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Viertes Capital.
Die Wasserleitung Hadrians.

öelbst in den blühendsten Zeiten der Republik war
die Stadt Athen so schlecht mit Wasser versehen, (1)
dass die Einwohner genöthigt waren Brunnen zu
graben, um sich mit diesem unentbehrlichen Lebens-
bedürfnisse zu versehen.

Wir müssen schliessen, dass diese Brunnen sehr
zahlreich waren, dà, zufolge eines Gesetzes Solon's,
nur diejenigen, die in der Nähe eines Brunnens
wohnten, sich seines Wassers bedienen durften. Die-
sem Mangel wurde endlich, wenigstens mit Rück-
sicht auf Athen, durch die Freigebigkeit der Kaiser
Hadrian und Antoninus Pius abgeholfen. Zu diesem
Endzweck wurde am Fusse des Berges Anchesmus
ein Wasserbehälter gegraben, welcher mit der Ioni-
schen Vorderseite verziert war, welche der Gegen-
stand dieses Gapitels ist.

Dieser Wasserbehälter scheint offenbar vermit-
telst einer Wasserleitung von nicht unbeträchtlicher
Länge mit Wasser versehen worden zu sein; denn
auf unserm Wege nach Cephisia, einem herrlichen
Dorfe, welches reichlichere Quellen hat, als ich
irgendwo im Attischen Gebiete sah, gingen wir an
 
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