Die Schildwache.
General: „Herr Oberst, warum steht denn diese Schild-
wache da?"
Oberst: „Verzeihen's, Ereellenz, die Schildwachc steht
schon sehr lange hier, — es ist Befehl —"
06 er ft: „Herr Oberstlieutenant, von Ihnen habe ich
das Kommando übernommen, geben Sie mir Aufklärung:
dort an der Straße steht eine Schildwache, cs muß doch einen
Zweck haben, warum sie dahin gestellt wurde?"
Obcrstlicutenant: „Kann wirklich nicht dienen, Herr
Oberst; wie ich zum Regiment kam, ist die Schildwache schon
dagestandcu, es ist ein alter Befehl —"
Obcrstlicutenant: „Herr Major, Sie sind am läng-
sten im Regimente, Sic wissen bestimmt, warum die Schild-
wache dort an der Straße steht?"
Major: „Die? — Die steht auf Befehl dort — mehr
weiß ich nicht."
Major: „Herr Hauptmann, wissen Sie nicht, warum
eigentlich die Schildwachc dort steht?"
Hauptmann: „Nein — aber meinen Feldwebel will
ich fragen, der weiß Alles."
Hauptmann: „Feldwebel, schlagen Sic einmal die Be-
fehle nach und machen Sie mir Rapport, wann und warum
die Schildwachc dort aufgeftellt wurde?"
Feldwebel (nachdem er einige Zeit im Befehlbuche
geblättert hatte): „Die Schildwache ist den 6. April 1809
Jagdabenteuer. I3si j
| schon dort aufgestellt worden, weil an dem Platze damals ein
' sechsspänniger Wagen »mgcworfen hat, auf dem ein großer,
! acht Zentner schwerer Ambos geladen war, und weil man
nun denselben nicht gleich hal fortbringen können, so wurde
ein Posten hingcstellr, damit er über Nacht nicht allenfalls
? gestohlen werde; da nun zum Einziehen dieses Postens bis
heute noch kein Befehl gegeben wurde, so steht er halr noch
immer da, obgleich schon andern Tages der Ambos fortge
schafft worden ist."
Jagdabenteuer.
Fasanenm eistcr: „Aber, daß Sic den Fasan nicht
finden, Herr Steinfeucr! Da ist er hergefallen auf Ihren
Schuß und da muß er auch liegen!"
„Aha, Hab' ich dich endlich einmal, du Malesizbcstie!"
General: „Herr Oberst, warum steht denn diese Schild-
wache da?"
Oberst: „Verzeihen's, Ereellenz, die Schildwachc steht
schon sehr lange hier, — es ist Befehl —"
06 er ft: „Herr Oberstlieutenant, von Ihnen habe ich
das Kommando übernommen, geben Sie mir Aufklärung:
dort an der Straße steht eine Schildwache, cs muß doch einen
Zweck haben, warum sie dahin gestellt wurde?"
Obcrstlicutenant: „Kann wirklich nicht dienen, Herr
Oberst; wie ich zum Regiment kam, ist die Schildwache schon
dagestandcu, es ist ein alter Befehl —"
Obcrstlicutenant: „Herr Major, Sie sind am läng-
sten im Regimente, Sic wissen bestimmt, warum die Schild-
wache dort an der Straße steht?"
Major: „Die? — Die steht auf Befehl dort — mehr
weiß ich nicht."
Major: „Herr Hauptmann, wissen Sie nicht, warum
eigentlich die Schildwachc dort steht?"
Hauptmann: „Nein — aber meinen Feldwebel will
ich fragen, der weiß Alles."
Hauptmann: „Feldwebel, schlagen Sic einmal die Be-
fehle nach und machen Sie mir Rapport, wann und warum
die Schildwachc dort aufgeftellt wurde?"
Feldwebel (nachdem er einige Zeit im Befehlbuche
geblättert hatte): „Die Schildwache ist den 6. April 1809
Jagdabenteuer. I3si j
| schon dort aufgestellt worden, weil an dem Platze damals ein
' sechsspänniger Wagen »mgcworfen hat, auf dem ein großer,
! acht Zentner schwerer Ambos geladen war, und weil man
nun denselben nicht gleich hal fortbringen können, so wurde
ein Posten hingcstellr, damit er über Nacht nicht allenfalls
? gestohlen werde; da nun zum Einziehen dieses Postens bis
heute noch kein Befehl gegeben wurde, so steht er halr noch
immer da, obgleich schon andern Tages der Ambos fortge
schafft worden ist."
Jagdabenteuer.
Fasanenm eistcr: „Aber, daß Sic den Fasan nicht
finden, Herr Steinfeucr! Da ist er hergefallen auf Ihren
Schuß und da muß er auch liegen!"
„Aha, Hab' ich dich endlich einmal, du Malesizbcstie!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Schildwache" "Jagdabenteuer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 31.1859, Nr. 747, S. 135
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg