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trägt seinem Inhalt nach vorwiegend elsässischen Charakter.
„Der Chronik vorher geht, gleichsam als Einleitung, ein
compendium der Eeichsgeschichte von Dagobert 631 bis
auf Rudolf von Habsburg4), ein Auszug aus den sog. Annales
Marbacensos (richtiger 'Argentmenses pleniores')5) und aus
Ellenhard. Der Schlusssatz: qualiter autem ultimo con-
cordabant in dominum Eudolfum comitem de Habsburg,
eligendum in Romanorum regem, in sequenti opusculo
patebit leitet über zur Chronik, deren Verfasser hier
nicht genannt ist." Die Chronik selbst, welche keine
Kapitelüberschriften hat, endigt aber nicht 1350, sondern
reicht fortgesetzt bis zum J. 1374. Also auch in A. ist
die Hauptchronik — 1350 resp. — 1355 (wie wir sie
zum Unterschiede von den Fortsetzungen der folgenden
Jahre nennen wollen) eine blosse Abschrift. — An die
Chronik schliesst sich weiter die Vita Bertholdi mit der
Ueberschrift: Do Bertholdo de Buchecke, episcopo
Argentinensi . . etc. — Dann folgt ein Auszug aus der
Historia Novientensis monasterii |Kloster Ebersheimmünster
bei Strassburg]0); — zum Schlüsse ein Verzeichnis der
4) Dieses als Fragmentuni historieum incerti auctoris gedruckt
bei Urstisius, Genn. hist. tom. II., p. 74—93.
5) Bio 'grossen Strassburger -Jahrbücher' [621—1238] hat R. Wil-
mans in seiner Edition in Mon, Genn. hist. SS. XVII., p. 143 als
Ann. Marltac. „umgetauft", während Böhmer in font. rer. Genn., p. XXVIII.
sie als Ann. Argentin. plen. bezeichnete. Diesen Namen, den wir bei-
behalten, führen sie auch mit Recht; denn sie sind aller "Wahrschein-
lichkeit nach in dem von Marbach aus gestifteten Augustinerkloster
der h. Dreifaltigkeit zu Strassburg entstanden. S. die überzeugende
Ausführung von Hegel (Bd. 1., 52 d. allg. Einl,), mit dessen Ansicht
Lorenz, G.-Q. I, 22 übereinstimmt: „die unzweifelhafte Heimat des
Geschiohtswerks ist Strassburg,1' und nicht Marbach.
G) Auszugsweise gedr. b. Böhmer, font. HI, 10—31; vollständig
jetzt als Chronicon Novientense ed. Weiland in Mon. G., SS. XXHI.
trägt seinem Inhalt nach vorwiegend elsässischen Charakter.
„Der Chronik vorher geht, gleichsam als Einleitung, ein
compendium der Eeichsgeschichte von Dagobert 631 bis
auf Rudolf von Habsburg4), ein Auszug aus den sog. Annales
Marbacensos (richtiger 'Argentmenses pleniores')5) und aus
Ellenhard. Der Schlusssatz: qualiter autem ultimo con-
cordabant in dominum Eudolfum comitem de Habsburg,
eligendum in Romanorum regem, in sequenti opusculo
patebit leitet über zur Chronik, deren Verfasser hier
nicht genannt ist." Die Chronik selbst, welche keine
Kapitelüberschriften hat, endigt aber nicht 1350, sondern
reicht fortgesetzt bis zum J. 1374. Also auch in A. ist
die Hauptchronik — 1350 resp. — 1355 (wie wir sie
zum Unterschiede von den Fortsetzungen der folgenden
Jahre nennen wollen) eine blosse Abschrift. — An die
Chronik schliesst sich weiter die Vita Bertholdi mit der
Ueberschrift: Do Bertholdo de Buchecke, episcopo
Argentinensi . . etc. — Dann folgt ein Auszug aus der
Historia Novientensis monasterii |Kloster Ebersheimmünster
bei Strassburg]0); — zum Schlüsse ein Verzeichnis der
4) Dieses als Fragmentuni historieum incerti auctoris gedruckt
bei Urstisius, Genn. hist. tom. II., p. 74—93.
5) Bio 'grossen Strassburger -Jahrbücher' [621—1238] hat R. Wil-
mans in seiner Edition in Mon, Genn. hist. SS. XVII., p. 143 als
Ann. Marltac. „umgetauft", während Böhmer in font. rer. Genn., p. XXVIII.
sie als Ann. Argentin. plen. bezeichnete. Diesen Namen, den wir bei-
behalten, führen sie auch mit Recht; denn sie sind aller "Wahrschein-
lichkeit nach in dem von Marbach aus gestifteten Augustinerkloster
der h. Dreifaltigkeit zu Strassburg entstanden. S. die überzeugende
Ausführung von Hegel (Bd. 1., 52 d. allg. Einl,), mit dessen Ansicht
Lorenz, G.-Q. I, 22 übereinstimmt: „die unzweifelhafte Heimat des
Geschiohtswerks ist Strassburg,1' und nicht Marbach.
G) Auszugsweise gedr. b. Böhmer, font. HI, 10—31; vollständig
jetzt als Chronicon Novientense ed. Weiland in Mon. G., SS. XXHI.