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Volkelt, Johannes
Der Symbol-Begriff in der neuesten Ästhetik — Jena, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.23192#0117

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Einseitige Hervoichedimg der Inschauung im üschetischeu
verhulten.

(Ficdler.)

tsechuer's „Vorschule der Aesthetik" bildet, nach der von
uns besprochenen Seite, das Eptrem zu einem jüngst von
C. Fiedler erschienenen Schriftchen.ch Es scheint äußerst
schwierig fär die Menschen zu sein, organische Einheit, Jneins-
sallen von Einheit und Unterschied zu begreifen. Alles, dessen
Wesen eine organische Bindung von Gegensätzen darstellt, hat
in der Auffassung der Menschen meistentheils das Loos, ent-
weder in eine äußerliche, associative Zusammensetzung aus-
einanderzufallen, oder sein vielseitiges Wesen an eine einzige
Seite, als wäre diese das Ganze, ab^ugeben. Den ersten Fall
hat die ästhetische Anschauung in der Auffassung Fechner's er-
lebt, der zweite widersährt ihr dnrch Fiedler. Nach seiner
Ansicht besteht die Auffassung des eigentlich Knn st leris ch e n
in einem Kunstwerk nicht in dem, was man ästhetisches Ge-
fühlsleben nennt (5 fs.), sondern in der rein anschaulichen
Llneignung des Gegenstandes. Die durchaus selbständige, keinem
anderen Zwecke dienende Ausbildung der Anschauung —
dies ist es, woranf er mit allem Nachdruck dringt. Jn dieser

*) Conrad Fiedler, Ueber die Benrtheilung von Werken der
bildenden Kunst. Leipzig, 1876.
 
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