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Guyer, Samuel: Ala Kilise: ein kleinasiatischer Bau des V. Jahrhunderts
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.22223#0212
196 Samuel Guyer.
unserer Anlage bildeLe. Noch weiter westlich — vielleicht an Stelle des Atriums der byzan-
tinischen Kirche1 ■— ist vor nicht ganz 50 Jahren eine neue, ganz uninteressante, zwei-
schiffige Kirche erbaut worden; bis zu jener Zeit soll nach Aussage einiger Einwohner
von Ala Kilise die alte byzantinische Kirche noch bestanden haben (?). —
Schon weiter oben habe ich bemerkt, daß die Anlage der Ostteile Analogien an
den byzantinischen Kirchen Syriens hat, und daß demnach auch dieser Bau aus der alt-
byzantinischen Zeit zu stammen scheint. Eine präzisere Datierung erlauben uns aber erst
die allenthalben umherliegenden, alle dem gleichen Stil angehörenden Details. Es sind
vor allem Kapitelle. Mehrere derselben saßen auf Pilastern und hatten infolgedessen eine
länglich rechteckige Basis (Fig. 6); ein anderes, hinter der Apsis gefundenes war vermut-
Abbildung 2. Abbildung- 3.
lieh im Apsisfenster als Bekrönung eines Pfeilers mit angearbeiteten Halbsäulen. Merk-
würdig selten scheinen Säulenkapitelle gewesen zu sein; das besterhaltene, jetzt rechts
der Eingangstür der neuen Kirche aufgestellt, mag vielleicht dem Atrium angehört haben1
(Fig. 7). In diesem Zusammenhang mögen auch noch die zwei einzigen in situ befind-
lichen Kapitelle genannt werden, dasjenige des Apsisfensters (Fig. 5) und des Chorbogens
(Fig. 4). Gleiche Formen und gleichen Stil zeigt auch eine auf der Seite mit dem Fisch-
symbol geschmückte Konsole (Fig. 8).
Alle Kapitelle haben jenen kleinzackigen Akanthusschnitt, der schon am Ende des
IV. Jahrhunderts an den korinthischen Kapitellen auftritt und bis in die justinianische Zeil,
1 Das Verhältnis der Schuttmassen deutet darauf hin, daß hier möglicherweise ein Atrium war;
vergl, den Situationsplan.
unserer Anlage bildeLe. Noch weiter westlich — vielleicht an Stelle des Atriums der byzan-
tinischen Kirche1 ■— ist vor nicht ganz 50 Jahren eine neue, ganz uninteressante, zwei-
schiffige Kirche erbaut worden; bis zu jener Zeit soll nach Aussage einiger Einwohner
von Ala Kilise die alte byzantinische Kirche noch bestanden haben (?). —
Schon weiter oben habe ich bemerkt, daß die Anlage der Ostteile Analogien an
den byzantinischen Kirchen Syriens hat, und daß demnach auch dieser Bau aus der alt-
byzantinischen Zeit zu stammen scheint. Eine präzisere Datierung erlauben uns aber erst
die allenthalben umherliegenden, alle dem gleichen Stil angehörenden Details. Es sind
vor allem Kapitelle. Mehrere derselben saßen auf Pilastern und hatten infolgedessen eine
länglich rechteckige Basis (Fig. 6); ein anderes, hinter der Apsis gefundenes war vermut-
Abbildung 2. Abbildung- 3.
lieh im Apsisfenster als Bekrönung eines Pfeilers mit angearbeiteten Halbsäulen. Merk-
würdig selten scheinen Säulenkapitelle gewesen zu sein; das besterhaltene, jetzt rechts
der Eingangstür der neuen Kirche aufgestellt, mag vielleicht dem Atrium angehört haben1
(Fig. 7). In diesem Zusammenhang mögen auch noch die zwei einzigen in situ befind-
lichen Kapitelle genannt werden, dasjenige des Apsisfensters (Fig. 5) und des Chorbogens
(Fig. 4). Gleiche Formen und gleichen Stil zeigt auch eine auf der Seite mit dem Fisch-
symbol geschmückte Konsole (Fig. 8).
Alle Kapitelle haben jenen kleinzackigen Akanthusschnitt, der schon am Ende des
IV. Jahrhunderts an den korinthischen Kapitellen auftritt und bis in die justinianische Zeil,
1 Das Verhältnis der Schuttmassen deutet darauf hin, daß hier möglicherweise ein Atrium war;
vergl, den Situationsplan.