182 . VORHEDE..
sehe Ausübung einer Wissenschaft herabzuwürdigen, wenn
er nicht damit von früher Erziehung an vertraut gemacht
worden ist. Sir William konnte die architektonischen Al-
bernheiten China's, an welchen er zuerst die Kunst der
Zeichnung betrieben, bewundern und ausführen; da er nicht
Griechenland besucht hatte, konnte er der giftigste Gegner
derjenigen Baukunst werden, welche die Mutter des von
ihm angenommenen Italiänischen Styls gewesen. Hätte Sir
William die jetzigen Zeiten erlebt, so würde er noch mehr
Grund gehabt haben, den Ueberhand nehmenden Einfluss des
Griechischen Geschmacks zu beklagen; denn es dürfte über-
flüssig sein, die nun in diesem Style aufgeführten, Stau-
nen erregenden uud geschmackvollen Gebäude aufzuzählen.
Und in einem solchen Grade scheint das Publicum das Verdienst-
liche Griechischer Zeichnung zu würdigen, dass der Herausge-
ber einer neuen Ausgabe von Sir William's eignem Werke
Ueber bürgerliche Baukunst, welcher seine Vorliebe für die
Italiänische Schule der Zeichnung offen gesteht, sich ver-
mocht fühlte, diesem Werke einen „Essay on the Elements
of Beauty in Grecian Architecture" zugleich nebst Beispie-
len aus den Griechischen Ordnungen anzuhängen.
In Bezug auf die höhere Schönheit der Verzierung in
der Griechischen Baukunst kann keine Verschiedenheit der
Meinung möglich sein. Die Griechischen Gebäude waren
hauptsächlich in Marmor aufgeführt, woraus sich ergibt,
dass die Form ihrer Verzierungen Gegenstand grosses Nach-
denkens war, und dass desswegen Schmuck mit Sparsamkeit,
jedoch neben kräftiger Kühnheit und der feinsten Zartheit
in der Ausführung angebracht wurde.
Dass der Italiänische Styl der Zeichnung, nach Herrn
Gwilt's Bemerkung, „plastischer" ist, geben wir gern zu;
denn er ist das Resultat der Bemühung langer Zeiten ge-
wesen, auf ein System und eine Stufenleiter von Verhält-
nissen jede mögliche Combination zurückzuführen, welche
die zu einem Italienischen Gebäude gehörigen Theile her-
vorbringen können. Mittelst dem Griechischen Styl der Zeich-
sehe Ausübung einer Wissenschaft herabzuwürdigen, wenn
er nicht damit von früher Erziehung an vertraut gemacht
worden ist. Sir William konnte die architektonischen Al-
bernheiten China's, an welchen er zuerst die Kunst der
Zeichnung betrieben, bewundern und ausführen; da er nicht
Griechenland besucht hatte, konnte er der giftigste Gegner
derjenigen Baukunst werden, welche die Mutter des von
ihm angenommenen Italiänischen Styls gewesen. Hätte Sir
William die jetzigen Zeiten erlebt, so würde er noch mehr
Grund gehabt haben, den Ueberhand nehmenden Einfluss des
Griechischen Geschmacks zu beklagen; denn es dürfte über-
flüssig sein, die nun in diesem Style aufgeführten, Stau-
nen erregenden uud geschmackvollen Gebäude aufzuzählen.
Und in einem solchen Grade scheint das Publicum das Verdienst-
liche Griechischer Zeichnung zu würdigen, dass der Herausge-
ber einer neuen Ausgabe von Sir William's eignem Werke
Ueber bürgerliche Baukunst, welcher seine Vorliebe für die
Italiänische Schule der Zeichnung offen gesteht, sich ver-
mocht fühlte, diesem Werke einen „Essay on the Elements
of Beauty in Grecian Architecture" zugleich nebst Beispie-
len aus den Griechischen Ordnungen anzuhängen.
In Bezug auf die höhere Schönheit der Verzierung in
der Griechischen Baukunst kann keine Verschiedenheit der
Meinung möglich sein. Die Griechischen Gebäude waren
hauptsächlich in Marmor aufgeführt, woraus sich ergibt,
dass die Form ihrer Verzierungen Gegenstand grosses Nach-
denkens war, und dass desswegen Schmuck mit Sparsamkeit,
jedoch neben kräftiger Kühnheit und der feinsten Zartheit
in der Ausführung angebracht wurde.
Dass der Italiänische Styl der Zeichnung, nach Herrn
Gwilt's Bemerkung, „plastischer" ist, geben wir gern zu;
denn er ist das Resultat der Bemühung langer Zeiten ge-
wesen, auf ein System und eine Stufenleiter von Verhält-
nissen jede mögliche Combination zurückzuführen, welche
die zu einem Italienischen Gebäude gehörigen Theile her-
vorbringen können. Mittelst dem Griechischen Styl der Zeich-