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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 3.1909/​10

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Kramer, M.: Die Umbauten am nördlichen Seitenschiff der Sebalduskirche zu Nürnberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.22223#0050

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36 M. v. Kramer.

fand diese vielfach durch Verbreiterung der Seitenschiffe statt. Dies war auch bei der
Sebalduskirche zu Nürnberg und zwar bei beiden Seitenschiffen der Fall.

Über die Anhaltspunkte, die sich bei der letzten Wiederherstellung dieser Kirche
sowohl für die Größe und Lage des ursprünglichen nördlichen Seitenschiffes ergaben,
wie bezüglich der mannigfachen Konsequenzen, welche die verschiedenen früheren Um-
bauten dort bei den Dachungen, Entwässerungen und den Triforien mit sich brachten,
finden sich interessante Aufschlüsse in einer Arbeit von Prof. Otto Schulz in den Mit-
teilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 1905.

Diese Umbauten sind für die Bautechnik des XIV. Jahrhunderts von so großem
Interesse, daß es sich lohnen dürfte, in Nachstehendem die sehr klaren, aber im Rahmen

Abbildung 2.

der erwähnten Schrift knapp gehaltenen Feststellungen durch ausführlichere Mitteilungen,
sowie durch entsprechende zeichnerische Darstellungen zu erweitern.

Die Kirche war ursprünglich eine romanische doppelchörige Basilika aus dem An-
fang des XIII. Jahrhunderts. Ein Langhaus mit zwei Seitenschiffen, einem östlichen
Querschiff und zwei westlichen Türmen.1 Die Seitenschiffe hatten wie das Mittelschiff
fünf Joche und waren wie dieses mit einem auf Diensten ruhenden Rippengewölbe
versehen (vergl. die Abbildungen auf S. 35 u. 36). Die Triforien der Hochschiffmauern in
gleicher Höhe mit dem Gewölbescheitel der Seitenschiffe gelegen, sind gegen den Dach-

1 Vergl. die romanischen Bauteile der Sebalduskirche und ihre Instandsetzung von 0. Schulz in der
Zeilschrift für Bauwesen 1908.
 
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