Bibliographie zur Geschichte der Architektur. 145
werken schließen, dessen Hauptgemach wohl verschiedenen Terrassen mit unterschiedlicher
nicht im Erdgeschosse lag. Dachhöhe; über den Magazinen noch ein oder
Leukas: W. Dörpfeld, Vierter Brief über zwei Stockwerke, durch Treppen verbunden; die
Leukas-Ithaka: Die Ergebnisse der Ausgrabungen Hauptinnenhalle mit quadratischen gemauerten
1907; 26 S., S. 14f.: Am Abhang des Amali- Pfeilern, die mil Holzsäulen auf Steinbasen ab-
berges westlich der Vlichobueht Beste mehrerer wechseln; vor den Magazinen ein durch zwei
elliptischer Häuser mit Orthostatenmauern, über- Türen verschließbarer gepflasterter Korridor, der
baut von geraden Mauern späterer Zeit. S. 12f.: auf der anderen Seite durch die Stirnmauer des
in der Ebene dicke Mauerreste eines stattlichen Palastes begrenzt ist, die sich oben wohl in einer
Gebäudes. Säulenstellung auf den Korridor wie eine Loggia
Olympia: W. Dörpfeld, Olympia in prä- öffnete, aus der letzten Zeit ein Eckturm an den
historischer Zeit: Athen. Mitt. XXXIII (1908) Magazinen aus Quaderbau, wovon ein Block die
185—192: Zwischen Pelopion und Heraion sechs Doppelaxt als Steinmetzzeichen trägt; Freitreppen
vorhistorische Bauten, von denen vier einen halb- mit anschließender rechtwinklig gebrochener
kreisförmigen, apsidenartigen Abschluß zeigen, der Portikus führen auf den öffentlichen Markt, an
in zwei Fällen durch eine Quermauer von dem dem der Palast liegt.
viereckigen Hauptraum geschieden ist; im Pryta- S. 49: in Vasiliki Häuser verschiedener Pe-
neion ebenfalls lange und starke Mauerfundamente, riodeu um die Mitte des dritten Jahrtausends, zuletzt
Kreta: Zt. EavOou&ibris, 'Ek Kpirrnc irpo- Steinwände mit eingezogenen Längs- und kurzen
la-ropiKri oiKia ei? XaitaiZi Zr|Teiac: 'Ecpniu. äpx- Querbalken, in zwei Räumen noch 2^2 m hoch
1906, 117—156, Taf. 7 — 11, 8 Abbildungen. In erhalten; die Decke des Erdgeschosses (= Boden
Ostkreta auf einem Hügel ein ellipsenförmiges des ersten Stockwerks) aus Bohr mit Lehm, ge-
Gebäude, 22 X 14 m, aus dem Ende des 3. Jahr- tragen von großen Querbalken; es sind mehrere
tausends: um einen inneren rechteckigen, vielleicht Stockwerke vorhanden gewesen,
offenen Hof mit Zisterne liegen, durch Zwischen- —, Phaistos: L. Pernier, Lavori eseguiti
wände getrennt, radial die einzelnen unregel- dalla Missione archeologica italiana in Greta 1906:
mäßigen Kammern, deren eine wohl die Treppe Rendiconti d. R. Accad. d. Lincei XVI (1907), 257
zum Obergeschoß enthielt; das ganze Familien- —303, 12 Tafeln. Am Südabhang der Akro-
haus umschloß die 1 m dicke Umfassungsmauer polis unter einem gepflasterten Hofe Mauerreste
aus Bruchsteinen mit Erdmörtel. In der Nähe des älteren Palastes; auf dem Schutt der myke-
auf dem Hügel ein rechteckiges Gebäudefundament nischen Trümmer Fundamente eines archaischen
mykenischer Zeit. Abbildung 2: zwei kreisförmige griechischen Tempelchens, 10X9 m, mit Cella
Hüttenurnen aus Phaistos. und Pronaos, mehr breit wie lang. Im Osten
— Harriet Boyd Hawes, Gournia, Vasi- des Palastes um einen Säulenhof einige Bäume,
liki and other prehistoric sites on the Isthmus die mit ihrem isodomischen Mauerwerk und den
of Hierapetra, Grete; Philadelphia 1909, fol. Kleinfunden dem älteren Palast zugewiesen werden.
