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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 4.1910/​11

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Pomtow, Hans: Die beiden Tholoi zu Delphi
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https://doi.org/10.11588/diglit.22224#0199
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wesen sein, was zu den erhaltenen Stylobatblöcken von 1,57 und 1,52 Länge vor-
trefflich paßt. Ihre Stoßfugen wird man kaum in die Mitte der Interkolumnien verlegen
wollen. Auch bei der großen Tholos (s. unten Teil III) stehen die Säulen auf vollen
Platten, was das gewöhnliche ist; doch finden sich in älterer Zeit gerade in Delphi
Ausnahmen, so z. B. beim Nachbar der großen Tholos, dem Jonischen Bußtempel, dessen
Säulen nicht nur unsymmetrisch auf die Stoßfugen des Stylobats gesetzt sind, sondern
hinten sogar über die Querfugen des anstoßenden Pronaosfußbodens übergreifen. Daher
könnten auch bei unserem Bau die Säulen auf den Stylobatfugen gestanden haben.

Paviment.

Eine größere Anzahl von Kreisringsektoren sind jetzt sowohl im Fundamnnt der
Süd- und Ostseite, als auch im Innern der Westseite festgestellt worden, die wegen ihrer
Tiefe (50—54) nicht zur Cellawand (dick 38), sondern nur zum Pflaster des Peri-
styls oder des Innern gehört haben können. Sie haben eine gemeinsame Höhe von
26,5 — 27,2 — 27,5, konnten aber in
keinem einzigen Exemplar vollstän-
dig vermessen werden. Trotzdem
läßt sich erkennen, daß unter ihnen
die beiden in Bd. III, S. 165, Ab-
bildungen 40 und 41 aus dem heutigen
Fundament-Innern publizierten Bei-
spiele mehrfach vertreten sind, und
darum wird unten ein tabellarisches
Verzeichnis der ermittelten Stücke j
beigefügt. Auch werden jene zwei '
Abbildungen hier wiederholt als 01
Nr. 15 und 16. 1

Zweiter Plattenring. — Das
erste dieser neuen Stücke (Süd- Abbildung 14. Quader des Stylobats (1:20).

seite V, Nr. 23) hat genau dieselbe

Höhe (27,5) und Tiefe (54) wie Abbildung 15, auch ist angemerkt, daß sein Bogen
größer sei als der der gewöhnlichen Wandsteine (Rad. bisher 2,17), was gleichfalls bei
Abbildung 15 zutrifft (Rad. ca. 2,70). Darum werden vermutlich die Bogenlängen (1,03)
identisch sein. Es darf als sicher gelten, daß diese Platten das Paviment des
schmalen Peristyls gebildet haben, also konzentrisch an den Innenbogen des Stylo-
bats gestoßen waren. Beide Plattenringe ergäben eine Peristyltiefe von 53 + 54 = 1,07,
was zunächst ein wenig zu viel erscheint, denn der Außenradius des Architravs ist jetzt
auf ca. 3,12, der der Cella war früher auf 2,175 taxiert (also Differenz 94^). Letzteres
Maß wird sich weiter unten noch um 5—9 cm reduzieren lassen, vielleicht auf 2,11—08,
und da der Stylobat vorn um 3—4 cm über den Architrav überstand, kann die nötige
Peristylbreite, das heißt eine Radiendifferenz von 1,07, sehr leicht herauskommen
(941 _|_ 9 _|__ 31). Über die Schmalheit dieses Säulenumganges an sich ist in Bd. III,
S. 174 gesprochen. An Platten würden genau 16 Stück von je 1,03 m Länge den
zweiten Pavimentring schließen, dessen Außenumfang c. 16,458 m (Radius 2,62 m) be-
tragen würde, entsprechend dem Innenumfang des Stylobats; daß ihre Höhe (27,5)

Zeitschrift für Geschichte der Architektur. IV. 26

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