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München. Im Kunstverein Ausstellung der Künstlergruppe: Bayern.
(M. N. N)
— Bei Emil Hirsch, Karlstr. 10, wurde am 26. November die Samm-
lung der Fürstin Sayn-Wittgenstein versteigert. Ein eigener Aufsatz im
vorliegenden Heft bespricht diese Sammlung.
— Bei Helbing wurden Mitte November Gemälde versteigert. Anselm
Feuerbach: Kinder am Strande brachte 1,010.000 Mark, Eduard Grützner:
Weinprobe 48.000 Mark, Herrn. Kauffmann: Holzfäller im Wald 70.000 Mark.
(N. Fr. Presse 16. Nov.) In demselben Versteigerungshaus werden Anfang
Dezember allerlei Kunstsachen, darunter auch Gemälde, unter den Hammer
gebracht.
Paris. Im November fand eine Verkaufsausstellung von namenlosen
Kopien nach Meisterwerken der Louvregalerie statt. Es sollen dort merk-
würdig hohe Preise erzielt worden sein. („Le Figaro“ 11. Novbr. 1921.)
Philadelphia. Jos. Widener hat zwei Spätwerke von Rembrandt:
Sohn Titus v. Rhyn und dessen Gattin Magdalena v. Loo aus der Sammlung
Yussupoff um 24.000 Pfund erworben. („Cicerone“ S. 603.)
Ronco (im Tessin). Man feierte den 100. Jahrestag der Geburt des
Tessiner Künstlers Antonio Ciceri durch eine Ausstellung. (Hans Schmid
schrieb darüber in der N. Zürch. Ztg. vom 30. Oktbr. 1921.)
Tokio. Ein großes Museum für westliche beziehungsweise europäische
und amerikanische Kunst soll errichtet werden, und zwar im Auftrag des
steinreichen japanischen Schiffbauers K. Metsukata. (Münch. N. N. 16. Nov.
1921.)
Wien. Am 15. November wurde in feierlicher Weise durch den Bundes-
präsidenten Hainisch die umfangreiche Ausstellung des Albrecht-Dürer-
Bundes eröffnet, die bei den massenhaft anwesenden Freunden des Ver-
eins vielen Beifall fand. Die Arbeiten des Vorstands Fritz Lach und des
Malers Lorenz wurden bewundert, auch die von vielen jüngeren und älteren
Kräften. Ich notierte einige Namen, wie Ehrmanns, Filkuka, Götzinger, Hansa,
A. Beier, L. Benesch, Blaschek, Rothansel, Vodicka, muß aber in bezug auf
Vollständigkeit dem Ausstellungsverzeichnis die Führung überlassen. Arbeiten
von älteren Mitgliedern des Dürer-Bundes gaben dieser Kunstschau einen
rückblickenden Anstrich. Darunter kam zur Geltung eine an und für sich
nicht bedeutende Jugendarbeit von Leop. Karl Müller, nämlich dessen Al-
brecht-Dürer-Figur, die höchstens im Zusammenhang mit späteren besseren
Arbeiten oder mit der Bundesgeschichte zu fesseln vermag. Eine prachtvoll
ausgestattete Festschrift „Siebzig Jahre Albrecht-Dürer-Bund“ enthält ein
„Festgeleite“ von Michel Blümelhuber und eine „Bundes-Chronik“ von
Marie Pokorny. Vom alten Vereinsmitglied E. Juch und dem neueren Hans
Kaplan sind wertvolle Zeichnungen der Festschrift in Nachbildungen ein-
gefügt Man feiert durch ein Mißverständnis das 70jährige Gedenken an die
Gründung des Bundes. (Näheres darüber in meinem Lexikon der Wiener
Gemäldesammlungen Bd. II, Abschnitt: Künstlervereinigungen, und in den
Schriften, die dort genannt sind; siehe auch bei den „Notizen“ des vor-
liegenden Heftes.) Tut nichts. Die Festschrift wird trotz des Irrtums vielen
willkommen sein.
 
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