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Studia Wilanowskie — 20.2012

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Bernatowicz, Tadeusz: "Verzierte Cabinetter von Porcellain…“: posthumanistische Forschungsperspektiven sozialer Verhältnisse von Porzellansammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.35075#0263

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jAbb. lj Dresden, Aites Scdioss, jAbb. 2j Dresden, /apaniscdes Pa/ais, Porzedanzimmer
Porzedanzimmer

eine leichte, dank der Zeichen, Verifizierung der Herkunft der
Produkte zusammenging. Im Hintergrund blieb gewissermaLen
das soziale AusmaK des Funktionieren der Gegenstande, in den
Kategorien der traditionellen Soziologie verstanden: Die Exklusi-
vitat des Zugangs zu derartigen Gutem (Kónige August II., August
III.), enger Kreis des sachsisch-polnischen Adełs vasallisch zu den
Wettinern (Familien: Sułkowski, Fłemming, Bruhl), die Famili-
enstamme satellitisch zu den monopolistischen Entscheidungs-
tragern bezuglich des PorzeIIanvertriebs (Familien: Radziwiłł,
Czartoryski, Sapieha, Lubomirski).
Utilitarismus der Keramikwaren
Die in der Meissener Manufaktur hergestelłten Nachttópfe, Tas-
sen, Teller, Vasen und andere Porcełlain-Waren sollten in der
Absicht der Erzeuger die Gebrauchsbedurfnisse ihrer Besitzer
befriedigen. Die Gestaltung der Alltaglichkeit der menschłi-
chen Biologie, insbesondere der Funktionen der Aufnahme-
und Absonderungsóffnungen, mittels der Kłanghaftigkeit des
gebrannten Tones, verziert mit modischen, bunten Motiven,
meistens auf weiLem Grund, steigerte den asthetischen Kom-
fort menschłicher Existenz. Der soziale AusmaL der Waren hat
sich in Momenten sensueller Interaktion zwischen Gegenstand
und Subjekt realisiert. Theoretisch sollte jener Sozialisierungs-
prozess der Gegenstande einen Dauercharakter haben, aber in
der Praxis, bis zur Entwicklung einer „Massenproduktion" des
Gewerbeporzellans, waren es gełegentliche Prazedenzfalle, die
mit der Verwendung wahrend besonderer Feiern, wie Flochzeiten,
Taufen oder Festmahlen, vor allem unter Teiłnahme des Kónigs,
verbunden waren.

„YERZIERTE CAB]NETTERVON PORCELLAtN..."
 
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