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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 4.1910/​11

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Pomtow, Hans: Die beiden Tholoi zu Delphi
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https://doi.org/10.11588/diglit.22224#0226
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bald darauf mit dem älteren Thebaner-Schatzbaus, alle diese Porös-Gebäude wurden
durch zeitgemäße Neubauten ersetzt (davon 2 in Marmor, bzw. Kalkstein) etwa um

400 v. Chr., bzw. einige Dezennien später. Daß der
Altersansatz der beiden ersten fast unverändert bleibt
und in den neuen baugeschichtlichen Besonderheiten
seine Stütze findet, ist selbstverständlich: die Tholos
etwa um 600, der Prostylos in den Jahren 580—572.

Es sei gestattet, mit einem Zitat aus Bd. III,
S. 126 f. zu schließen. Dort war gesagt, daß die Er-
richtung eines (für den pythischen Musik-Agon be-
stimmten) Rundbaues sonst nicht Sache eines frem-
den Staates zu sein pflege, sondern der Amphiktyonen
\ . ^fi'-'A" \ oder der Delphier. «Sie könnte darum ebensowenig

\ ^" passend erscheinen wie der Standort unten im Te-

menos. Dagegen bliebe der mit Metopen geschmückte
Rechteckbau durchaus im Rahmen der übrigen
Thesauren (Kypselos) und müßte, falls einmal
"°° T T7 TTfm Kleistheues für die Tholos ausscheiden sollte,
statt ihrer als Weihung dieses Tyrannen ein-
Abbildung 6. Querverklaminerung und treten> Die letzte Entscheidung hängt auch hier
Balkenlöcher der Architrave (1:30). n ,„ . „n , , vii i

(Zu S 177) von der vollständigen Aufdeckung der Uberreste ab.»

Dem ist nur hinzuzufügen, daß man auch die ge-
nauere topographische Abgrenzung der Standorte beider Bauten in der Gegend zwischen
den Tarentinern und den Knidier-Statuen vorsichtigerweise bis zu jener Aufdeckung
hinausschieben möchte.

aber ein solches, das nicht in schulmeisterlicher
Selbstherrlichkeit das Arbeitsfeld abschließt, son-
dern das in gerechter und vornehmer Würdigung
der verschiedensten Strömungen den Zugang zum
Arbeitsfeld erleichtert und ihm neue Freunde,
Ludwig von Sybel: Christliche Antike, neue Arbeiter wirbt. Dieses Ziel wird erreicht.
Einführung in die altchristliche Kunst. Zweiter Wer in anziehender Lektüre unter sicherer Füh-
Band. Plastik, Architektur und Malerei. VIII, rung rasch einen Überblick etwa über das Pro-
341 und 445 S.Lex.-8° mit Titelbild, drei Farbtafeln blem der christlichen Basilika oder über das
und 99 Textbildern. Marburg. N. G. Elwert'sche Wesen des Zentralbaues gewinnen will, greife zu
Verlagsbuchhandlung, 1909. Mk. 8,50, geb. Mk. 10. diesem Buch. Nicht ganz einverstanden bin ich
Der erste Band (Einleitendes, Katakomben) ist mit der starken Betonung des Unterschiedes in
im Jahre 1906 erschienen. der Bewertung der klassischen Philologen und

Wie schon der Titel andeutet, soll die alt- der Kunsthistoriker. Das harte Urteil über die
christliche Kunst nicht wie herkömmlich die Ein- letzteren (gemeint sind natürlich die Nur-Kunst-
leitung zur mittelalterlichen und neueren Kunst, historiker) ist in vielen Einzelfällen ja nur zu
sondern das Schlußkapitel der Kunstgeschichte berechtigt. Gegen die Verallgemeinerung aber,
des Altertums bilden. Der Verfasser will die mit welcher die Akribie als die ausschließliche
noch Fernstehenden einführen, er will nichts Neues Domäne des klassischen Philologen und Archäo-
sagen, sondern nach bestem Vermögen das Rieh- logen in Anspruch genommen wird, muß Ein-
tige. Wir haben also ein Lehrbuch vor uns, spruch erhoben werden,
 
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