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Volkelt, Johannes
Der Symbol-Begriff in der neuesten Ästhetik — Jena, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.23192#0096

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des dunklen, ins Unbewußte innig verflochtenen Bewußtseins
erklären lasse, so war damit schon gesagt, daß die ästhetische
Anschauung nicht ausschließlich im Lichte des Bewußtseins zu
Stande komme, sondern ihre Nahrung zu einem wesentlichen
Theile aus jener Region unseres Wesens erhalte, wo dasselbe
mit der Natur dunkel zusammenhängt. Und die intuitiv
schasfende Phantasie ist nicht anders zu denken denn als aus
dem einheitlichen Centrum unseres Wesens heraus sich be-
thätigend. Jn der Jntuition wird eine Zweiheit schlechthin
zur Einheit zusammengeschaut, so daß sie als Zweiheit gar
nicht existirt. Solch einheitlicher Akt aber kann sich nicht von
der zersplitterten, nur associativ verbundenen Oberfläche unseres
Geistes aus vollziehen.

Die vorstehenden Erörterungen beziehen sich zwar auf
das allgemeine Wesen der ästhetischen Anschauung. Doch gelten
sie im vollen Umfange auch von dem Shmbolisirungsprocesse,
der ja nur eine besondere Art der ästhetischen Zusammen-
schauung von Geistigem und Sinnlichem ist. Ja, die Sym-
bolisirung zeigt die Nothwendigkeit der von uns vorgenommenen
Ergänzungen besonders deutlich, da sich in ihr die Glieder
ganz besonders dunkel und intim zusammenschließen.
 
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