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Studia Wilanowskie — 20.2012

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Sito, Jakub: Meissener Porzellan in Warschau: aus den Inventarforschungen zu den Warschauer Hochadels-Residenzen im 18. Jh.
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https://doi.org/10.11588/diglit.35075#0272

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274

(7699-7759), w: Rołsk;
Bd. ł3, H. 3 (58), Wrocław -
1968, S. 405.
AGAD, AGWil., Anteriora
Ao 7787.
Ms.11331: Regestr
D 18 ma;) 778Ź Roku.
AGAD, AGWil., Anteriora
1736-1816,Wrocław-
Gdańsk 1976.
AGAD, AGWil., Anteriora

Adam Komorowskiaber doch nicht weniger bedeutsame Meis-
sener Sammlungen befanden sich in Schlóssern der politischen
Gegner der Sachsen, soicher wie Vertreter der Familie Czartory-
ski: Kazimierz, Kastellan von Vilnius, mit Ehefrau Izabella'", und
besonders ihr Sohn August Aleksander, ruthenischer Woiwode,
mit Ehefrau Maria Zofia'? und Tochter Izabella, verheiratet mit
GroKkronmarschall Stanisław Lubomirski.'^
Eine wichtige Quelle beziiglich der polnischen Porzellan-Sam-
melleidenschaft sind, relativ zahlreich erhaltene, obwohl sehr
schlecht - bisher - durchforschte Schlossinventare. Mit nur
wenigen Ausnahmen, stammt der gróEere Teil der bisher genau-
er durchforschten (darunter wenigen veróffentlichten) Inventare
zwar erst aus dem Ende des 18. Jh., jedoch notieren sie Gegen-
stande, die nahezu tiber das ganze Jahrhundert hindurch erwor-
ben wurden. Bislang wurden einleitend Residenzinventare fol-
gender Familien erkannt: Branicki in Bielostok (poln. Białystok),
Czartoryski in Warschau, Wilanów und Puławy, Lubomirski
in Warschau und Radziwiłł in Warschau und Njaswisch (poln.
Nieśwież). Sie stellen, mindestens seit der Halfte des 18. Jh., das
Bestehen von zehn, und in einigen Fallen geradezu hunderten
von Porzellangegenstanden fest (die ais porcelana, porcehena,
porcyneda und seltener/ar^ary bezeichnet wurden), leider nur
gelegentlich direkt ais sachsisch bezeichnet. Man kann nicht
ausschlieEen, dass ebenfalls die ais chinesisch (hynslue) in den
Inventaren bezeichneten Schmuckstucke in der Tat Meissener
Waren gewesen sind, wo doch in Meissen so gerne ostasiatische
Muster nachgeahmt wurden. Die Porzellanerzzeugnisse in den
Schlóssern des Warschauer Hochadels, in der Hauptstadt und
aukerhalb, sind gróEtenteils Tafelgeschirre: Tellersatze, Kaf-
fee-, Tee- und Schokoladenservices, sowie einzelne derartige
Geschirre, Teekannen, kleine Schalen, Schtisseln, Zuckerbuch-
sen, oder die allgegenwartigen Vasen und kleine Vasen in ver-
schiedenen Formen. Seltener waren es Figuren, die meistens
ais Kamin-, Tisch-, oder Schrankschmuck bezeichnet wurden.
Und so, im Schloss der Fiirstin Izabella Lubomirska in Krakows-
kie Przedmieście (dt. Krakauer Vorstadt, eine HauptstraEe des
damaligen Warschau), friiher dem Eigentum ihrer GroKeltern,
des Kastellans von Vilnius Kazimierz Czartoryski und seiner
Ehefrau Izabella Czartoryska, verzeichnet das Inventar von
1781 z.B.: „rundę Uhr auf Postament und Messingelefant, darauf
ein stehendes Porzellan-Negerkind, [...] Kleine Porzellanfiguren,
nicht bemalt, auf Holzpostament, auf jedem je zwei mit Fass,
ebenfalls aus Porzellan 2 Stuck, [...] kleine Porzellanfiguren, eine
mit Schubkarre ein Fass transportierend, zweite mit Messing-
bechern und Bechertragen, auf Messingpostamenten 2 Stuck".'"
Das Inventar der Schatzkammer von Bielostok aus dem Jahre

JAKUB SITO
 
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