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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Editor]; Förster, Ernst [Editor]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (2. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.54684#0017

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Einleitung.

7

den andern hochberühmten Meistern, die, wie man sagt und
glauben muß, ihre Statuen ganz vollkommen bildeten. Das-
selbe Fortschreiten mußte in der Malerei zu erkennen seyn;
man sagt, und eS ist ganz wahrscheinlich, daß die Arbeiten
derer, welche nur mit Einer Farbe malten und deßhalb Mono-
chromenmaler genannt wurden, nicht von großer Vollkom-
menheit gewesen sind; bei den Werken des Zeuris, des Poly-
gnotus, des Timanthes und Anderer, welche nur vier Far-
ben gebrauchten, rühmt man ohne Ausnahme die Gesichts-
züge, Umrisse und Formen, ohne Zweifel aber blieb dennoch
etwas dabei zu wünschen übrig; Erkon*) jedoch, Nikomachus,
Protogenes und Apelles gaben ihren Werken Vollkommenheit,
alles war bei ihnen vollendet schön, und etwas Besseres konnte
man nicht wünschen, da sie nicht nur Formen und Bewegun-
gen der Gestalten, sondern auch Empfindungen und Leiden-
schaften der Seele aufs herrlichste darzustellen wußten.
Doch wir wollen diese bei Seite lassen, bei denen man
sich auf die Meinung Anderer berufen muß und oft die Ur-
theile, ja was schlimmer ist, die Angaben der Zeiten mit ein-
ander im Widerspruche findet, obschon ich den besten Schrift-
stellern folge. Kommen wir lieber auf unsere Tage, wo uns Nähere Be-
zeichnung ter
das Auge leitet — ein weit sicherer Richter als das Ohr. Wie drei ersten P--
sehr wurde (um bei einem der ausgezeichnetsten anzufangen)
die Baukunst von dem Griechen Buschetto') bis auf Ar-Erste Periode,
nolfo den Deutschen') und Giotto verbessert; man braucht,
*) Echion.
') Ueber die Zweifel an des Buschettus griechischer Abkunft vergl.
Thl. I. S. 36. Anm. — Lineric-Vaviä in seinen Bemerkungen
zu Cicognara's Geschichte der Sculptur (Lsrai tugioriqus sur i»
Sculpiurs fi-zn^siso PSZ. 1O6) spricht für die Abkunft des Buschet-
tus aus Griechenland, und zwar aus Dulichium, hauptsächlich nach
?aolo Ironci IVleinoris irtorichs äeil» citt» är ?is» 16Z2, bdr nach
einer alten, von ihm gesehenen Urkunde vom I. io64 sagt: Luscks-
') DaßArnolfo einFlorentiner von Geburt war, siehe Th. I.S. 72. Unni.
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