7
Garn zu Kinderstrimpen wäre nothwend'ger? Noth-
wend'gcr! ich mechte wohl egmtlich wissen, was ihr Weiber
nothwend'g nennt. Ra Du mußt doch gerade Alles fer
heite uffgehob'n Hamm. Dadermit bleib' mer um Gotteswillen
vom Halse! fer mich haste noch niemals Garn zu Kin-
derstrimpen gekooft. Mein'twegen kannst? Garn koofen,
abber von mir kriegste ke Geld derzu.
Apperboh Frau, was haste denn egentlich dort in
den Doppe? Flaum'mus is es! — Flaum'mus! Habbe
ich Der denn nich schon hundertmal gedemonschtrirt, daß De
for mir keene Heemlichkeeten Hamm sollst? Warum haste mer
denn das gestern nich gesagt, wie ich von'n Angeln heeme kam
un nischt gefangen hatte, un wie ich Dich fragte, ob De nischt
Apartes fer mich hett'st, weil ich so e eklichen Abbetit druf hatte?
Is das recht? — Ich rack're un schinde mich Dag un
Nacht ab, ich arbeite wie e Ferd un Ihr eßt mer'sch
Flaum'mus un den Schinken vor der Nase weck. Sag'
mer nur, wo egentlich noch de Liebe zu Dir herkomm' soll.
De wceßt nu, daß ich bei'n Flaum'muße liegen bleibe un gibst
mer doch keens nich. He, wo bleibt denn Dei eheliches Geliebde,
daß De Freed un Leed mit mir decken willst? Haste mersch nich
erscht neilich versprochen, daß De nich mehr so was thun willst
un heite schon thuste mersch Flaummus aus den Zehn'n ricken?
's is abscheilich. Ich loofe in Dämmrigen schone fort un angle;
for wen angle ich denn egentlich? Etwa fer mich?
Meenste etwa, daß ich mich zum Spaße hinstelle in Wind un
Wetter un Fischblasen angle? Na warte, zur Strafe sollste
ooch's Flaummus gar nich Widder zu seh'n krieg'n;
das eß'ch zum Frihstick.
Un das sag ich Der zu guter Letzt un zum Lctztenmale,
daß De mich nich alle Dage mit Kardoffeln fittcrn willst.
Mein'twegen mögt Er fer Eich welche kochen, wenn Er se so
gerne essen thut. Abber ich verlange was Ordentliches. —
Heite habbe ich rechten Abbetit nach e Paar Dauben. Das
Stick thete zwee gute Groschen kosten? — Un wenn's fiere
kosten thut, ich will heite partuh Dauben essen, un das sag
ich Der, daß De's Geld eintheelst, De kriegst for'n
Dienstage keens Widder. Ene Frau, die ihren Mann
lieb hat, sorgt immer dervor, daß er was Ordent-
liches fern Schnabel hat!
„Sie, Herr Redactcur, da bring' ich Ihnen eine Semmel, da müffen'S in Ihrem Blatte 'n Witz d'rüber machen!"
„Einen Witz? — Freund, über eine solche Semmel mache der Teufel 'nen Witz!"
Garn zu Kinderstrimpen wäre nothwend'ger? Noth-
wend'gcr! ich mechte wohl egmtlich wissen, was ihr Weiber
nothwend'g nennt. Ra Du mußt doch gerade Alles fer
heite uffgehob'n Hamm. Dadermit bleib' mer um Gotteswillen
vom Halse! fer mich haste noch niemals Garn zu Kin-
derstrimpen gekooft. Mein'twegen kannst? Garn koofen,
abber von mir kriegste ke Geld derzu.
Apperboh Frau, was haste denn egentlich dort in
den Doppe? Flaum'mus is es! — Flaum'mus! Habbe
ich Der denn nich schon hundertmal gedemonschtrirt, daß De
for mir keene Heemlichkeeten Hamm sollst? Warum haste mer
denn das gestern nich gesagt, wie ich von'n Angeln heeme kam
un nischt gefangen hatte, un wie ich Dich fragte, ob De nischt
Apartes fer mich hett'st, weil ich so e eklichen Abbetit druf hatte?
Is das recht? — Ich rack're un schinde mich Dag un
Nacht ab, ich arbeite wie e Ferd un Ihr eßt mer'sch
Flaum'mus un den Schinken vor der Nase weck. Sag'
mer nur, wo egentlich noch de Liebe zu Dir herkomm' soll.
De wceßt nu, daß ich bei'n Flaum'muße liegen bleibe un gibst
mer doch keens nich. He, wo bleibt denn Dei eheliches Geliebde,
daß De Freed un Leed mit mir decken willst? Haste mersch nich
erscht neilich versprochen, daß De nich mehr so was thun willst
un heite schon thuste mersch Flaummus aus den Zehn'n ricken?
's is abscheilich. Ich loofe in Dämmrigen schone fort un angle;
for wen angle ich denn egentlich? Etwa fer mich?
Meenste etwa, daß ich mich zum Spaße hinstelle in Wind un
Wetter un Fischblasen angle? Na warte, zur Strafe sollste
ooch's Flaummus gar nich Widder zu seh'n krieg'n;
das eß'ch zum Frihstick.
Un das sag ich Der zu guter Letzt un zum Lctztenmale,
daß De mich nich alle Dage mit Kardoffeln fittcrn willst.
Mein'twegen mögt Er fer Eich welche kochen, wenn Er se so
gerne essen thut. Abber ich verlange was Ordentliches. —
Heite habbe ich rechten Abbetit nach e Paar Dauben. Das
Stick thete zwee gute Groschen kosten? — Un wenn's fiere
kosten thut, ich will heite partuh Dauben essen, un das sag
ich Der, daß De's Geld eintheelst, De kriegst for'n
Dienstage keens Widder. Ene Frau, die ihren Mann
lieb hat, sorgt immer dervor, daß er was Ordent-
liches fern Schnabel hat!
„Sie, Herr Redactcur, da bring' ich Ihnen eine Semmel, da müffen'S in Ihrem Blatte 'n Witz d'rüber machen!"
„Einen Witz? — Freund, über eine solche Semmel mache der Teufel 'nen Witz!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Semmelfrage"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 19.1854, Nr. 433, S. 7
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg