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sondern eine spätere Abschrift der Chronik vor uns. Die-
selbe weist, „obwol sie im Ganzen sehr correct ist," dennoch
mehere Lücken auf, welche „teilweise wol vom Verfasser
selbst" [?] herrühren. Letzteres aber trifft bei solchen Lücken,
welche durch Offenlassen eines Baumes (z. B. von sogar
2x/2 Columnen bei der Geschichte des Bömerzuges K. Lud-
wigs des Baiers, p. 202 n. 2) in der Handschrift sich
kenntlich machen, sicher nicht zu; ferner begegnen uns
hin und wieder sinnentstellende Fehler, die eher einem
Abschreiber zuzutrauen sind, als dem Verfasser zur Last
fallen; und eben darum glauben wir doch auch in die
behauptete Correctheit von B. einigen Zweifel setzen zu
dürfen. — Der Codex bringt an der Spitze der Chronik
die allgemeine TJeberschrift: Incipit cronica composita
sive facta per magistrum Mathiam de Nüwenburg
clericum etc. Offenbar können diese Worte auch so ver-
standen werden, dass die Chronik von Matthias in der vor-
liegenden Gestalt blos zusammengesetzt worden sei. — Es
trägt die Berner Handschrift Kapitelüberschriften und schliesst
mit dem J. 1350 ab.
Ihr hat man allgemein die Priorität vor der
folgenden Handschrift zuerkannt, und sie ist daher
den neuern Ausgaben von Studer und Böhmer-Huber zu
Grunde gelegt worden.
2. Die Strassburger [A.], ebenfalls in einem Sammel-
codex, der jetzt leider nicht mehr existiert.3) Dieser aber
3) Er ist sammt den handschriftlichen Chroniken Strassburgs
aus dem XIV. bis ins XVIII. Jahrhundert während des Bombardements
der Stadt im J. 1870 verbrannt, s. llegel's Vorwort im II. Bde. der
Strassb. Chroniken. — Glücklicherweise haben wir eine recht aus-
führliche Beschreibung des cod. A. (unter gleichzeitiger Collationicrung
mit B.) von Seiten Engelhardt im Archiv d. Ges. f. alt. deutsche
Gesch.-luiude, Bd. VI., 425—472.
sondern eine spätere Abschrift der Chronik vor uns. Die-
selbe weist, „obwol sie im Ganzen sehr correct ist," dennoch
mehere Lücken auf, welche „teilweise wol vom Verfasser
selbst" [?] herrühren. Letzteres aber trifft bei solchen Lücken,
welche durch Offenlassen eines Baumes (z. B. von sogar
2x/2 Columnen bei der Geschichte des Bömerzuges K. Lud-
wigs des Baiers, p. 202 n. 2) in der Handschrift sich
kenntlich machen, sicher nicht zu; ferner begegnen uns
hin und wieder sinnentstellende Fehler, die eher einem
Abschreiber zuzutrauen sind, als dem Verfasser zur Last
fallen; und eben darum glauben wir doch auch in die
behauptete Correctheit von B. einigen Zweifel setzen zu
dürfen. — Der Codex bringt an der Spitze der Chronik
die allgemeine TJeberschrift: Incipit cronica composita
sive facta per magistrum Mathiam de Nüwenburg
clericum etc. Offenbar können diese Worte auch so ver-
standen werden, dass die Chronik von Matthias in der vor-
liegenden Gestalt blos zusammengesetzt worden sei. — Es
trägt die Berner Handschrift Kapitelüberschriften und schliesst
mit dem J. 1350 ab.
Ihr hat man allgemein die Priorität vor der
folgenden Handschrift zuerkannt, und sie ist daher
den neuern Ausgaben von Studer und Böhmer-Huber zu
Grunde gelegt worden.
2. Die Strassburger [A.], ebenfalls in einem Sammel-
codex, der jetzt leider nicht mehr existiert.3) Dieser aber
3) Er ist sammt den handschriftlichen Chroniken Strassburgs
aus dem XIV. bis ins XVIII. Jahrhundert während des Bombardements
der Stadt im J. 1870 verbrannt, s. llegel's Vorwort im II. Bde. der
Strassb. Chroniken. — Glücklicherweise haben wir eine recht aus-
führliche Beschreibung des cod. A. (unter gleichzeitiger Collationicrung
mit B.) von Seiten Engelhardt im Archiv d. Ges. f. alt. deutsche
Gesch.-luiude, Bd. VI., 425—472.