Alesso Baldovinetti.
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steinernen Pfeilers sieht wanden ältern GherardoGianfigliazzi,
den Ritter Herrn Bongianni in einem blauen Gewand mit
einer Kette um den Hals, und Jacvpo und Giovanni aus
derselben Familie, neben ihnen den ältern Filippo Strozzi und
den Astrologen Herrn Paolo von Pozzo Toscanelli. ?) In der
Wölbung sind vier Patriarchen, auf dem Altarbild ist die
Dreieinigkeit dargestellt und St. Johann Gualbertus mit
einem andern Heiligen in knieender Stellung; alle die Bild-
nisse der genannten Personen aber sind sehr wohl zu erkennen,
weil sie denen gleichen, welche anderwärts, vornehmlich in
den Häusern ihrer Nachkommen, entweder gemalt oder in
Gyps gefunden werden. Alesso wandte bei diesem Werk
viele Zeit auf, weil er sehr geduldig war und seine Arbeiten
mit Muße und Bequemlichkeit vollenden wollte. Er zeichnete
sehr gut, wie man in meiner Sammlung an einem Maulthier
sehen kann, welches nach der Natur dargestellt und an dem jedes genau nach
einzelne Haar mit großer GedrUd und Zartheit gezeichnet ist.
Fleißig in all seinem Arbeiten, strengte er sich an die geringsten
Kleinigkeiten nachzuahmen, welche die Natur zu bilden ver-
mag; seine Manier aber war vornehmlich in den Gewändern
etwas ungeschmeidig und hart. Viel Vergnügen machte es
Und malt
lhm Landschaften zu malen, die er getreu nach der Natur Land-
aufnahm, und man findet daher in seinen Bildern Flüsse,
Brücken, Steine, Kräuter, Früchte, Pfade, Felder, Sand,
Städte, Schlösser und unzählige andere Dinge. In der
Annunziata zu Florenz verfertigte er im Hintern Gange des
Hofs, gerade an der Mauer auf welcher die Verkündigung
selbst gemalt ist, ein Fresco-Gemälde in Tempera überarbei-
?) Vergleiche das Leben des Fil. Brunellesco Nr. Anm. 13. S. 7i.
Dem heiligen Benedict, der ebenfalls kniet. Diese Tafel wurde
17 60 vom Altar abgenommen und stand, ziemlich beschädigt, bis
zur Aufhebung des Klosters in der Sacristei. Nach dessen Wie-
derherstellung ist sie nicht wieder an ihren früher« Platz gekommen.
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steinernen Pfeilers sieht wanden ältern GherardoGianfigliazzi,
den Ritter Herrn Bongianni in einem blauen Gewand mit
einer Kette um den Hals, und Jacvpo und Giovanni aus
derselben Familie, neben ihnen den ältern Filippo Strozzi und
den Astrologen Herrn Paolo von Pozzo Toscanelli. ?) In der
Wölbung sind vier Patriarchen, auf dem Altarbild ist die
Dreieinigkeit dargestellt und St. Johann Gualbertus mit
einem andern Heiligen in knieender Stellung; alle die Bild-
nisse der genannten Personen aber sind sehr wohl zu erkennen,
weil sie denen gleichen, welche anderwärts, vornehmlich in
den Häusern ihrer Nachkommen, entweder gemalt oder in
Gyps gefunden werden. Alesso wandte bei diesem Werk
viele Zeit auf, weil er sehr geduldig war und seine Arbeiten
mit Muße und Bequemlichkeit vollenden wollte. Er zeichnete
sehr gut, wie man in meiner Sammlung an einem Maulthier
sehen kann, welches nach der Natur dargestellt und an dem jedes genau nach
einzelne Haar mit großer GedrUd und Zartheit gezeichnet ist.
Fleißig in all seinem Arbeiten, strengte er sich an die geringsten
Kleinigkeiten nachzuahmen, welche die Natur zu bilden ver-
mag; seine Manier aber war vornehmlich in den Gewändern
etwas ungeschmeidig und hart. Viel Vergnügen machte es
Und malt
lhm Landschaften zu malen, die er getreu nach der Natur Land-
aufnahm, und man findet daher in seinen Bildern Flüsse,
Brücken, Steine, Kräuter, Früchte, Pfade, Felder, Sand,
Städte, Schlösser und unzählige andere Dinge. In der
Annunziata zu Florenz verfertigte er im Hintern Gange des
Hofs, gerade an der Mauer auf welcher die Verkündigung
selbst gemalt ist, ein Fresco-Gemälde in Tempera überarbei-
?) Vergleiche das Leben des Fil. Brunellesco Nr. Anm. 13. S. 7i.
Dem heiligen Benedict, der ebenfalls kniet. Diese Tafel wurde
17 60 vom Altar abgenommen und stand, ziemlich beschädigt, bis
zur Aufhebung des Klosters in der Sacristei. Nach dessen Wie-
derherstellung ist sie nicht wieder an ihren früher« Platz gekommen.