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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 3.1909/​10

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Hirsch, Fritz: Der Markttor in Bruchsal
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https://doi.org/10.11588/diglit.22223#0253

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Das Markttor in Bruchsal. 237

und mit Türen zu versehen, die des Nachts geschlossen werden konnten1 und am Tag
eine Kontrolle der Ein- und Ausgehenden ermöglichten. Die Wachtposten, mit Ausnahme
derjenigen der Residenzvorstadt, hatte die Bürgerschaft zu besetzen.2 «Da es aber nicht
jedes Bürgers Ansehen und Gewerbe zuließ, die Wachten in eigener Person zu thun,
so wurden von
den mehresten
Taglöhner ge-
dinget.»

1 «Für Sicher-
heit der Stadt von
Diebereyen und
sonstigen Unord-
nungen sollen die
nun hergestellten
Stadt -Thore alle
Nacht des Winters
um i) und Sommers
um 10 Uhr geschlos-
sen werden und nur
was wohl bekannt
ist durch das kleine
Thürlein passiren».
(G.-L.-A., Kabinetts-
protbkoll vom 30.
April 1774.)

2« Von uralten
Zeiten und so lange
Bruchsal Stadtge-
rechtigkeit erhal-
ten, mit Mauern
umgeben und mit
Thoren geschlossen
worden, hat die hie-
sige liürgerschaftdie
Thore selbst mit
Wacht besetzt»
(Ratsprotokoll vom
20. März 1797). Im
Jahre 1765 will
Franz Christoph von
Hutten der Bürger-
schaft diese Last ab-
nehmen und «die

Thore und Pässe» Abbildung 2. Das Markttor in Bruchsal vom Holzmarkt aus gesehen,

von seinem Militär

besetzen lassen, wenn die Bürgerschaft die Kosten der dadurch notwendig gewordenen Miliz-Vermehrung in
Form eines viritim jährlich zur Landschatzungskasse zu bezahlenden Wacht-Geldes von 4 fl. zu tragen bereit
sei (Ratsprot. vom 17. Mai 1705). Im Jahre 1770 ließ August von Limburg-Stirum dem Magistrat und
Bürgerausschufj erklären, «daß höchst Sie gewillet seyen, die hiesige Residenz-Stadt ganz mit Mililair-Waehten
(dergleichen von Seiten des Höchstseligen Herrn Cardinal von Schönborn nur an dem fürstlichen Schlosse
und Damians-Thore angestellt waren) besetzen zu lassen, wodurch der Bürgerschaft die bisherige Wachtlast
erleichtert . . . auch das Ansehen einer fürstlichen Residenz hergestellt und zugleich die Sicherheit in vielen
 
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