Die Wiedererkennung.
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sich aus: „Junker, Ihr seid, der Teufel hole mich, entweder der
Satan leibhaftig oder Van Dyk, denn das kann Euch kein
Mensch nachmachen."
Das laute Zujauchzen der Uebrigen legte Zeugniß von der
Begeisterung der Maler ab. Was Van Dyk betrifft, so lachte
er mit, bis die Stille wieder zurückgekehrt war, und sagte so-
dann : „In der That, mein braver Meister, ich bin Anton van
Dyk. Durch den König von England nach London gerufen,
wollte ich nicht Unterlasten, Euch, von dem ich so viel Vortreff-
liches gesehen habe, auf meiner Reise zu besuchen. Ich hätte
gar gern ein Porträt von Euch besessen; da ich daran zweifelte,
es von Euch gemacht zu bekommen — Ihr wißt schon, warum
— so wollte ich Euch durch List dazu zwingen. Ich werde.
wenn ich unsere Freunde in Antwerpen wiedersehe. Ihnen be-
richten, daß Ihr nicht allein einer der besten, sondern auch der
behendeste Maler von ganz Niederland seid." .
Daß Van Dyk sein Porträt gut bezahlte und dem Mei-
ster Hals sein Werk noch obendrein überließ, wird der Leser
leicht begreifen. Man erzählt sogar, daß er dem holländischen
Meister den Vorschlag that, ihm nach London zu folgen; der
Letztere schlug es jedoch aus, weil er daran zweifelte, in der j
Hauptstadt Englands solch leckeres Gebräu als zu Haarlem, !
eine so auserlesene Wirthschaft als das gülden Kasteel von
Bas Drieskens, und solche lustige Jungen- zu finden, als
seine gegenwärtigen Lehrlinge und Kunstfreunde.
Ltändchen.
„Viel tausend Sterne prangen
Am Himmel still und schön rc.
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sich aus: „Junker, Ihr seid, der Teufel hole mich, entweder der
Satan leibhaftig oder Van Dyk, denn das kann Euch kein
Mensch nachmachen."
Das laute Zujauchzen der Uebrigen legte Zeugniß von der
Begeisterung der Maler ab. Was Van Dyk betrifft, so lachte
er mit, bis die Stille wieder zurückgekehrt war, und sagte so-
dann : „In der That, mein braver Meister, ich bin Anton van
Dyk. Durch den König von England nach London gerufen,
wollte ich nicht Unterlasten, Euch, von dem ich so viel Vortreff-
liches gesehen habe, auf meiner Reise zu besuchen. Ich hätte
gar gern ein Porträt von Euch besessen; da ich daran zweifelte,
es von Euch gemacht zu bekommen — Ihr wißt schon, warum
— so wollte ich Euch durch List dazu zwingen. Ich werde.
wenn ich unsere Freunde in Antwerpen wiedersehe. Ihnen be-
richten, daß Ihr nicht allein einer der besten, sondern auch der
behendeste Maler von ganz Niederland seid." .
Daß Van Dyk sein Porträt gut bezahlte und dem Mei-
ster Hals sein Werk noch obendrein überließ, wird der Leser
leicht begreifen. Man erzählt sogar, daß er dem holländischen
Meister den Vorschlag that, ihm nach London zu folgen; der
Letztere schlug es jedoch aus, weil er daran zweifelte, in der j
Hauptstadt Englands solch leckeres Gebräu als zu Haarlem, !
eine so auserlesene Wirthschaft als das gülden Kasteel von
Bas Drieskens, und solche lustige Jungen- zu finden, als
seine gegenwärtigen Lehrlinge und Kunstfreunde.
Ltändchen.
„Viel tausend Sterne prangen
Am Himmel still und schön rc.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ständchen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 19.1854, Nr. 455, S. 180
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg