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ist. Diese Verzeistigung stnvel nun aber in dem Verhalten
unseres Haulgesühles zu Kleidung und Putz statt.
Jch muß daraus verzichten, aus die drei Formen, in deuen
sich die durch unsere Umhüllungen erzeuglen Gesühle, je nach
ver Beschasfenheit derselben, äußern, und aus die Arl, wie
Lotze sie aus drei exacte, reine Grundformen zurücksührt
(199—201), einzugehen. Nur einige Beispiele will ich anführen.
Der etwas schräg ausgesetzte cylindrischeHut erzeugt die sreundliche
Täuschung, als reichten wir selbst, unser eigenes Leben und unsere
Krast, bis in jene Spitze hinaus; bei jedem Schritt. der diese
erschültert, scheint sür unser Gefühl ganz deutlich da oben ein
Theil unseres eigenen Wesens seierlich hin- und herzuschwanken
(201). Die Ohrringe, die slatternden herabhangenden Bänder
unserer Mädchen, die leichtschwebenden Fangschnuren, die
schwereren Troddeln und Quasten der Unisormen, gewichtig
pendulirende Ketten und Kreuze, Federbüsche, Uhrgehänge,
wehende Schleier und Mäntel: alle diese Mittel wendet die
scharssinnige Phantasie an, um sich die anmuthige Täuschung
zu bereiten, als sei es die eigeue Epistenz, die in allen diesen
Anhängen mit schwebt und wogt une schwankt und in rhhth-
mischen, melodiösen Abwechselungen sich hebt und senkl (203).
Jedes Corset, jeder sest anliegende Gürtel erzeugt das Gefühl
einer gekräftigten, elastischeren Epistenz. Die ersten Beinkleider,
die durch Stege gespannt sind, erfüllen den Knaben mit Stol;
über seine männliche Straffheil (204).
Diese Symbolik des Tastgefühls untersckeidet sich nun
von der durch das Auge vermittelten, eigentlich ästhetischen zu-
nächst dadurch, daß eS dort ein durch das Auge genau aus-
gesaßtes Object ist, in das hinein die Versetzung stattfindet,
während hier das Object nur mit einigen Stellen seiner
Oberflache unsere Haut berührt, in dem übrigen Theil derselben
aber unserem Tastgesühl zunächst ganz dunkel bleibt und es
nun doch gerade dieser nicht unmittelbar wahrge-
ist. Diese Verzeistigung stnvel nun aber in dem Verhalten
unseres Haulgesühles zu Kleidung und Putz statt.
Jch muß daraus verzichten, aus die drei Formen, in deuen
sich die durch unsere Umhüllungen erzeuglen Gesühle, je nach
ver Beschasfenheit derselben, äußern, und aus die Arl, wie
Lotze sie aus drei exacte, reine Grundformen zurücksührt
(199—201), einzugehen. Nur einige Beispiele will ich anführen.
Der etwas schräg ausgesetzte cylindrischeHut erzeugt die sreundliche
Täuschung, als reichten wir selbst, unser eigenes Leben und unsere
Krast, bis in jene Spitze hinaus; bei jedem Schritt. der diese
erschültert, scheint sür unser Gefühl ganz deutlich da oben ein
Theil unseres eigenen Wesens seierlich hin- und herzuschwanken
(201). Die Ohrringe, die slatternden herabhangenden Bänder
unserer Mädchen, die leichtschwebenden Fangschnuren, die
schwereren Troddeln und Quasten der Unisormen, gewichtig
pendulirende Ketten und Kreuze, Federbüsche, Uhrgehänge,
wehende Schleier und Mäntel: alle diese Mittel wendet die
scharssinnige Phantasie an, um sich die anmuthige Täuschung
zu bereiten, als sei es die eigeue Epistenz, die in allen diesen
Anhängen mit schwebt und wogt une schwankt und in rhhth-
mischen, melodiösen Abwechselungen sich hebt und senkl (203).
Jedes Corset, jeder sest anliegende Gürtel erzeugt das Gefühl
einer gekräftigten, elastischeren Epistenz. Die ersten Beinkleider,
die durch Stege gespannt sind, erfüllen den Knaben mit Stol;
über seine männliche Straffheil (204).
Diese Symbolik des Tastgefühls untersckeidet sich nun
von der durch das Auge vermittelten, eigentlich ästhetischen zu-
nächst dadurch, daß eS dort ein durch das Auge genau aus-
gesaßtes Object ist, in das hinein die Versetzung stattfindet,
während hier das Object nur mit einigen Stellen seiner
Oberflache unsere Haut berührt, in dem übrigen Theil derselben
aber unserem Tastgesühl zunächst ganz dunkel bleibt und es
nun doch gerade dieser nicht unmittelbar wahrge-