's Fensterln taugt nix.> '
! 44 Preisfrage für Aerztc.
men aufstehcn, sich dann wieder setzen und dabei absichtlich >
! oder zufällig die Plätze so wechseln, daß die Frau Amtsassi-
; stenti» links, und ihre Freundin rechts zu sitzen kömmt.
Der Aufwärtcr tritt heran und präsentirt der Dame
rechts — der Freundin und zwar einer nicht eben besonders
grünen Freundin der Madame Fuchtelbein, — das Eis, wel-
ches dieselbe auch unter dem Ausdrucke besonderen Gcschmei-
cheltscinfühleuS sofort, zum unbeschreiblichen Aerger der Ma-
dame Fuchtelbein, annimmt und sogleich mit allen Zeichen des
Behagens zu verzehren beginnt; in diesem Augenblicke wird
Herr Fuchtelbein frei, geht auf seine Gattin zu, um sich sei-
nes Ausbleibens wegen zu entschuldigen und bemerkt sogleich
mit Schrecken, daß der Aufwärter das Punscheis der Unrechten
Dame präsentirt hat; er eilt daher so sehr er kann und fängt
zu husten an, damit seine Frau auf ihn aufmerksam werden
sollte, um ihr dann durch Zeichen zu verstehen geben zu kön-
nen, daß das EiS eigentlich für sie bestimmt gewesen sei; —
die Frau Zollamtsassistentin aber, tief verletzt über die ver-
meintliche Zurücksetzung durch ihren Gatten, läßt das Husten
desselben unbeachtet, bis er endlich ganz in ihrer Nähe ist,
woraus sic ihn ohne alle Rücksicht sogleich erinnerte, wo das
bestellte Eiö sei und was das Gchustc bedeuten soll? Der
Herr Zollamtsassistent, öffentlich so angeredet, ist etwas in
Verlegenheit, doch faßt er sich bald und antwortet, indem er
einen schlauen Seitenblick auf die Freundin seiner Frau wirst,
welche eben den Rest des von ihm bezahlten Eises genossen
hatte: „Wie sollte ich nicht husten, da mir das Eis in die
Unrechte Kehle gekommen ist."
Hiedurch ist nun das Eis in die Unrechte Kehle gekom- !
inen und hat den Hustreiz des Herrn Fuchtelbein erregt, ohne
daß er etwas davon in den Mund bekam.
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Forstgehilfe: „Schau, schau, stünd' 'n Dcichsel-
baucrn sein Heuwagen g'rad unter der Licsel ihrem
Fenster! Wie wär'S, wenn ich ihr a gute Nacht saget?"
1 M[\ J ±
! 44 Preisfrage für Aerztc.
men aufstehcn, sich dann wieder setzen und dabei absichtlich >
! oder zufällig die Plätze so wechseln, daß die Frau Amtsassi-
; stenti» links, und ihre Freundin rechts zu sitzen kömmt.
Der Aufwärtcr tritt heran und präsentirt der Dame
rechts — der Freundin und zwar einer nicht eben besonders
grünen Freundin der Madame Fuchtelbein, — das Eis, wel-
ches dieselbe auch unter dem Ausdrucke besonderen Gcschmei-
cheltscinfühleuS sofort, zum unbeschreiblichen Aerger der Ma-
dame Fuchtelbein, annimmt und sogleich mit allen Zeichen des
Behagens zu verzehren beginnt; in diesem Augenblicke wird
Herr Fuchtelbein frei, geht auf seine Gattin zu, um sich sei-
nes Ausbleibens wegen zu entschuldigen und bemerkt sogleich
mit Schrecken, daß der Aufwärter das Punscheis der Unrechten
Dame präsentirt hat; er eilt daher so sehr er kann und fängt
zu husten an, damit seine Frau auf ihn aufmerksam werden
sollte, um ihr dann durch Zeichen zu verstehen geben zu kön-
nen, daß das EiS eigentlich für sie bestimmt gewesen sei; —
die Frau Zollamtsassistentin aber, tief verletzt über die ver-
meintliche Zurücksetzung durch ihren Gatten, läßt das Husten
desselben unbeachtet, bis er endlich ganz in ihrer Nähe ist,
woraus sic ihn ohne alle Rücksicht sogleich erinnerte, wo das
bestellte Eiö sei und was das Gchustc bedeuten soll? Der
Herr Zollamtsassistent, öffentlich so angeredet, ist etwas in
Verlegenheit, doch faßt er sich bald und antwortet, indem er
einen schlauen Seitenblick auf die Freundin seiner Frau wirst,
welche eben den Rest des von ihm bezahlten Eises genossen
hatte: „Wie sollte ich nicht husten, da mir das Eis in die
Unrechte Kehle gekommen ist."
Hiedurch ist nun das Eis in die Unrechte Kehle gekom- !
inen und hat den Hustreiz des Herrn Fuchtelbein erregt, ohne
daß er etwas davon in den Mund bekam.
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Forstgehilfe: „Schau, schau, stünd' 'n Dcichsel-
baucrn sein Heuwagen g'rad unter der Licsel ihrem
Fenster! Wie wär'S, wenn ich ihr a gute Nacht saget?"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Preisfrage für Aerzte" "'s Fensterln taugt nix"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 31.1859, Nr. 736, S. 44
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg