Baͤueriſche
Werck,.
„Modul in vier Theile theilet / und derer drey zum obern Modul nimmt / oder wann man
» oben zweyhundert und ſibentzig Theilchen des untern Moduls / der in dreyhundert und ſech-
„tig Theilchen getheilet iſt / zum obern Modul brauchet. Wann aber die Saͤulen der drit-
„ten Reyhe zwey Drittheil der mittleren halten ſollen / ſo muͤſte der untere Modul halb ge-
v theilet werden / und waͤre ſolche Helffte der Modul der dritten Reyhe: oder nehmet hun-
„ dert und achtzig Theilchen des untern Moduls / ſo kommt daſſelbe: oder theilet den an-
» dern Modul in drey gleiche Theile / derer zwey geben auch den dritten Modul. Und die
» jetzo erwehnete Abnehmung der Reyhen war ın der heiligen Bau⸗Kunſt behalten. Ge-
ſetzt aber / man wolte die Drifte l vier Fünfftheil der mittleren machen / ſo muͤſte
der obere Modul zweyhundert und ſechzehen Theilchen des untern halten. Wo die Saͤu⸗
len in allen Reyhen gleicher Groͤſſe bleiben / daſelbſt iſt auch in allen Reyhen einerley Mo-
dul zu behalten. Die andere Art / iſt wann man ein gantz Gebaͤu / mit einem einigen Maaß-
„Stabe / nemlich mit den Theilichen des untern Moduls meſſen will. In ſolchem Fall fin-
„ det man durch die Regul der Geſellſchafft alle Hoͤhe und alle Vorſtechungen; Alſo wann
» man die andere Ordnung um den vierten Theil der untern einziehen will / ſo ſetzet: Vier
v gibt drey / was gibt jedes Glieds Hoͤhe und Vorſtechung? ſo kommt die Hoͤhe der Vor-
-
» fuͤnfften Theil einziehen wolte / ſo ſetzet fünff giht vier / was geben die untern Maaſſe? ſo
kommen die obern. Wann man um den dritten Theil einziehen will / ſo ſetzt: Drey
„nung / dann wann man die Zahlen der untern Reyhe halbirt / ſo kommen die Zahlen der
„„dritten Reyhe / wann man dieſe wiederum halbirt / und zu den vorigen addirt, ſo kommen
„die Theilchen zur andern Reyhe. .
»In der Zuſammenmeſſung der Balcken iſt zu mercken / ſo offtmahls die Balcken-
„Weite einerley Verhaͤltniß zum Modul behalten / daß alsdann dieſe Regul gebraucht
„werden koͤnne / wie die Verhaͤltniß des obern Moduls zum untern Modul iſt / alſo ver-
„wann in den untern beyden Reyhen / wie zuvor gemeldet / der obere Modul zum untern waͤre
v wie drey zu vieren / ſo ſoll auch die Zahl der Bal f
» Oren halten / als ſie in der obern vier hat. Damn es werden die Verhaͤltniſſe verſchrencket
hin und wider verhaltende ſeyn. Eben dieſes iſt auch von den Weiten der Sparren⸗Koͤpf-
fe zu verſtehen / alſo daß vor jede Weite mitten eine Zwiſchen⸗Tieffe und beyderſeits halbe
Sparren⸗Koͤpffe gezehlet werden.
das Verhaͤltniß deroſelben zum Modul deroſelben Reyhe zu finden / iſt alſo nachzufinnen.
+
»Crfflich muß man wiſſen / wie viel Modul ein Fenſter oder eine Thuͤr hoch ſey /
v ſen kan das Geſimſe den Dritten Theil der Eroͤffnung hoch ſeyn / in den Fenſtern / und
„Wann man nun die Thuͤren in den niedrigen Ordnungen Lechs Modul / und die Fenſter
v vier hoch machete / oder in den erhabenen Ordnungen die Thuͤren acht / und die Fenſter
» ſechs Modul hoch lieſſe / wuͤrde das Geſimſe einen Modul hoch ſeyn muͤſſen. Und bliebe
v glſo einerley Maaß⸗Stab zu den Geſimſen und zu den rechten Ordnungen derſelben Reyhe.