S. 21 ff. Die Reste einer ganzen Stadt aus der ersten Längs der großen Orthostatenmauer im Westen
Hälfte des zweiten Jahrtausends: Die Häuser, die eine Reihe kle^ier Räume des älteren Palastes,
sich mit mehreren Stockwerken dem Abhang an- darunter einer mit einem Sockel von Gipsstein-
passen, aus Bruchsteinwerk mit eingezogenen orthostaten, wie es Sitte beim zweiten Palast war.
Holzpfosten und -balken, mit Verwendung von Am Südwestende der Orthostatenmauer ist das
Luftziegeln im Oberbau, bis um die Mitte des zweiten Südwest-Propylon freigelegt mit anschließenden
Jahrtausends die kyklopische Bauart erreicht ist. kleinen Bäumen über älteren Konstruktionen.
In einem Hause im Hauptraum Steinbasis für die — D. Mackenzie, Gretan Palaces II: Annual
Holzsäule, weil die Dachspannung zu groß ge- of the Brit. School at Athens XII, 216—258.
worden, in einem anderen ein mächtiger Pfeiler. Darin S. 250ff. über die Entstehung des Mega-
Der Palast zeigt kyklopische Bauart, nur an hervor- rons: Der Hallentypus (afrikanischen Ursprungs)
ragenden Stellen Quaderwerk, das aber gleichfalls des kretischen Palastkomplexes mit seinen trag-
mit Stuck bedeckt war; die einzelnen Teile auf baren Feuerstellen ist durch die Hinzufügung
Zeitschrift für Geschichte der Architektur. III. 19
werken schließen, dessen Hauptgemach wohl verschiedenen Terrassen mit unterschiedlicher
nicht im Erdgeschosse lag. Dachhöhe; über den Magazinen noch ein oder
Leukas: W. Dörpfeld, Vierter Brief über zwei Stockwerke, durch Treppen verbunden; die
Leukas-Ithaka: Die Ergebnisse der Ausgrabungen Hauptinnenhalle mit quadratischen gemauerten
1907; 26 S., S. 14f.: Am Abhang des Amali- Pfeilern, die mil Holzsäulen auf Steinbasen ab-
berges westlich der Vlichobueht Beste mehrerer wechseln; vor den Magazinen ein durch zwei
elliptischer Häuser mit Orthostatenmauern, über- Türen verschließbarer gepflasterter Korridor, der
baut von geraden Mauern späterer Zeit. S. 12f.: auf der anderen Seite durch die Stirnmauer des
in der Ebene dicke Mauerreste eines stattlichen Palastes begrenzt ist, die sich oben wohl in einer
Gebäudes. Säulenstellung auf den Korridor wie eine Loggia
Olympia: W. Dörpfeld, Olympia in prä- öffnete, aus der letzten Zeit ein Eckturm an den
historischer Zeit: Athen. Mitt. XXXIII (1908) Magazinen aus Quaderbau, wovon ein Block die
185—192: Zwischen Pelopion und Heraion sechs Doppelaxt als Steinmetzzeichen trägt; Freitreppen
vorhistorische Bauten, von denen vier einen halb- mit anschließender rechtwinklig gebrochener
kreisförmigen, apsidenartigen Abschluß zeigen, der Portikus führen auf den öffentlichen Markt, an
in zwei Fällen durch eine Quermauer von dem dem der Palast liegt.
