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Katalogen wird angegeben, daß der Bischof Valentin aus der Lanibergschen
Galerie herkommen soll. Diese Angelegenheit wird jetzt genau zu über-
prüfen sein ebenso wie die verschiedenen Meisternamen. Die gegenwärtige
Benennung als Frühwerk des älteren Cranach dürfte die richtige sein. Ein
guter Lichtdruck nach dem Valentin-Bild begleitete 1904 den Aufsatz Dörn-
höffers im „Jahrbuch der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale“ (Bd. II). Das neu aufgefundene Gegenstück ist weniger gut er-
halten, stellenweise bis auf den weißen Grund abgescheuert, aber trotzdem
noch ganz galeriefähig.
Wien. Über den Wiener Kunstmarkt berichtet ein eigener Aufsatz. Die
meisten Versteigerungsunternehmungen bereiten neue Auktionen vor. — Sal.
Kende versandte vor kurzem ein Verzeichnis seiner Versteigerung vom
Ende Jänner und Anfang Februar, das eine Menge beachtenswerter Bilder
enthält. — Auch A. Kende, das Dorotheum, Wawra u. a. werden sich mit
Versteigerungen einstellen.
— Im Künstlerhaus wurde am 21. Jänner die XXXVI. Ausstellung
des Aquarellistenklubs der Genossenschaft eröffnet. Man findet in dieser
Kunstschau ganze Reihen guter Leistungen in allen möglichen Techniken,
die nicht Ölmalerei sind. Einige treffliche, zart durchgebildete Bilder in
moderner Tempera von S. W. Hampel haben die Ehrenplätze der Eingangs-
tür gegenüber erhalten. Unfern davon fallen die flotten Guaschbilder und
Aquarellstudien von Karl Fahringer auf, nicht weniger die zwei sogenannten
Kreideaquarelle (Dorfarzt und der Blinde, lebensgroße Köpfe) von Otto Ho-
molatsch, die Zeichnungen von Wilhelm Viktor Krauß, die Architekturen
und Blumen von Rudolf Konopa und das Guaschbildchen von Alexander
Rothaug, ein kleines Quadrat mit Boreas und Oreithya in ganz eigenartiger
Auffassung. Eine Gebirgslandschaft „Frühling wird es“ von Julius Wegerer
steht auf derselben ansehnlichen Kunsthöhe wie eine Winterlandschaft „Holz-
bringung“ von demselben, die in einen anderen Saal verbannt ist. Durch
eine Darstellung zu Franz Schuberts Lied: Der Tod und das Mädchen fällt
die aquarellierte Zeichnung von C. F. Gsur auf. Ohne auf den Standplatz
zu achten, werden noch die guten Arbeiten von Albert Janesch und Hans
Strohhofer erwähnt. Ad. Curry und Windhager sind durch Aktstudien ver-
treten. Von Renyi sind altertümelnde Arbeiten da. K. L. Prinz, Maßmann,
Graner, Pippich, Ameseder, Geller, Otto Novak u. a. stellen Arbeiten in
bekannter Manier aus. Von E. Zetsche überrascht eine kleine Großstadtansicht
im Gegensatz zu seinen sonstigen Arbeiten mit baumreichen Landschaften.
Hans Figura erweist sich als tüchtiger Architekturzeichner und Maler. Unter
den Radierungen wären hervorzuheben Heßhaimers Totentanz, über dessen
Entwicklung die Studien und Skizzen wiederholt berichtet haben, ein ge-
dankenreiches Werk, die Farbendruckradierungen von Leo Frank und die
Katalogen wird angegeben, daß der Bischof Valentin aus der Lanibergschen
Galerie herkommen soll. Diese Angelegenheit wird jetzt genau zu über-
prüfen sein ebenso wie die verschiedenen Meisternamen. Die gegenwärtige
Benennung als Frühwerk des älteren Cranach dürfte die richtige sein. Ein
guter Lichtdruck nach dem Valentin-Bild begleitete 1904 den Aufsatz Dörn-
höffers im „Jahrbuch der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale“ (Bd. II). Das neu aufgefundene Gegenstück ist weniger gut er-
halten, stellenweise bis auf den weißen Grund abgescheuert, aber trotzdem
noch ganz galeriefähig.
Wien. Über den Wiener Kunstmarkt berichtet ein eigener Aufsatz. Die
meisten Versteigerungsunternehmungen bereiten neue Auktionen vor. — Sal.
Kende versandte vor kurzem ein Verzeichnis seiner Versteigerung vom
Ende Jänner und Anfang Februar, das eine Menge beachtenswerter Bilder
enthält. — Auch A. Kende, das Dorotheum, Wawra u. a. werden sich mit
Versteigerungen einstellen.
— Im Künstlerhaus wurde am 21. Jänner die XXXVI. Ausstellung
des Aquarellistenklubs der Genossenschaft eröffnet. Man findet in dieser
Kunstschau ganze Reihen guter Leistungen in allen möglichen Techniken,
die nicht Ölmalerei sind. Einige treffliche, zart durchgebildete Bilder in
moderner Tempera von S. W. Hampel haben die Ehrenplätze der Eingangs-
tür gegenüber erhalten. Unfern davon fallen die flotten Guaschbilder und
Aquarellstudien von Karl Fahringer auf, nicht weniger die zwei sogenannten
Kreideaquarelle (Dorfarzt und der Blinde, lebensgroße Köpfe) von Otto Ho-
molatsch, die Zeichnungen von Wilhelm Viktor Krauß, die Architekturen
und Blumen von Rudolf Konopa und das Guaschbildchen von Alexander
Rothaug, ein kleines Quadrat mit Boreas und Oreithya in ganz eigenartiger
Auffassung. Eine Gebirgslandschaft „Frühling wird es“ von Julius Wegerer
steht auf derselben ansehnlichen Kunsthöhe wie eine Winterlandschaft „Holz-
bringung“ von demselben, die in einen anderen Saal verbannt ist. Durch
eine Darstellung zu Franz Schuberts Lied: Der Tod und das Mädchen fällt
die aquarellierte Zeichnung von C. F. Gsur auf. Ohne auf den Standplatz
zu achten, werden noch die guten Arbeiten von Albert Janesch und Hans
Strohhofer erwähnt. Ad. Curry und Windhager sind durch Aktstudien ver-
treten. Von Renyi sind altertümelnde Arbeiten da. K. L. Prinz, Maßmann,
Graner, Pippich, Ameseder, Geller, Otto Novak u. a. stellen Arbeiten in
bekannter Manier aus. Von E. Zetsche überrascht eine kleine Großstadtansicht
im Gegensatz zu seinen sonstigen Arbeiten mit baumreichen Landschaften.
Hans Figura erweist sich als tüchtiger Architekturzeichner und Maler. Unter
den Radierungen wären hervorzuheben Heßhaimers Totentanz, über dessen
Entwicklung die Studien und Skizzen wiederholt berichtet haben, ein ge-
dankenreiches Werk, die Farbendruckradierungen von Leo Frank und die