dieses Namens, vom älteren und jüngeren Johann L., kann
das Bild aus verschiedenen Gründen nicht sein. Auch ist es nicht von
Franz Lampi, dem Bruder des jüngeren Johann, der 1846 in Warschau lebte,
sondern von Johann Franz (?) Ritt. v. Lampi, dem Sohn des jüngeren
Johann, also dem Enkel des berühmten alten Lampi. Dieser Johann Franz
sei (nach C. v. Wurzbachs biogr. Lexikon S. 62) in der Malerei „nicht über
das Gewöhnliche hinausgekommen“. Er „fand in den Jahren sonst voller
Manneskraft ein klägliches Ende“. In den Ausstellungen der Akademie von
1840, 1845, 1847 und 1850 war er durch Bildnisse, Studienköpfe und anderes
vertreten. Nach den Studien Al. Hajdeckis will es scheinen, daß der Maler-
enkel eigentlich Joh. Bapt. Matthias (geb. 1807, gest. 1855) geheißen hätte.
(Vgl. Hajdecki in Helbings Monatsberichten für Kunstwissenschaft und Kunst-
handel II, S. 405 und denselben Autor in N. Ehrlichs „Internationale Sammler-
zeitung“ vom 1. Februar 1914 [VI, Nr. 3J.) H. Rollett machte im zehnten
Hefte „Neue Beiträge zur Chronik der Stadt Baden bei Wien“ auf ein un-
bedeutendes Werk des Enkels Lampi in einer Badener Kapelle aufmerksam.
Ein besseres Werk, das Brustbild Boldrinis, gehört dem Badener Stadtarchiv.
Hervorzuhebeh das größere und weit bedeutendere Gemälde von J. M. Rott-
mayr: Der Lanzenstich, das zu den guten Leistungen des vielbeschäftigten
Künstlers zählt. (Beschreibung im Jahrbuch der k. k. Zentralkommission
N. F. Bd. IV, Sp. 145.) Böckh lobt es besonders und nennt noch folgende
Bilder: den Kaspar Bonus und den Nikolaus de Longobardis, beide sind
Figuren aus dem Paulaner Orden. Diese beiden Gemälde seien von dem
(1821) „noch lebenden Künstler Heß“. Bei Schnerich erwähnt: Wunder des
heiligen Franz de Paula von J. J. Bendl. Wie mir S. H. Herr geistl. Rat
und Pfarrer Eng. Etz freundlichst mitteilt, war das erwähnte Bild mit Franz
de Paula früher auf dem Hochaltar. Im Pfarrhof werden der Sicherheit wegen
mehrere kleine Gemälde aufbewahrt, die zur Kirche gehören, und zwar eine
kleine Vermählung Mariens offenbar von Janneck (auf Kupfer), eine Grab-
legung nach einem Bassano (vielleicht niederländische Kopie) und die
Halbfigur des Heiligen Franz de Paula von unbekannter Hand.