„Aber ſonſten muß man nach der Rechen⸗Kunſt die Verhaͤltniß finden. Aber die jetztge-
» dachte Verhaͤltniß gehet gar wohl an / wann man durchgehende Saͤulen gebrauchet. Die
„ Hoͤhe des Geſimſes theilet in 360. Theilchen / welche der Maaß⸗Stab ſeyn zu ſolch einem
» Geſimſe. Doch kan man auch zu den Geſimſen einen beſondern Modul von 360. Theil
guren der Geſimſe geſchehen iſt. ;
„Doch ehe wir zu den Ordnungen ſelbſt ſchreiten / wollen wir noch zwey noͤthige
Stucke melden / erſtlich vom Baͤuriſchen Wercke / und dann von dem Rieſen Gebaͤlcke.
»Das Baͤuriſche Werck wird genannt / wann entweder die Werck⸗Stuͤcke über und uͤber
» mit breiten Fugen unterſchieden werden / alfo daß die Breite einer Fuge den zwantzigſten
„Theil der Hoͤhe des Werck⸗Stuckes halte / aber die Tieffe nur den fuͤnfftzigſten Theil ſol-
v cher Hoͤhe betrage: Wann dann zwey Werck⸗Stuͤcke aufeinander geſetzet werden / be-
» kraͤget die Hoͤhe der gantzen Fugen den zehenden Theil der Hoͤhe des Werck⸗Stuckes:
Aber dieſes nennet man lieber en die Werck. Eigentlich iſt das Baͤuriſche Werck / wann
man die Staͤmme in den ſtarcken Ordnungen / mit viereckichten weit heraus ſtehenden Stei-
nen umkleidet / alſo daß ſo wohl die runden als die viereckichten mit ſolchen viereckichten gro-
ben Steinen bekleidet werden moͤgen. _
Wel-
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„Modul in vier Theile theilet / und derer drey zum obern Modul nimmt / oder wann man
» oben zweyhundert und ſibentzig Theilchen des untern Moduls / der in dreyhundert und ſech-
„tig Theilchen getheilet iſt / zum obern Modul brauchet. Wann aber die Saͤulen der drit-
„ten Reyhe zwey Drittheil der mittleren halten ſollen / ſo muͤſte der untere Modul halb ge-
v theilet werden / und waͤre ſolche Helffte der Modul der dritten Reyhe: oder nehmet hun-
„ dert und achtzig Theilchen des untern Moduls / ſo kommt daſſelbe: oder theilet den an-
» dern Modul in drey gleiche Theile / derer zwey geben auch den dritten Modul. Und die
» jetzo erwehnete Abnehmung der Reyhen war ın der heiligen Bau⸗Kunſt behalten. Ge-
ſetzt aber / man wolte die Drifte l vier Fünfftheil der mittleren machen / ſo muͤſte
der obere Modul zweyhundert und ſechzehen Theilchen des untern halten. Wo die Saͤu⸗
len in allen Reyhen gleicher Groͤſſe bleiben / daſelbſt iſt auch in allen Reyhen einerley Mo-
dul zu behalten. Die andere Art / iſt wann man ein gantz Gebaͤu / mit einem einigen Maaß-
„Stabe / nemlich mit den Theilichen des untern Moduls meſſen will. In ſolchem Fall fin-
„ det man durch die Regul der Geſellſchafft alle Hoͤhe und alle Vorſtechungen; Alſo wann
» man die andere Ordnung um den vierten Theil der untern einziehen will / ſo ſetzet: Vier
v gibt drey / was gibt jedes Glieds Hoͤhe und Vorſtechung? ſo kommt die Hoͤhe der Vor-
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» fuͤnfften Theil einziehen wolte / ſo ſetzet fünff giht vier / was geben die untern Maaſſe? ſo
kommen die obern. Wann man um den dritten Theil einziehen will / ſo ſetzt: Drey
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„„dritten Reyhe / wann man dieſe wiederum halbirt / und zu den vorigen addirt, ſo kommen
„die Theilchen zur andern Reyhe. .
