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figuren dieses Malers sehr oft vorkommt. Überdies sprechen viele andere
Züge für die hergebrachte Benennung: Maulpertsch. (Beste Beleuchtung in
den Morgenstunden.) Seitenaltäre mit Bildern von Rottmayr: a) Predigt des
heil. Antonius mit vielen Figuren vorn und im Mittelgrund und schwebenden
Kinderengelchen oben und b) St. Josef, das Christkind haltend. Unten zwei
auffallende Nebenfiguren. In den Lüften Engel. (Beschreibung im Jahrbuch
der k. k. Zentralkommission 1906, Sp. 130. EL Tietze.) Die zwei Rottmayr-
schen Gemälde arg vernachlässigt, doch als gute Bilder mit den üppigen
Rottmayrschen Gestalten erkennbar. An den Wänden zwei Bilder mit je einer
Figur von einem Nazarener. Weiterhin eine stark übermalte Immakulata, die
noch ins 16. Jahrhundert zurückreichen könnte. In den Oratorien noch einige
Gemälde. (Vgl. Mich. Hahn: „Der Bezirk Sechshaus...“ [1853], Schnerich
S. 201.)
Rennweg, Pfarrkirche (Waisenhauskirche). 1768 in neun Monaten er-
baut vom Baumeister Leop. Großmann. Auf dem Hochaltar: Mariä Geburt.
Oben Anna auf dem Lager und Engel darüber. Unten rechts Joachim mit
der neugebornen kleinen Maria vor sich. Viele Nebenfiguren. Kühn auf-
gebaute Komposition von Maulpertsch. Eine der meist bedeutenden
Schöpfungen der Wiener Kunst des 18. Jahrhunderts. (Abb. in „Blätter für
Gemäldekunde“ I, Heft 5, S. 94 ff.) Ein gutes großes Bild auch das mit der
Vision (?) der Heiligen Theresa von Karl Auerbach. Ich las vor Jahren
noch die Reste der Signatur „CARL BACH Andere Bilder
werden auf irgendeinen Altomonte, auf „Joh.“ Auerbach und wieder auf
Altomonte bezogen, dem irrtümlicherweise auch das Theresabild zuge-
schrieben wurde. Klaus (Altomonte S. 66) behauptet, daß die Rennwegkirche
keinen Altomonte besitzt. Von den Seitenaltarblättern stammen, einer Notiz
im Pfarrgedenkbuch zu entnehmen, die Kreuzigung und Pieta von P. Nor-
bert Baumgartner. Das Altarbild der ursprünglichen Kapelle aber ist von
Gottfried Auerbach und die heilige Theresa ist, wie schon oben be-
merkt, von Karl Auerbach. Fischer S. 139 f., De Freddy II, S. 241 ff., lobt
zwar die Bilder, gibt aber keine Malernamen. Wenig in den alten Guiden
bei Böckh S. 510, mehr bei Georg Rieder: „Ignaz Parhammers und Franz
Anton Marxers Leben und Wirken“ (1872) S. 92 f., 140 und 241. Nur wenig
in der übrigen Literatur.
Ruprechtskirche, vom Hohen Markt aus durch die Judengasse oder
vom Franz-Josefs-Kai über die Ruprechtsstiege zu erreichen. Die Geschichte
der alten Kirche, die wiederholt umgestaltet worden ist, hat für den heutigen
Bilderschmuck keine Bedeutung. Die jüngste Wiederherstellung geschah im
Jahr 1920. Bei dieser Gelegenheit wurden das Hochaltarblatt von Rottmayr
und das Gemälde von A. Braun am Seitenaltar durch Ritschi wieder in-
stand gesetzt. Begreiflicherweise sind diese Bilder in der älteren Literatur
nicht erwähnt. Böckh S. 488 nennt sie. (ZurWiederherstellung 1920 vgl. „Neues
Wiener Tagblatt“ vom 18. November 1920.)
Russische Kirche. Der Bau ist von Prof. Kotow entworfen und
von Giacomelli ausgeführt. Die Gemälde am Ikonostas sind von Wasnezoff
und Charlamoff.

(Fortsetzung folgt.)

 
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