Aiccolo aus Arezzo.
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Form zu geben. Nach Florenz zurückgekehrt, verfertigte er auf Kehrt nach
der Ecke von Or San Michele, die gegen die Zunft der Wollarbeiter ^^arbettel
gewendet ist, für die Meister der Münze zwei kleine Marmor-San
figuren, die man auf dem Pfeiler über der Nische sieht, in welcher
heutiges Tages der spater gearbeitete heil. Matthaus steht; diese
Figuren sind so wohl ausgeführt, und so schön auf der Spitze
jenes Tabernakels angebracht, daß sie damals sehr belobt
wurden, und noch heute berühmt sind. In Wahrheit auch schien
es, als habe Nkccolo in diesem Werke sich selbst übertroffen,
denn nie hatte er etwas Besseres gemacht, und sie sind vollkom-
men genug, neben jedem Werke der Art bestehen zu können. »)
Er gelangte dadurch zu großem Ruhm, und war würdig unter
die Zahl derer ausgenommen zu werden, welche bei den Erz-
thüren von S. Giovanni in Betracht kamen, obwohl er bei Bewirbt gch
der Probearbeit zurückblieb, und man dieß Werk einem Andern
übertrug, wie an seinem Orte gesagt'werden wird. Niccolo begab S.Giovannt.
sich darauf von Florenz nach Mailand, woselbst er zum Oberaus- Wird Werk-
seher beim Bau des Doms jener Stadt ernannt wurde, und
einige Marmorarbeiten vollendete, die sehr wohl gefielen. '") Mailand.
Endlich jedoch beriefen ihn die Aretiner nach seiner Vaterstadt
dem des Andrea Pisano unterscheiden lasse. Die Figur ist schön
gedacht, von freier und imposanter Stellung und sehr guter
Drapiruug.
Auch diese Figuren sind noch vorhanden.
Da der Dom erst 1587 gegründet wurde, so zweifelt Cicognara lU,
304, ob Niccolo Sculpturen in Mailand gearbeitet habe; daß er
aber am Bau Theil genommen, scheint ihm, so wie auch Giulini,
unbestreitbar. Die Anwesenheit Niccolo's in Mailand wird ins
Jahr 1412 gesetzt. (Osssb. äs I» 6»llleärsts äs üäilan , üäsisn,
tsria i82S lol. x. 12.) In den Domarchiven findet sich Erwähnung
von einem Niccola Selli aus Arezzo, welcher im Dienste von
Giovanni Galeazzo gewesen, als man die Carthause zu Pavia be-
gonnen, und welcher bald nach Florenz berufen, bald in Pavia
von den Baumeistern des Doms um Rath gefragt worden sey.
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Form zu geben. Nach Florenz zurückgekehrt, verfertigte er auf Kehrt nach
der Ecke von Or San Michele, die gegen die Zunft der Wollarbeiter ^^arbettel
gewendet ist, für die Meister der Münze zwei kleine Marmor-San
figuren, die man auf dem Pfeiler über der Nische sieht, in welcher
heutiges Tages der spater gearbeitete heil. Matthaus steht; diese
Figuren sind so wohl ausgeführt, und so schön auf der Spitze
jenes Tabernakels angebracht, daß sie damals sehr belobt
wurden, und noch heute berühmt sind. In Wahrheit auch schien
es, als habe Nkccolo in diesem Werke sich selbst übertroffen,
denn nie hatte er etwas Besseres gemacht, und sie sind vollkom-
men genug, neben jedem Werke der Art bestehen zu können. »)
Er gelangte dadurch zu großem Ruhm, und war würdig unter
die Zahl derer ausgenommen zu werden, welche bei den Erz-
thüren von S. Giovanni in Betracht kamen, obwohl er bei Bewirbt gch
der Probearbeit zurückblieb, und man dieß Werk einem Andern
übertrug, wie an seinem Orte gesagt'werden wird. Niccolo begab S.Giovannt.
sich darauf von Florenz nach Mailand, woselbst er zum Oberaus- Wird Werk-
seher beim Bau des Doms jener Stadt ernannt wurde, und
einige Marmorarbeiten vollendete, die sehr wohl gefielen. '") Mailand.
Endlich jedoch beriefen ihn die Aretiner nach seiner Vaterstadt
dem des Andrea Pisano unterscheiden lasse. Die Figur ist schön
gedacht, von freier und imposanter Stellung und sehr guter
Drapiruug.
Auch diese Figuren sind noch vorhanden.
Da der Dom erst 1587 gegründet wurde, so zweifelt Cicognara lU,
304, ob Niccolo Sculpturen in Mailand gearbeitet habe; daß er
aber am Bau Theil genommen, scheint ihm, so wie auch Giulini,
unbestreitbar. Die Anwesenheit Niccolo's in Mailand wird ins
Jahr 1412 gesetzt. (Osssb. äs I» 6»llleärsts äs üäilan , üäsisn,
tsria i82S lol. x. 12.) In den Domarchiven findet sich Erwähnung
von einem Niccola Selli aus Arezzo, welcher im Dienste von
Giovanni Galeazzo gewesen, als man die Carthause zu Pavia be-
gonnen, und welcher bald nach Florenz berufen, bald in Pavia
von den Baumeistern des Doms um Rath gefragt worden sey.