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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 4.1910/​11

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Pomtow, Hans: Die beiden Tholoi zu Delphi
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https://doi.org/10.11588/diglit.22224#0209
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Die beiden Tholoi zu Delphi. 197

wichtigsten antiken Bauten, Parthenon, Erechtheion, sogar des Hekatompedon, der Olym-
piatempel usw. in fast unzerstörbaren Exemplaren in den Museen aufzustellen und in
den Hochschulen als unschätzbares Anschauungsmaterial beim Unterrieht zu verwerten.

Anhang. Bei der Ankunft in Delphi (Mitte September 1910) wurden uns die Separatabdrfleke eines Artikels
überreicht, den F. Courby im Bull. d. c. h. 35,1911 (so !), S. 133 — 148 gegen meine erste Tholosrekonstruktion ver-
öffentlicht hat. Er sucht darin nachzuweisen, daß unsere Maße unrichtig seien und daß der ganze Tholosaufbau
falsch sei; die runden Architrave hätten nicht auf Säulen geruht, sondern auf einer Wand, die Tholos habe über-

Abbildung 25. Photographie des Tholos-Modells.

haupt keinen Säulenkranz gebabt, die vorhandenen Säulen gehörten vielmehr zu dem Rechteckbau, der ein Peri-
pteros gewesen sei usw. Er schließt mit den Worten, viele andere Fragen lasse er in suspenso, er habe
durch seine Bemerkungen lediglich (simplement) nachweisen wollen, daß man meinen Beobachtungen und
Aufstellungen nur ein sehr begrenztes Zutrauen schenken dürfe (accorder). — Diese rein polemische
Tendenz des Aufsatzes sowie sein ungehöriger Ton und die Verfehltheit seiner Resultate überheben uns des
näheren Eingehens oder der Widerlegung im einzelnen. Mag sich der Verfasser, der bei jedem der 11 Rund-
architrave stereotyp versichert: «Herr Pomtow hat also nicht begriffen, daß auch dieser Stein nicht über
einer Säule lag, sondern auf einer Wand», bei den oben S. 182 f. abgebildeten 9 Kapitellen jetzt ebensooft

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