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Pilaris *), Sprunggewichte oder Halteren und drei Speere, der andere, mit verlöschtem Namen und
demselben Beiwort, eine Wurfscheibe oder Diskos und drei Speere in den Händen hält. Durch die
Werkzeuge hat der Künstler auf die verschiedenen Spiele hingedeutet, welche zum Pentathlon gehören.
Diese bestehen nächst dem Lauf, Dromos, und dem Ringen, Pale, die nicht bezeichnet werden konnten,
aus dem Speer- und Scheibenwerfen, Ripsis und Diskobolia, und dem Springen, Halma.

Von den beiden Rabdouchen ist der links angebrachte nur bis zur Hüfte hinauf noch übrig und
die vor ihm befindliche Inschrift mangelhaft; der andere ist ganz erhalten, und in der vollständigen
Inschrift der Spruch: AIIOA02 TO AIAMEPION (trage die Gebühr ab!) zu erkennen und auf den neben-
stehenden Sieger zu beziehen. Uebrigens schmückt ein Mäander den oberen und ein Blumenzierath
den unteren Rand des Gemäldes.

4. Dionysisch-theatralischer Feierzug unter dem Vorsitz einer Priesterin, Gemälde des nach-
geahmten hieratischen Styls, aus Fauvel's Sammlung. — In weitem Peplon und Chiton gekleidet, mit
rother Binde ums Haar, besteigt eine Frau, deren Hautfarbe weiss gemalt ist, und welche Ariadnen
vorstellt, einen vierspännigen Wagen, die Zügel fassend, während ein bärtiger, bekränzter Priester in
der Tracht des indischen Dionysos, mit langem weissen Chiton und dunklein Obergewande und mit
einem grossen Kantharos in der Hand, neben dem Wagen steht. Vor den Pferden sitzt auf einem
löwenfüssigen Feldsessel eine in einen weiten Mantel gehüllte Priesterin, deren Hautfarbe sich gleich-
falls durch Weiss unterscheidet. Im Hintergrunde Epheuranken.

5. Dionysisch-theatralischer Feierzug unter Anführung des Komos, in demselben Styl und in
derselben Sammlung, wie das vorige Bild. Eine als Ariadne mit rother Kopfbinde geschmückte,
mit Chiton und Peplon bekleidete Priesterin auf einem Wagen lenkt mit der Gerte das Viergespann,
neben welchem eine ähnlich gekleidete weibliche Gestalt mit einer Blume in der erhobenen Hand als
Aphrodite, und ihr zugewendet ein bekränzter, bärtiger, lang bekleideter Priester in der Tracht des
indischen Dionysos, ein grosses Trinkhorn, Keras, haltend, stehen. Voran schreitet ein bärtiger Satyr
mit Rossschweif, die Lyra spielend, als Chorage. Es ist Komos, die festliche Freude, wie derselbe in
der Ueberschrift auf einigen Vasen genannt wird. Auch hier schlingen sich Epheuranken durch den
Hintergrund.

Taf. XIII.

Zweihenklige Trinkschaale mit rundem Fuss, ein Kylix aus Athen in der Sammlung des
Consuls Fauvel. Neben den Henkeln sind auf beiden Seiten der Schaale zwei grosse Augen und Augen-
brauen, als Symbole des Richters und Wächters in der Ober- und Unterwelt, gemalt, und damit über-
einstimmend ist zwischen jenen Augen das Bild eines auf dem Richtstuhle sitzenden Richters, welcher,
in einen Mantel gehüllt, die Binde ums Haupt und den Stab in der Hand trägt und einen mit der
Kopfbinde geschmückten, nackt fort eilenden Boten absendet, wiederholt angebracht.

2. Hieneben, aus derselben Sammlung, eine Prochoe oder Libationskanne, auf welcher das
unter derselben dargestellte folgende Vasengemälde sich befindet.

3. Einführung des Herakles durch Pallas Athene in den Olympos. Eine Darstellung dieses Ge-
genstandes, den wir in gegenwärtigem Gemälde von archaischem Styl erkennen, kam am Thron des
Apollon von Amyklä vor (s. Paus. III. 18, 7.) und war nicht näher bezeichnet, als durch die blosse

*) Pharis ist der Name eines Sohnes des Hermes und der Philodamia, Tochter des Danaos. Pausan. IV, 30.
 
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