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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 3.1909/​10

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Pomtow, Hans: Die alte Tholos und das Schatzhaus der Sikyonier zu Delphie, [2]: von H. Pomtow
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https://doi.org/10.11588/diglit.22223#0183

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Die alte Tholos und das Schatzhaus der Sikyonier zu Delphi. 167

4. Die Cellawand.
(Ringsteine und Orthostaten.)
Ringförmige Steine. — Vergl. Abbildung 44. Gefunden in der zweiten Stereobat-
schicht des Innern (etwa Schicht VI). — Höhe 263/s; große Sehne 941/*, kleine 78, Stich-
höhe über ersterer 5,7 cm, über letzterer 4]/a; Außenbogen 96 lang; Tiefe 38. Oben breite
Anathyrosis (zweiseitig); an den Seiten ist eine Anathyrosis nicht mehr genau festzu-
stellen, doch wird ihre Existenz wenigstens an der linken Seite durch das horizontale
Döbelloch bewiesen (6 lang, 3 breit, 0 tief). Der Außenradius läßt sich aus dem Ver-
hältnis der Sehnen (der Innenbogen ist leider nicht gemessen) zur Seitenlänge zuverlässig
berechnen. Er ist 94x/s: 78 = r : (r—38) = 2,174, also wieder genau so groß wie der
des drittletzten Steines (Abbildung 41). Daß hier kein Zufall mitspielt, wird einer der
nächsten Steine (Abbildung 49) beweisen, wo zum drittenmal auf Grund der Bogenlängen das-
selbe Maß ermittelt werden wird. Diese Übereinstimmung ist für unsere Untersuchung grund-
legend und läßt erkennen, wie unsicher demgegenüber die Verwertung der Stichhöhen bleibt ;

Allbildung 44. Abbildung 45. Abbildung Mi.

Abbildung 44—4(1. Ringsteine der Cellawand. (I : 15.)

denn letztere ergibt bei unserem Stein (--2-)2 + (r — 5,7)2 = r2, also Radius = 1,99 m,—
oder bei dem Innenradius (j)2 + (r — 4,5)2 = r2, also Radius = 1,713, also großer Radius
(-f 38) = 2,091! Die Entscheidung über diese drei Maße: 1,99 oder 2,09 oder 2,174
bietet, das dreimalige Vorkommen des letzteren; damit ist zugleich die Zuverlässigkeit der
Radienberechnung aus Bogen und Seitenlänge bewiesen.

Ein ähnliches Stück zeigt Abbildung 45, gefunden in der zweiten Stereobatschicht
(etwa Schicht VI). Wegen des Bruches rechts ist der Radius nicht zu ermitteln, war
aber zweifellos dem vorigen gleich. Die Höhe ist etwas kleiner (24 gegen 2(>1/2), die
Breite ihm gleich (37,8 gegen 38). Das horizontale Dübelloch ist 7 lang, 3 breit, 4 tief.
— Beim nächsten, in der obersten Stereobatlage gefundenen, vergl. Abbildung 46, fehlt
die hintere Anathyrosis der Oberseite; die Maße der Bogen sind leider nicht gemessen,
der Radius wohl sicher mit 2,175 anzunehmen, Höhe 23, Tiefe 38,5. Dübelloch 3X8;
4 tief. Links ist Bruch gezeichnet, was auch wegen der Kleinheit der äußeren Sehne (61)
und des Fehlens des Dübellochs wahrscheinlich ist, — also muß die Angabe, daß an
«beiden Anschlußseiten zweiseitige, senkrechte Anathyrosis vorhanden sei», ungenau sein
 
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