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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 4.1909

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Conrad, Waldemar: Der ästhetische Gegenstand, [3] : Eine phänomenologische Studie
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https://doi.org/10.11588/diglit.3531#0459
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DER ÄSTHETISCHE GEGENSTAND.

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in allgemein-philosophischer Hinsicht, weil sie dazu beiträgt, das
materialistische Vorurteil zu brechen, als wären die Dinge der Natur
die einzigen Gegenstände, neben denen man höchstens noch »Begriffe«
als »Gedankendinge« oder gar als psychisch-physiologische Vorgänge
gelten lassen könne; sie ist zweitens von Bedeutung für die Kunst-
wissenschaft als Wissenschaft von den ästhetischen Gegenständen
und »wirkenden Kunstwerken«. Und sie ist drittens grundlegend
für die zwei Hauptfragen der Ästhetik im engeren Sinne, als eines
Teiles der Philosophie, für die Frage nach der eigentümlichen Grund-
richtung des Bewußtseins, der diese ästhetische Welt ihr Dasein ver-
dankt — was man wohl als das Problem des »Prinzips« der Ästhetik
bezeichnet hat —, und für die damit zusammenhängende Frage nach
der (absoluten oder relativen, objektiven oder subjektiven) Gültigkeit
ästhetischer Werturteile.
Diese beiden letztgenannten Fragen gehören dem größeren Problem-
kreis der subjektiven, ästhetischen Stellungnahme (gegenüber solchen
ästhetischen Gegenständen) an, auf den wir schon in der Einleitung
hinwiesen. Diesen »ästhetischen Zustand« wollen wir in Gegenüber-
stellung mit dem »ästhetischen Gegenstand« demnächst in einer aus-
führlicheren Veröffentlichung behandeln.
 
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