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Wittmer, Wilhelm
Der Schreibunterricht in Verbindung mit dem Lesen als Grundlage der Sprachlehre: nebst einer Anleitung zur Elementarlehre des Zeichnens für Volksschulen — Heidelberg, 1833

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https://doi.org/10.11588/diglit.18965#0008
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II

kheils auch neuere — eben so unbeholfene waren, die
man, im Falle der Versuch nicht, oder doch nur sehr
schwer gelang, wie so häufig geschah, als besonders
wichtige Geistes--Gymnastik empfahl. Z. B.:

Man gedachte das Behalten der Buchstaben da,
durch zu erleichtern, daß man jeden nach seiner Fi-
gur beschreiben ließ. Allein die Lehrer wußten schon
aus früherer Erfahrung, wie weit dieses Beschreiben
führt. Kinder wissen oft bey dem vierten Buchstaben
noch wohl, wie der erste aussieht, aber nicht mehr,
wie er heiße oder ausgesprochen werde, — und es
waren doch bloß der kleinen Buchstaben (wie man
weiter unten sehen wird) sieben und dreißig zu be-
schreiben und zu behalten. Will man es aber Haupt-
sächlich darauf anlegen, Sprache und Verstand zu
bilden, so gibt es doch wohl noch interessantere Ge-
genstände für Kinder, als trockene Buchstaben.

Ein anderes Mittel, das Behalten der Buchstaben
zu erleichtern, suchte man darin, daß man bey jedem
vorgezeigten Buchstaben die zu seinem Laute erfoder-
lichen Sprach-Organe angeben ließ. Erinnerte sich
nun ein Kind später bey einem schon vorgekommenen
Buchstaben wieder an die Theile des Mundes, so kam
es leicht wieder auf seinen Laut; erinnerte sichs aber
nicht mehr daran, — so war man auch hier nicht
minder getäuscht, als oben bei der Beschreibung der
Figuren.
 
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