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und um der Leute Herz zu rühren
gewimmert viel vom Hospital.
Bei keinem Meister will ich bleiben,
d'rauf thu' ich einen großen Much,
und manche Strafe soll mir schreiben
die Polizei in's Wanderbuch.
Auf will ich die Gesellen wiegeln,
dem Meister frech zu widersteh'»,
und tote will ich die Jungen striegeln,
wenn sie nicht auf den Wink mir geh'n.
Tann kehr ich ein in allen Schenken,
mo eine lust'ge Fidel gellt,
dann bin ich auf den Bierhausbänken
bis Mitternacht der größte Held.
Und wo es setzt solide Prügel,
da schwing' ich meinen Knotenstock,
da reiß' ich Manchem einen Flügel
heraus aus seinem Sonntagsrock.
Und Meisterswittwen, hübsch zum Fresten,
die such' ich auf, Ivo ich nur kann,
und Eine lehr' ich wohl vergessen
in kurzer Frist den tobten Mann.
Und ist es auch nur eine Alte,
und soll's denn sein, so muß es sein.
daß ich als Meister schalt' und walte,
kann ich auch eine Alte frei'n.
Hab' ich zum Meister mich erschwungen,
wie bin ich den Gesellen scharf,
und prügeln darf ich dann die Jungen,
wie mich der Meister prügeln darf.
Papierschnitzeln.
Guter Rath. „Sie hören's, gestern hat mich Einer
öffentlich einen Esel geheißen, nun Hab' ich im Sinne, ihn zu
verklagen, was meinen Sie dazu?"
„Das würde ich an Ihrer Stelle nicht thnn!"
„Warum?"
„Der ist im Stande und beweist es Ihnen, dann sind
Sie blamirt!"
Das lustigste Leben. „Wenn mir manchmal ein un-
gereimter Einfall entfährt, muß ich immer laut auflachen!"
„Ei, da führen Sie ja stets das lustigste Leben von der
Welt!"
Im Gcfängnißc. Kerkermeister: „Halt'Er's Maul!
Er ist ein unverschämter Kerl!"
Gefangener. „Warum wirft man mich denn nicht zur
Thür hinaus?"
Schmeichelhaftes Urtheil. Schriftsteller. „Nun,
lieber Freund, was denken Sie von meinem Buche?"
Der Freund: „Ich mach' es, wie Sie!"
Schriftsteller. „Wie so?"
Der Freund. „Ich denke gar nicht!"
Rückkehr von der Reise. Er. „Da bin ich endlich !
wieder, liebe Cäcilie! Nun, was machen denn unsere Kinder
draußen?"
Sie. „Vor etwa vierzehn Tagen hört' ich, daß unsere i
süße Charlotte am Scharlach gefährlich krank liege. Schon die
ganze Woche Hab' ich hinaus gewollt, aber das Wetter ist ja
ganz abscheulich!"
Er. „Wenn das arme Kind nur nicht schon gestorben
ist!"
Sie. „O sie wird ja nicht!"
Er. „Aber man hätte Dir doch wohl Nachricht geben
können!"
Sie. „Ach, Du glaub'st gar nicht, mein Engel, wie
gefühllos und nachläßig die Leute ans dem Lande in solchen
Sachen sein können!"
Der neue Componist. „Haben Sie vielleicht hübsche
Sachen von Kücken?"
und um der Leute Herz zu rühren
gewimmert viel vom Hospital.
Bei keinem Meister will ich bleiben,
d'rauf thu' ich einen großen Much,
und manche Strafe soll mir schreiben
die Polizei in's Wanderbuch.
Auf will ich die Gesellen wiegeln,
dem Meister frech zu widersteh'»,
und tote will ich die Jungen striegeln,
wenn sie nicht auf den Wink mir geh'n.
Tann kehr ich ein in allen Schenken,
mo eine lust'ge Fidel gellt,
dann bin ich auf den Bierhausbänken
bis Mitternacht der größte Held.
Und wo es setzt solide Prügel,
da schwing' ich meinen Knotenstock,
da reiß' ich Manchem einen Flügel
heraus aus seinem Sonntagsrock.
Und Meisterswittwen, hübsch zum Fresten,
die such' ich auf, Ivo ich nur kann,
und Eine lehr' ich wohl vergessen
in kurzer Frist den tobten Mann.
Und ist es auch nur eine Alte,
und soll's denn sein, so muß es sein.
daß ich als Meister schalt' und walte,
kann ich auch eine Alte frei'n.
Hab' ich zum Meister mich erschwungen,
wie bin ich den Gesellen scharf,
und prügeln darf ich dann die Jungen,
wie mich der Meister prügeln darf.
Papierschnitzeln.
Guter Rath. „Sie hören's, gestern hat mich Einer
öffentlich einen Esel geheißen, nun Hab' ich im Sinne, ihn zu
verklagen, was meinen Sie dazu?"
„Das würde ich an Ihrer Stelle nicht thnn!"
„Warum?"
„Der ist im Stande und beweist es Ihnen, dann sind
Sie blamirt!"
Das lustigste Leben. „Wenn mir manchmal ein un-
gereimter Einfall entfährt, muß ich immer laut auflachen!"
„Ei, da führen Sie ja stets das lustigste Leben von der
Welt!"
Im Gcfängnißc. Kerkermeister: „Halt'Er's Maul!
Er ist ein unverschämter Kerl!"
Gefangener. „Warum wirft man mich denn nicht zur
Thür hinaus?"
Schmeichelhaftes Urtheil. Schriftsteller. „Nun,
lieber Freund, was denken Sie von meinem Buche?"
Der Freund: „Ich mach' es, wie Sie!"
Schriftsteller. „Wie so?"
Der Freund. „Ich denke gar nicht!"
Rückkehr von der Reise. Er. „Da bin ich endlich !
wieder, liebe Cäcilie! Nun, was machen denn unsere Kinder
draußen?"
Sie. „Vor etwa vierzehn Tagen hört' ich, daß unsere i
süße Charlotte am Scharlach gefährlich krank liege. Schon die
ganze Woche Hab' ich hinaus gewollt, aber das Wetter ist ja
ganz abscheulich!"
Er. „Wenn das arme Kind nur nicht schon gestorben
ist!"
Sie. „O sie wird ja nicht!"
Er. „Aber man hätte Dir doch wohl Nachricht geben
können!"
Sie. „Ach, Du glaub'st gar nicht, mein Engel, wie
gefühllos und nachläßig die Leute ans dem Lande in solchen
Sachen sein können!"
Der neue Componist. „Haben Sie vielleicht hübsche
Sachen von Kücken?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Lehrjungen-Ideale"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 19.1854, Nr. 455, S. 182
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg