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Der Geistliche hatte indessen seine Rede begonnen, und
wußte dabei nicht wie viel Unglück er mit dem langen zähen
Faden, den er spann, hcraufbeschwor. Der fromme Mann
hielt cs für seine Schuldigkeit, den beiden jungen Leuten so
recht mit Allgewalt in's Herz zu reden, und glaubte das nicht
anders bewerkstelligen zu können, als wenn er lieber gleich
von der Erschaffung der Welt seine Zuhörer allmählig bis
zu dem Punkte führte, auf dem sie sich gegenwärtig be-
fanden.
Salomo Schönbein indessen hörte so wenig von der Rede,
wie er vorher von der Erzählung des Schwiegervaters und
von den gerührten Worten der Schwiegermutter gehört. Aber
in der Rede sammelte er Kräfte, in der Rede kam er zu ei-
nem Bewußtsein seiner Lage, wenigstens von seinem Stand-
punkte aus. Ihm war es, als sei er ein armes hilfloses Opfer-
thier, das von feindlichen Gestalten zum Altar geschleppt wor-
den, abgeschlachtet zu werden; dort in weiter Ferne streckten
Hanke & Blenkert mitleidig die Hände aus, ihn zu retten —
mit ausgelösten Haaren und thränenschwimmendcn Augen sah
er die Tochter des Geschäfts, und wie mit einer Fluth von
Eis durchgoß es ihn, als in diesem Augenblicke der Geistliche,
der gerade seine Rede zu einem glücklichen Ende gebracht, seine
und der Braut Hand ergriff und die entscheidende Frage an
ihn richtete: (Fortsetzung folgt.)
Die Reise in das Bad Kissingen.
(Fortsetzung.)
Der süßen Gewohnheit eines Mittagsschläfchens wird nach strenger Verordnung nicht gehuldigt und hilft sich Jeder
auf eigene Art diese Zeit herum zu bringen.
(Fortsetzung folgt.)
Um 1 Uhr bricht bei der deutschen Bevölkerung Kissingens ein furchtbarer Hunger aus, der übrigens zu dem
Preise von 48 Kreuzern bis 1 Gulden und 12 Kreuzer gestillt wird.
Der Geistliche hatte indessen seine Rede begonnen, und
wußte dabei nicht wie viel Unglück er mit dem langen zähen
Faden, den er spann, hcraufbeschwor. Der fromme Mann
hielt cs für seine Schuldigkeit, den beiden jungen Leuten so
recht mit Allgewalt in's Herz zu reden, und glaubte das nicht
anders bewerkstelligen zu können, als wenn er lieber gleich
von der Erschaffung der Welt seine Zuhörer allmählig bis
zu dem Punkte führte, auf dem sie sich gegenwärtig be-
fanden.
Salomo Schönbein indessen hörte so wenig von der Rede,
wie er vorher von der Erzählung des Schwiegervaters und
von den gerührten Worten der Schwiegermutter gehört. Aber
in der Rede sammelte er Kräfte, in der Rede kam er zu ei-
nem Bewußtsein seiner Lage, wenigstens von seinem Stand-
punkte aus. Ihm war es, als sei er ein armes hilfloses Opfer-
thier, das von feindlichen Gestalten zum Altar geschleppt wor-
den, abgeschlachtet zu werden; dort in weiter Ferne streckten
Hanke & Blenkert mitleidig die Hände aus, ihn zu retten —
mit ausgelösten Haaren und thränenschwimmendcn Augen sah
er die Tochter des Geschäfts, und wie mit einer Fluth von
Eis durchgoß es ihn, als in diesem Augenblicke der Geistliche,
der gerade seine Rede zu einem glücklichen Ende gebracht, seine
und der Braut Hand ergriff und die entscheidende Frage an
ihn richtete: (Fortsetzung folgt.)
Die Reise in das Bad Kissingen.
(Fortsetzung.)
Der süßen Gewohnheit eines Mittagsschläfchens wird nach strenger Verordnung nicht gehuldigt und hilft sich Jeder
auf eigene Art diese Zeit herum zu bringen.
(Fortsetzung folgt.)
Um 1 Uhr bricht bei der deutschen Bevölkerung Kissingens ein furchtbarer Hunger aus, der übrigens zu dem
Preise von 48 Kreuzern bis 1 Gulden und 12 Kreuzer gestillt wird.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Reise in das Bad Kissingen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Tischgesellschaft <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 30.1859, Nr. 707, S. 20
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg