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Die Plaudertaschen.

125

7*12 Uhr .

„Ich fug’ Ihnen, Frau Bas, das iveiß kein
Mensch, ivo die'sGeld herniinint! Zwar hört man
so allweil munkeln, aber b'hüt' mich Gott, das; ich
meinem Nebenmenschen was nachsagen sollt', obwohl
ich's mit eigenen Angen g'seh'n Hab', das; sie der
Baron, und nicht blos einmal, b'sucht hat und noch

„Führt hier der Weg nach dem Dorfe?"

„Ach ne, mein Kntester, da hätten Se da d'roben schon in den
Seitenweg 'nein sollen!"

„Also muß ich ein Stück zurück reiten?"

„Nu, das egcntlich weniger. Sc dürfen nur 's Ferd 'nun drehen,
da können Sc gleich wieder vorwärts reiten!"

11 Uhr.

„Das ist wahr, wie Sie's sagen, nit anders! Wie schlecht
jetzt die Dienstboten sind, das ist ein wahrer Grans! Was
thnt letzthin nicht mein' Magd? steht sie Ihnen ganz gemüth-
lich zu ihrem Corpora! unter d' Hansthür', schwätzt und
schwätzt und läßt den ganzen Braten verbrennen! Der' bin
ich aber kommen! Was? eilf Uhr! ist's denn möglich! Adieu,
Frau Bas, ich muß abbrechen, sonst brummt der Mann
wieder nit übel; nun, der Ihrige wird auch nit viel besser
sein, oder ja?"

allweil' b'sncht, zwar will ich damit durchaus nichts g'sagt
haben, aber ihr Mann hat nichts, und sie hat nichts, das ist
einmal g'wiß, und alle Monat ein nen's Kleid und >vas für
cin's, ha! Horchen's! Eins . . . Zwei . . . halb Zwölf!
Jetzt kann ich nimmer bleiben, Frau Bas, geltcn's, Sie be-
suchen mich ja doch morgen Nachmittag, ich will ein' recht
guten Kaffee machen lassen, schau'ns, ich Hab' Ihnen noch so
Vieles zu sagen und das Bischen Reden, wenn man sich grad
so ans der Straßen trifft', is kaum der Mühe Werth, daß
man überhaupt anfangt, also adie», kvmmen's fein g'wiß, icb
muß jetzt gehen, kommen's ja doch recht bald, — adieu!"

C. Br.

Der verfehlte Weg.

II-/4 Uhr.

„Sie haben mir's Wort ans dem Bl und
g'nommen! Ich versichere Ihnen, es ist ninimer znm
leben! Diese Thenernng in Allem und dazu das
Bischen Gehalt! Ja, wenn ich Zeit hätt' znm rede»,
aber ich muß fort; Sie wisscn's ja selbst, wenn
man überall sein soll, in der Küch', bei den Kindern,
wie viel Zeit einem da noch übrig bleibt! Was
machen denn Ihre Kleinen? sind's doch alle wohl?
die lieben, die herzigen Bntzerln!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Plaudertaschen" "Der verfehlte Weg"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Diez, Wilhelm von
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Reiter <Motiv>
Umkehr
Wegweisung
Begegnung <Motiv>
Klatsch <Motiv>
Schläue
Karikatur
Frau <Motiv>
Hund <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Frauenkirche (München)

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 35.1861, Nr. 850, S. 125

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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