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11 Nachwort

Nach Redaktionsschluß Anfang 1994 konnten nicht
alle kurz zuvor veröffentlichten Beiträge berücksichtigt
werden. Der vorliegende Text wurde als Habilitations-
schrift im März 1994 an der Universität Heidelberg ein-
gereicht. Danach erschienen neue Arbeiten zum behan-
delten Thema. In seiner unveröffentlichten Dissertation
befaßt sich Isam b. Ali al Rawas mit der Geschichte
und Historiographie des Oman: Early Islamic Oman -
A Political History (Durham 1990). Dabei setzt er sich
mit M. al Sälimls Nahdat, dem Kashf und mit Awta-
bis Kitäb Ansah auseinander. Die letzte Handschrift ist
wahrscheinlich die früheste der drei Texte.
M. Moutons unveröffentlichte Dissertation La
Peninsule d'Oman de la Fin de l'Age du Fer au debut
de la Periode Sassanide von 1992 wurde mir kurz davor
am 05.11.1993 zur Verfügung gestellt und nachträglich
in die vorliegende Studie eingearbeitet. Sie dient als
Quelle für die Archäologie Nordwestomans insbeson-
dere für die Zeit zwischen 300 v. Chr. bis 300 n. Chr.
und ergänzt die Chronologie für den benachbarten Mit-
teloman.
C. Veldes unpublizierte Magisterarbeit „Die spät-
bronzezeitliche und früheisenzeitliche Siedlung und ihre
Keramik in Shimal/Ras al Khaimah (Vereinigte Ara-
bische Emirate)" von 1992 ist auch rechtzeitig einge-
gangen und diente als Korrektur zur vorliegenden ke-
ramischen Chronologie. Einige Gefäßklassen, die in
der vorliegenden Arbeit als Lizq/Rumaylah eingestuft
sind, können anhand der Siedlungsgrabung in Shimäl
besser als spät Wädl Süq-zeitlich datiert werden (z. B.
Gr. S21114 Fund 2, Fundklasse G14.05).
Die Funde und Gräber, die B. Vogt in seiner Arbeit
Asimah - An Account ofa Two Month Rescue Excava-
tion in the Mountains ofRas al-Khaimah, United Arab
Emirates von 1994 veröffentlichte, konnten an einzel-
nen wichtigen Stellen ebenfalls eingearbeitet werden.
Bedingt durch die Variabilität in der dortigen Grabar-
chitektur war es nahezu unmöglich, diese Gräber im
Hinblick auf eine feine Chronologie zu typisieren. Die
umfangreiche Keramik aus 'Äsimah wurde lediglich im
Katalog (Kapitel 5) exemplarisch erfaßt.
Gelegentlich war es deswegen notwendig, neue
Fundklassen zu bilden (neu: B00 und D03a). Diese wur-
den im Text, aber nicht in den Tafeln der Fundklassen
nachgetragen. Unverändert blieb die Perlenstatistik, ob-
wohl seitdem neue Perlen hinzu gekommen sind.
Die 1994 fertiggestellte Diplomarbeit von C. Rösch
„Präislamische Schmuckperlen aus dem Sultanat Oman
- Mineralogisch-materialkundliche Untersuchungen",
versucht mit physikalischen zerstörungsarmen Metho-
den, die typischen bzw. problematischen Materialien
der Perlenproduktion genauer zu analysieren als bisher

möglich war. Die meisten untersuchten Perlen bestehen
aus künstlich hergestellten Materialien. Mehrere Feld-
bestimmungen, besonders diejenigen von verwitterten
Materialien, erwiesen sich als fehlerhaft. Verwitterte,
Umm an Nar-zeitliche, zylindrische Perlen, die in un-
serem Katalog als „Fritte/Fayence" bezeichnet wurden
(z. B. Gr. M401), bestehen aus Enstatit, d. h. sie wurden
vermutlich ehemals aus Ton oder Speckstein gebrannt.
Dies gilt ebenso für die zahnradförmige Walze aus dem
Samad-Grab S10683/1, die ursprünglich aus der Umm
an Nar-Zeit stammt. Von mineralogischer Seite aus ge-
sehen ist eine Herkunft der Rohmaterialien aus Oman
durchaus möglich. Die nur wenigen Granat-Perlen aus
Samad-Gräbern stammen mit Sicherheit aus Südindien
bzw. Sri Lanka. Weitere Untersuchungen von ähnlich
aussehenden Glasperlen beider Gebiete konnten diesen
Handel bisher noch nicht bestätigen. Die am häufig-
sten auftretenden Perlen sind Glasperlen, die aus Al-
kalisilikatglas oder Bleigläsern bestehen. Eine große
Anzahl von Glasperlen aus bestimmten Gräbern wurden
zu Mg-Smektit (Saponit) umgewandelt. Diese Art der
Glasverwitterung ist bisher kaum bekannt und selten
beschrieben worden.
Anhand antiquarischer Vergleiche und Radiokar-
bonbestimmungen teilten P. Magee und andere (P. Ma-
gee 1996) die Früheisenzeit in drei Phasen und schlu-
gen dafür insbesondere im Nordwesten den Zeitrahmen
1300 bis 300 v.Chr. vor.
Nach Abgabe meiner Habilitationsschrift wurden
einige weitere Radiokarbonbestimmungen verfügbar
(z. B. Gr. S104, S2135B-). Diese wurden in die Tabelle
6.8 nachgetragen.
Im Jahre 1995, während der Kampagne der Deut-
schen Archäologischen Oman-Expedition, konnten die
Turmgräber in Jaylah/Shir exemplarisch untersucht und
dokumentiert werden. Wegen der entwickelten Stein-
metztechnik und des kleinen Bestattungsraumes werden
sie dem Übergang von der Hafit- zur Umm an Nar-Zeit
zugeordnet (P. Yule/G. Weisgerber 1998). Die Datie-
rung der Sage von Kebir keb (s. Kapitelabschnitt 8.9,
Religion) muß nach P. Yule/C. Bergoffen 1999 revi-
diert werden. Als Folge neuerer Forschungen datiert sie
wahrscheinlich nicht ins frühe Mittelalter sondern in
die subrezente Zeit.
Dazu kam 1995 im Norden des Sultanats die Unter-
suchung zweier Gräber, die bei einem Hügel namens
Qorin al Sahhaimah nahe 'Amlah liegen und durch
D. B. Doe und B. De Cardi entdeckt wurden. Das eine
Grab vom Typ Ghül enthielt Wädl Süq-zeitliche Kera-
mik. In dem anderen Wädl Süq-Grab kamen Miniatur-
perlen und ebenfalls Wädl Süq-zeitliche bemalte und
scheibengedrehte Ware zutage. Die Ausgrabung von
 
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