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Zapf, Georg Wilhelm
Gallerie der alten Griechen und Roemer — Augsburg, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.1008#0265

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XMrgilö eilen, ©ein SSarer war ein Wlmm twn geringer Jpersunst, unb
seinem Jpanbwerf nad; ein Sbpser, welcher nachher seine sproseßion »er*
lieg, unb stol? bei einem @erid)t6biener in ©ienste begab, bessen £iebe er
so gewann, ba$ er is;m seine £od;ter jur Grsje gab. dt muß t>ermutl)<
ltd? ein SKann »on einigen Talenten gewesen setm, unb si'd) auö seinen
sd)led;ren Umsfdnben burd; tiese Sßerbeuratljung ein biedren [jeraußgerissett
r)aben. ©er @erid)t6biener b>ß mit tarnen iTTajtis, solglich SMrgilS
Sttutter ttlaja. Sieser ittame H7«jus »entrsadJre, baß man iljn in ben
Reiten ber Barbarei jtt einem Ruberer mad)en wollte, woju einige miß*
»erstanbene ©teilen beö SidjterS selbst etwas beigetragen baben mbgem
Sn ber 2Belt sjaben tJirgils Altern freölieb, wenig gigur machen tonnen,
bod) waren il)re Umstänbe aud) nicr)t so scr)lecr)t, baß eö ibnen an 33e«
bursnissen beö gebend, ober tljrett Äiubern an einer guten <?rjielmng ges
fef)lt t>atte. Sieg beweisen Pirgile SBerfe. Sie sräßen ©puren t>on
seiner angenehmen ©emtit(;§art unb attjserorbentlicr) guten Talenten, bie
er blidsen ließ, bewogen seine Altern, seine Sosten nodb, SSovsorge 6et> seis
«er ^rjiclmng §u sparen. Sa er einmal große Hofsnungen machte, so
hielten st'e eö sür gut, tr)n im stebenten Ssabre seines Sllterö uad? (üremos
na ju sdnesen, um baselbst ju smbieren. S3on ba würbe er ju weiterer
SJilbung nach, Neapel getr}an. Jpier befleißigte er sicr) bie gried)isd)e
@prad;e ja- erlernen, unb ^>^i>sts, SDJatbematif unb $s)ilosopl)ie jii sfu«
biren. Sejtere lernte er »om @yro bem (Jpisuräer, ber ein »ortreflii
d?er «pijilosopb, unb einer ber grojtett Scanner uott ber C?pifurisd;en ©estc
war. Sie grtecr/isd)e (Sprache lernte er »on einem Pavtt)eniue. &tfcs
lieb, »erließ TDirgit Neapel, imb begab sser) nadb, 3Rom, s)ielt std) biet
gleid&wobj nadlet oft baselbst auS Siebe gegen Neapel aus. Sie Ursadje
bieser Keise war , bit 93ertbeilung ber Sanbereien, bie 2(ugust in Italien
unter seinen ©olbaten madrte, wo XHrgil mit in ba§ allgemeine tttighlds
»erwicselt warb, unb sein Srbgut eerlobr. Uivgil machte mit bem V&ius,
mit bem er stubirt b<Jtte, eine §reunbscr)ast, unb batte einige Jöoffmmg,
bnrdb, biesen angesebenen Sstann wieber ju erbalten, waS er verloren batte.
t?anjs galt öiel beim Slugust, unb war mit bem PoUio in genauer
SBerbinbung. <?r battt also gleitr)fam boppette Empfehlungen, mit benen
er untersttl$t würbe. TOirgil bradbte nun sein ©esud) be» .fwfe an, unb alle§
giena, erwihtsd;t »pn sfatten. SJon Sanfbavseit burtfebrungeu »erserttgte
er
 
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