»In der Zuſammenmeſſung der Balcken iſt zu mercken / ſo offtmahls die Balcken-
„Weite einerley Verhaͤltniß zum Modul behalten / daß alsdann dieſe Regul gebraucht
„werden koͤnne / wie die Verhaͤltniß des obern Moduls zum untern Modul iſt / alſo ver-
„wann in den untern beyden Reyhen / wie zuvor gemeldet / der obere Modul zum untern waͤre
v wie drey zu vieren / ſo ſoll auch die Zahl der Bal f
» Oren halten / als ſie in der obern vier hat. Damn es werden die Verhaͤltniſſe verſchrencket
hin und wider verhaltende ſeyn. Eben dieſes iſt auch von den Weiten der Sparren⸗Koͤpf-
fe zu verſtehen / alſo daß vor jede Weite mitten eine Zwiſchen⸗Tieffe und beyderſeits halbe
Sparren⸗Koͤpffe gezehlet werden.
das Verhaͤltniß deroſelben zum Modul deroſelben Reyhe zu finden / iſt alſo nachzufinnen.
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»Crfflich muß man wiſſen / wie viel Modul ein Fenſter oder eine Thuͤr hoch ſey /
v ſen kan das Geſimſe den Dritten Theil der Eroͤffnung hoch ſeyn / in den Fenſtern / und
„Wann man nun die Thuͤren in den niedrigen Ordnungen Lechs Modul / und die Fenſter
v vier hoch machete / oder in den erhabenen Ordnungen die Thuͤren acht / und die Fenſter
» ſechs Modul hoch lieſſe / wuͤrde das Geſimſe einen Modul hoch ſeyn muͤſſen. Und bliebe
v glſo einerley Maaß⸗Stab zu den Geſimſen und zu den rechten Ordnungen derſelben Reyhe.
„Aber ſonſten muß man nach der Rechen⸗Kunſt die Verhaͤltniß finden. Aber die jetztge-
» dachte Verhaͤltniß gehet gar wohl an / wann man durchgehende Saͤulen gebrauchet. Die
„ Hoͤhe des Geſimſes theilet in 360. Theilchen / welche der Maaß⸗Stab ſeyn zu ſolch einem
» Geſimſe. Doch kan man auch zu den Geſimſen einen beſondern Modul von 360. Theil
guren der Geſimſe geſchehen iſt. ;
„Doch ehe wir zu den Ordnungen ſelbſt ſchreiten / wollen wir noch zwey noͤthige
Stucke melden / erſtlich vom Baͤuriſchen Wercke / und dann von dem Rieſen Gebaͤlcke.
»Das Baͤuriſche Werck wird genannt / wann entweder die Werck⸗Stuͤcke über und uͤber
» mit breiten Fugen unterſchieden werden / alfo daß die Breite einer Fuge den zwantzigſten
„Theil der Hoͤhe des Werck⸗Stuckes halte / aber die Tieffe nur den fuͤnfftzigſten Theil ſol-
v cher Hoͤhe betrage: Wann dann zwey Werck⸗Stuͤcke aufeinander geſetzet werden / be-
» kraͤget die Hoͤhe der gantzen Fugen den zehenden Theil der Hoͤhe des Werck⸗Stuckes:
Aber dieſes nennet man lieber en die Werck. Eigentlich iſt das Baͤuriſche Werck / wann
man die Staͤmme in den ſtarcken Ordnungen / mit viereckichten weit heraus ſtehenden Stei-
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