viereckigen Hauptraum geschieden ist; im Pryta- S. 49: in Vasiliki Häuser verschiedener Pe-
neion ebenfalls lange und starke Mauerfundamente, riodeu um die Mitte des dritten Jahrtausends, zuletzt
Kreta: Zt. EavOou&ibris, 'Ek Kpirrnc irpo- Steinwände mit eingezogenen Längs- und kurzen
la-ropiKri oiKia ei? XaitaiZi Zr|Teiac: 'Ecpniu. äpx- Querbalken, in zwei Räumen noch 2^2 m hoch
1906, 117—156, Taf. 7 — 11, 8 Abbildungen. In erhalten; die Decke des Erdgeschosses (= Boden
Ostkreta auf einem Hügel ein ellipsenförmiges des ersten Stockwerks) aus Bohr mit Lehm, ge-
Gebäude, 22 X 14 m, aus dem Ende des 3. Jahr- tragen von großen Querbalken; es sind mehrere
tausends: um einen inneren rechteckigen, vielleicht Stockwerke vorhanden gewesen,
offenen Hof mit Zisterne liegen, durch Zwischen- —, Phaistos: L. Pernier, Lavori eseguiti
wände getrennt, radial die einzelnen unregel- dalla Missione archeologica italiana in Greta 1906:
mäßigen Kammern, deren eine wohl die Treppe Rendiconti d. R. Accad. d. Lincei XVI (1907), 257
zum Obergeschoß enthielt; das ganze Familien- —303, 12 Tafeln. Am Südabhang der Akro-
haus umschloß die 1 m dicke Umfassungsmauer polis unter einem gepflasterten Hofe Mauerreste
aus Bruchsteinen mit Erdmörtel. In der Nähe des älteren Palastes; auf dem Schutt der myke-
auf dem Hügel ein rechteckiges Gebäudefundament nischen Trümmer Fundamente eines archaischen
mykenischer Zeit. Abbildung 2: zwei kreisförmige griechischen Tempelchens, 10X9 m, mit Cella
Hüttenurnen aus Phaistos. und Pronaos, mehr breit wie lang. Im Osten
— Harriet Boyd Hawes, Gournia, Vasi- des Palastes um einen Säulenhof einige Bäume,
liki and other prehistoric sites on the Isthmus die mit ihrem isodomischen Mauerwerk und den
of Hierapetra, Grete; Philadelphia 1909, fol. Kleinfunden dem älteren Palast zugewiesen werden.
S. 21 ff. Die Reste einer ganzen Stadt aus der ersten Längs der großen Orthostatenmauer im Westen
Hälfte des zweiten Jahrtausends: Die Häuser, die eine Reihe kle^ier Räume des älteren Palastes,
sich mit mehreren Stockwerken dem Abhang an- darunter einer mit einem Sockel von Gipsstein-
passen, aus Bruchsteinwerk mit eingezogenen orthostaten, wie es Sitte beim zweiten Palast war.
Holzpfosten und -balken, mit Verwendung von Am Südwestende der Orthostatenmauer ist das
Luftziegeln im Oberbau, bis um die Mitte des zweiten Südwest-Propylon freigelegt mit anschließenden
Jahrtausends die kyklopische Bauart erreicht ist. kleinen Bäumen über älteren Konstruktionen.
In einem Hause im Hauptraum Steinbasis für die — D. Mackenzie, Gretan Palaces II: Annual
Holzsäule, weil die Dachspannung zu groß ge- of the Brit. School at Athens XII, 216—258.
worden, in einem anderen ein mächtiger Pfeiler. Darin S. 250ff. über die Entstehung des Mega-
Der Palast zeigt kyklopische Bauart, nur an hervor- rons: Der Hallentypus (afrikanischen Ursprungs)
ragenden Stellen Quaderwerk, das aber gleichfalls des kretischen Palastkomplexes mit seinen trag-
mit Stuck bedeckt war; die einzelnen Teile auf baren Feuerstellen ist durch die Hinzufügung
Zeitschrift für Geschichte der Architektur. III. 19