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Volkelt, Johannes
Der Symbol-Begriff in der neuesten Ästhetik — Jena, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.23192#0121

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Uchles Capilel.

2ie Symdolik als Zengnis für den pnntljtismns.

AusdehnuiiZ des Sumbolbcgriffes uuf ulles Schöue überhsußt.

„Aas Schöne ist das vollendete und vollendende Zeug-
nis füe die pantheistische Philosophie." Diesen Ausspruch
Fr. Vischer's (Kritische Gänge, VI, 79) will ich mit be-
sonderer Rncksicht aus das Symbol zu erweisen suchen. Die
Zymbolisirung ist nicht denkbar ohne einen pantheistischen
Drang im menschlichen Gemüthe, ohne eine pantheistische Ge-
staltung der Welt.

Wie kommt es, daß wir von den Erscheinungen der Natur
gleichsam die Auffordernng erhalten, sie mit menschlichem Ge-
yalte zu beseelen? Bäume, Berge, Felsen, Flüsse haben doch
zu wenig Aehnlichkeit mit der menschlichen Gestalt, als daß
diese Aehnlichkeit uns dazu bestimmen könnte, ihnen eine
menschenähnliche Seele zu geben. Jm Gegentheil, wer von
einer Vergleichung der Menschengestalt mit den Formen der
Naturobjecte ausginge, müßte vielmehr zu dem Resultate
kommen, daß die Unähnlichkeit weit überwiege und die sym-
bolisirende Naturbeseelung etwas vollständig Unbegreisliches sei.
Die Symbolik wär'e nimmermehr etwas sür alle Menschen so
Natürliches und Unwillkürliches, wenn sie nicht aus dem ein-
geborenen Drange des Menschen entspränge, sich über sich
hinaus zur Welt zu erweitern, sich zur Natur zu depontenziren
 
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