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Eros, von Anakreon dem Jüngeren.
XI.

Einstmals saß ich im Theater,

Ringsum Kopf an Kopf die Leute,

Denn Pepita de Oliva
Tanzte den el Ole heute.

Plötzlich unterm Beifalljauchzen
Bei des schönen Weibs Verneigen,

Sah ich Eros auf der höchsten
Gallerie den Rand besteigen.

Und mit sich'rem Pfeil und Bogen
— Heute noch ergreift mich Schrecken —
Fing er an, aus dichten Reihen
Mann bei Mann dahinzustrecken.

Auch eine heitere Gegend. 3t

„Gute Morge! Gute Morge! Herr Batt, Hab Ihne ja schon

seit acht Tag nit in meiner Wcrthschaft g'sehe. Es ist doch alles

neu tapiziert, polirte Tisch und Stuhl, ein Bier-Conscrvator, und
die Kellnerinnen sinn die schönsten Mädel in der ganzen Stadt.
Sage se mers aufrichtig, was Ihne alleweil mißfällt, es Bier werd
doch nit schuld sein, weils vielleicht grad nit is wie 's sein soll."

„Wenn ich es frei heraussagen soll, es darf aber nicht beleidi-

gen, so will ich Ihnen nur mitthcilen, daß ich letzthin ein Schreiben
von dem Agenten der Lcbensversicherungsgesellschaft, bei welcher ich
mein Leben seit sechs Jahren versichert, erhalten habe, worin mir
rundweg erklärt wird, daß wenn ich noch länger von Ihrem Biere
trinke, so würde die Gesellschaft entweder ihre Police unverzüglich
znrückziehen, oder falls ich mit Tod abgehen sollte, meiner Familie
nichts heraus zahlen, sondern diesen Fall als Selbstmord erklären."

Ach und voll Entsetzen sah ich
Daß zur Flucht kein Ausweg offen!
Ruhig mußt' ich es erwarten,

Bis auch mich ein Pfeil getroffen.

XII.

Weh der grausam bösen Zeiten,
Nimmer satt an Blut und Morden!
Täglich seh'n wir neu erfund'ne
Kriegeswaffen allerorten,

Bei der Commission.

Stabsoffizier: „Ich denke also meine Herren, wir befür-

worten die neue Erfiudung zur definitiven Einführung."

Lieutenant: „Der Herr Oberst erlauben, daß ich die Be-

merkung auszusprechen wage, daß" —

Stabsoffizier: (gebieterisch) „Ich muß bitten zu schweigen,
Herr Lieutenant. Was Bemerkung ? Das wär' a saubere Commis-
sion, wenn ein Jeder reden wollt'!

Selbst für Eros ward erfunden
Eine schreckliche Maschine,

Die ihn doppelt macht gefährlich,
Und man nennt sie Crinolinc.

Hinter ihr gedeckt und sicher
Hat er Position genommen,
Lauernd bis die armen Opfer
Regelrecht zum Schusie kommen.

Gefährliche Collision.

Herr Knöpfle aus Tuttlingen: „Aber

schau'ns, Herr Lehmann, i glaub' g'wiß, sell wird dies
Jahr a schlecht' Leipziger Meß' gebe."

Herr Lehmann aus Dresden: „Na hören
Se, mei Liebster, Kutester, Bester, warum globen Se
dann das?"

Herr Knöpfle: „Ja, sell is doch klar! Sie

fallt ja g'rad mit uns'rer Heucrnt z'samme."

Freundes Trost.

(Ein Mann sitzt traurig und nachdenkend auf
einer Bank, sein Freund steht vor ihm und sagt:)
„Was ist Dir denn? worüber denkst du nach? warum
seufzest du denn so sehr?"

Der Traurige: „lieber mich selbst."

Der Andere: „Geh du Narr! wer wird sich

denn über Nichts den Kopf zerbrechen!"

Das schwäbische Bier.

Wirt hin: „Hat der Karli von diesem Bier getrunken, daß

er so weint?"
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Titel/Objekt
"Das schwäbische Bier"
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Fliegende Blätter
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

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Werktitel/Werkverzeichnis

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Entstehungsort (GND)
München

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Publikation

Fund/Ausgrabung

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Restaurierung

Sammlung Eingang

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Thema/Bildinhalt (GND)
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Sorge
Gast <Motiv>
Bier <Motiv>
Kleinkind <Motiv>
Qualität
Weinen <Motiv>
Spott
Gastwirtin
Alkoholkonsum
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Schwaben

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Fliegende Blätter, 37.1862, Nr. 890, S. 31

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