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Unterhaltungen am Horroratiorentische im
,,weißen Mohren" zu Klatschhausen.

(Schluß.)

„Acht Dage später kam der Herr Regierungsrath ooch-
wieder zu Hause un fragte den Sekretär, wie's derweile ge-
gangen wäre. „Vorgefallen is gar nischt Besondres nich,
aber ich habe derweile den ganzen Staat znsammen-
gehalten," sagte der Sekretär. „Scheene," sagte der Re-
gicrungsrath un dann drillte er den Herrn Sekretär als
Belohnung ä Hundertdhalerschein in der Hand. Na, das
laß ich mir doch wenigstens noch gefallen! — Wie nu wieder
ä Dager achte vorbei waren, kam nu ooch wieder der Herr
Minister des Auswärtsgen wieder zu Hause un erkundigte sich
nach de Staatsgeschäfte. „Is alles in Ordnung," sagt der
Herr Regierungsrath, „ich habe derweile den ganzen
Staat zusammengehalten!" — „Das freit mich," sagte
der Herr Minister un überreichte den Herrn Regiernngsrathe
als Belohnung änuc wunderscheene goldne Schnubdowaksdose
mit Brillichanten. Das war doch ooch nich ohne; nich wahr
meine Härrens? Nu vergingen wieder ä baar Wochen nn da
kam Jhro Majesteht, der dorchleicht'gste Herr Färscht in eegener
Verschon aus Jdalichen reduhr un worde von das ganze Land
mit Jubelgeschreie empfangen. Wie er in sei Rescdcnzschloß
kam, dhat er gleich den auswärts'gen Herr Minister fragen:
ob ooch was Außergewehnliches vorgefallen wcre. „Mit Re-
sbekt zu vermelden: nein, Jhro Majestät," sagte der Herr
Minister, „ich habe derweile den ganzen Staat ganz
al le ene znsa mm en g eh alten!" „Schecne, Ecksellenz,"
sagte der Färscht, „un hier mei Lieber un Getreier habe ich
Sie vor Ihre viele Mihe ä rechten großen Ordenstern mit-
gcbracht, den Sie als Gnadcnszecchen uff mein Wohl tragen
sollen!" — Der Herr auswärts ge Minister hatte also 's
Beste von Allen: den scheenen großen Ordenstern!
Un was hatte mei Vetter Schilling vor seine ganze Mihe?
Nischt nich weiter als wie den alten Hasen, obgleich grade
mei Vetter den Ordensstern un de Schnubdowaksdose un die
hundert Dhaler ganz alleene verdient hatte. Denn ich will
nur ä Mal sagen: Angenommen der Fall, daß wärklich was
Wicht'ges in Eiroba wäre grade in der Zeit damals vorge-
fallen un mei Vetter Schilling hätte wollen ooch noch fort-
loofen, da wäre Sic doch natürlicher Weise erst de ganze
Staatsmaschincrie in den Färschtendhume und dann ooch in
ganz Eiroba stille gestanden un ä fürchterliches Malehr wäre
iber de Welt losgebrochcn. Den dazumaligten Frieden hat
mcr also Niemanden weiter zu verdanken als — meinen
Vetter Schilling! Is das etwa nich wahr, meine Härrens?"

Lästermann: „Das 'versteht sich; Sie haben ganz

recht, Herr Lorenz. Was für eine Stelle bekleidete denn aber
Ihr Vetter in jenen fürstlichsten Staatsdiensten?"

Lorenz: „Ach ja ja, nee nee! Jh sähen Se mal an,
das hatte ich ja wärklich ganz vergessen Sie zu sagen: mei
Vetter Schilling is Btirrofrnhcezer in's Ministerium
vor's Au swär tsige!"

Möbel-Magazin der Mutter Natur. 159

Blumentopf.

Ein Damenspiegcl.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Möbel-Magazin der Mutter Natur"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Haider, Max
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Ente
Stamm <Botanik>
Naturdarstellung
Fell
Form
Ständer
Wasser <Motiv>
Blumentopf
Fächer <Motiv>
Ähnlichkeit <Motiv>
Karikatur
Baum <Motiv>
Kleidung <Motiv>
Blatt <Motiv>
Spiegel <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

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Digitales Bild
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Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 37.1862, Nr. 906, S. 159

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