80
Herzogenbusch. In der Sint-Jans-Kerk sind vor einiger Zeit Reste
gotischer Wandmalereien aufgefunden worden: ein Jacobus major und
St. Petrus. (Algern. Handelsblaad, Amsterdam 14. Dez. 1921, Huib Luns.)
München. Die Genossenschaft „Deutsche Kunst“ veranstaltet in den
Räumen der alten Schackgalerie eine Karl-Strathmann-Ausstellung.
— Bei Emil Hirsch findet am 6. und 7. Februar die Versteigerung
der Bibliothek Baron Berg statt, die eine große Anzahl alter Kunstbücher,
darunter viele Inkunabeln, enthält. Das Verzeichnis bringt viele Abbildungen,
u. a. auch zwei aus der kostbaren Augsburger Bibel (Hain 3133, Proctor
1577) und viele andere aus weiteren Seltenheiten. Die alte Ansicht von
Venedig mit Palazzo ducale, Piazzetta, wo die beiden Säulen, mit der Ba-
silica di San Marco und dem alten Campanile und vorn im Bacino di San
Marco Gondeln und Barken, diese alte Vedute aus dem „Fasciculis tem-
porum“ von Wern. Rolevinck aus dem Jahr 1480 ist von ortsgeschichtlicher
Bedeutung. Ganze Reihen von Seltenheiten und Kostbarkeiten reihen sich an.
Im ganzen sind es 588 Bücher von hohem Wert.
— Die Genossenschaft Deutsche Kunst hat in den Räumen der alten
Schackgalerie in der Briennerstraße eine Ausstellung von Werken L. v. Zum-
buschs veranstaltet. (M. N. N. 10./11. Dez. 1921.)
— In der Gal. Heinemann Bilder von Fritz Behrendt, der seine ältere
Art gänzlich verlassen hat. — In Bartels Kunsthaus eine Julius-Hüther-Aus-
stellung. (Z. Jän. 1922.)
Pompeji. Die neuen Ausgrabungen unter der Leitung des Prof. Spinaz-
zola haben in der Via dell’ abondanza neue Häuser freigelegt, auch solche
mit Stockwerken, in denen sich Wandmalereien befinden. (Berl. Tagebl. Mitte
Jän. 1922.)
Prag. Das Neue Wiener Journal vom 22. Jänner berichtet, daß in
Prag die Errichtung einer modernen Galerie vorbereitet wird, da die
Unterbringung der modernen Kunstwerke jetzt eine ungenügende ist. Der
Ministerrat hat beschlossen, für den Zweck der neuen Schöpfung 16,000.000
Kronen zu bewilligen.
Wien. In die Gemäldesammlung der Akademie der bildenden Künste
wurde ein altdeutsches Bild eingereiht (Sankt Franziskus empfängt die Wund-
male, dabei eine Nebenfigur), das augenscheinlich ein Altarflügel und Gegen-
stück des Bischofs ist, der schon seit lange in der genannten Galerie vor-
handen ist. Man kennt es unter der Benennung: Bischof Valentin, und es
wurde eine Zeitlang für eine Arbeit des Wolf Huber, später für einen Cra-
nach gehalten, auch für Grünewald, sogar für Wolgemut angesehen. Die
letztgenannten Benennungen sind schon lange aufgegeben. (Dazu meine Ge-
schichte der Wiener Gemäldesammlungen, Kap. IV [1901], S. 139f.) In den
Herzogenbusch. In der Sint-Jans-Kerk sind vor einiger Zeit Reste
gotischer Wandmalereien aufgefunden worden: ein Jacobus major und
St. Petrus. (Algern. Handelsblaad, Amsterdam 14. Dez. 1921, Huib Luns.)
München. Die Genossenschaft „Deutsche Kunst“ veranstaltet in den
Räumen der alten Schackgalerie eine Karl-Strathmann-Ausstellung.
— Bei Emil Hirsch findet am 6. und 7. Februar die Versteigerung
der Bibliothek Baron Berg statt, die eine große Anzahl alter Kunstbücher,
darunter viele Inkunabeln, enthält. Das Verzeichnis bringt viele Abbildungen,
u. a. auch zwei aus der kostbaren Augsburger Bibel (Hain 3133, Proctor
1577) und viele andere aus weiteren Seltenheiten. Die alte Ansicht von
Venedig mit Palazzo ducale, Piazzetta, wo die beiden Säulen, mit der Ba-
silica di San Marco und dem alten Campanile und vorn im Bacino di San
Marco Gondeln und Barken, diese alte Vedute aus dem „Fasciculis tem-
porum“ von Wern. Rolevinck aus dem Jahr 1480 ist von ortsgeschichtlicher
Bedeutung. Ganze Reihen von Seltenheiten und Kostbarkeiten reihen sich an.
Im ganzen sind es 588 Bücher von hohem Wert.
— Die Genossenschaft Deutsche Kunst hat in den Räumen der alten
Schackgalerie in der Briennerstraße eine Ausstellung von Werken L. v. Zum-
buschs veranstaltet. (M. N. N. 10./11. Dez. 1921.)
— In der Gal. Heinemann Bilder von Fritz Behrendt, der seine ältere
Art gänzlich verlassen hat. — In Bartels Kunsthaus eine Julius-Hüther-Aus-
stellung. (Z. Jän. 1922.)
Pompeji. Die neuen Ausgrabungen unter der Leitung des Prof. Spinaz-
zola haben in der Via dell’ abondanza neue Häuser freigelegt, auch solche
mit Stockwerken, in denen sich Wandmalereien befinden. (Berl. Tagebl. Mitte
Jän. 1922.)
Prag. Das Neue Wiener Journal vom 22. Jänner berichtet, daß in
Prag die Errichtung einer modernen Galerie vorbereitet wird, da die
Unterbringung der modernen Kunstwerke jetzt eine ungenügende ist. Der
Ministerrat hat beschlossen, für den Zweck der neuen Schöpfung 16,000.000
Kronen zu bewilligen.
Wien. In die Gemäldesammlung der Akademie der bildenden Künste
wurde ein altdeutsches Bild eingereiht (Sankt Franziskus empfängt die Wund-
male, dabei eine Nebenfigur), das augenscheinlich ein Altarflügel und Gegen-
stück des Bischofs ist, der schon seit lange in der genannten Galerie vor-
handen ist. Man kennt es unter der Benennung: Bischof Valentin, und es
wurde eine Zeitlang für eine Arbeit des Wolf Huber, später für einen Cra-
nach gehalten, auch für Grünewald, sogar für Wolgemut angesehen. Die
letztgenannten Benennungen sind schon lange aufgegeben. (Dazu meine Ge-
schichte der Wiener Gemäldesammlungen, Kap. IV [1901], S. 139f.) In den