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Wichert, Theodor
Jacob von Mainz, der zeitgenössische Historiograph und das Geschichtswerk des Matthias von Neuenburg: nebst Excursen zur Kritik des Nauclerus zur Geschichte und Quellenkunde des XIV. Jahrhunderts — Königsberg, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.21700#0281

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eben bezeichnete Teil2) des Geschichtswerks des Matthias
von Neuenburg beruhe, zurückzugreifen haben, sondern wir
nehmen als sicher an, dass Matthias selbst während
seines früheren Aufenthalts in Basel sich einzelne zer-
streute Aufzeichnungen gemacht habe, mit deren Hilfe er
später (nach dem J. 1343 oder 1344), als er längst in
Strassburg lebte3), an die Abfassung des seinen Namen
an der Spitze tragenden Geschichtswerks gegangen ist.
Denn nach der Kichtung hin, dass (ausser mündlicher
Tradition) schriftliches Material dem Matthias bei Ab-
fassung seiner Chronik von Anbeginn zu Gebote gestanden
habe, wird durch den Nachweis obiger Urkunde die von
Kieger und mir vorgetragene Ansicht durchaus nicht er-
schüttert; gleichzeitige Aufzeichnungen — in diesem
Falle aber von ihm selber stammend — müssen dem
Verfasser für die Erzählung der Ermordung K. Albrechts,
für die Geschichte des Römerzuges K. Heinrichs VH. zu
Gebote gestanden haben.4) Seine blos persönliche „genaue
Kenntnis Baslerischer Zustände" reicht noch nicht hin, um
uns den Inhalt der betreffenden Abschnitte der Chronik zu
„erklären". — Es schliesst ja eins das andere auch nicht
nur nicht aus, sondern die beiden Momente unterstützen
einander.

Also schon in Basel begann Matthias Nachrichten zu

2) Dass bis dahin, wo oben Studer die Grenze bezeichnet,
Matthias aus einer alten Basler Chronik geschöpft habe, welche „ihm
gegen Ende der zwanziger Jahre ausgegangen sein wird", ist von mir
S. 215 behauptet worden.

3) Der Wechsel seines "Wohnsitzes wird doch wahrscheinlich
mit demjenigen seines an das Strassburger Hochstift Deo. 1328 be-
rufenen Herren Bertholds von Bucheck, des früheren Deutschordens-
landcommenturs zu Basel, zusammenfallen.

4) S. insbes. S. 72 n. 18.
 
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